1.8.9     Auf dem Weg zur Ewigkeit:  an-GEMESSENE Verantwortung

5 Motto

Es gibt verschiedene Glaubens-, Erfahrungs und Erkenntnisstufen in der Nachfolge Christi. Aber egal, wie lange jemand schon an Christus glaubt und wie tief seine Erkenntnis Gottes ist, er ist immer Teil der Familie Gottes.

Wir befinden uns also alle in einem unterschiedlichen Entwicklungsstand in der Nachfolge Christi. Und die Schrift macht deutlich, dass Gott das sehr wohl weiß und darauf eingeht. Gott schenkt uns immer zuerst seine bedingungslose Liebe wie beim verlorenen und wiedergefundenen Sohn. Niemand muss und braucht Gott etwas zuerst zu geben. Jeder darf und muss sich zuerst von Gott lieben, beschenken und reinwaschen lassen, so wie Jesus seinen Jüngern und Petrus beim Abendmahl die Füße wusch (Joh 13, 1-17). Liebe verlangt nur Wiederlieben nach dem Maß der Möglichkeit des Gegenübers.

Wem viel Offenbarung Gottes durch das Wort Gottes gegeben ist, von dem wird viel erwartet – wer Gottes Willen grundsätzlich weiß und dann noch einmal deutlicher gesagt bekommt, bestätigt durch Gottes besonderes Wirken, hat eine besondere Verantwortung, was ihm gegeben ist umzusetzen.

Lk 12, 48 Meng
48 Wem aber viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man auch um so mehr verlangen.

Mt 25, 24-30; Lk 12, 48; Mt 11, 20-24

6 Essenz

Es gibt verschiedene Glaubens-, Erfahrungs und Erkenntnisstufen in der Nachfolge Christi. Aber egal, wie lange jemand schon an Christus glaubt und wie tief seine Erkenntnis Gottes ist, er ist immer Teil der Familie Gottes.

Wir befinden uns also alle in einem unterschiedlichen Entwicklungsstand in der Nachfolge Christi. Und die Schrift macht deutlich, dass Gott das sehr wohl weiß und darauf eingeht. Gott schenkt uns immer zuerst seine bedingungslose Liebe wie beim verlorenen und wiedergefundenen Sohn. Niemand muss und braucht Gott etwas zuerst zu geben. Jeder darf und muss sich zuerst von Gott lieben, beschenken und reinwaschen lassen, so wie Jesus seinen Jüngern und Petrus beim Abendmahl die Füße wusch (Joh 13, 1-17). Liebe verlangt nur Wiederlieben nach dem Maß der Möglichkeit des Gegenübers.

Gott verlangt nichts, was das Volk nicht wissen könnte und auch nichts, dem nicht vorher eine positive Erfahrung der Erlösung, der Güte Gottes und der Erfahrung gegenübersteht. Gott beurteilt jeden nach dem Maß, das ihm gegeben ist.

Aber das eine dürfen wir ganz sicher wissen, dass Gott nicht nach einem sturen Schema vorgeht, sondern in seinem Urteil und Gericht immer nach dem, was ein Mensch wissen und geben konnte.

Doch das Wort Gottes sagt uns deutlich, dass wir recht schnell in der Gefahr stehen, mehr zu wissen von Gott als wir umsetzen. Entweder sind wir träge im Hören. Oder wir vergessen zu schnell, was wir wissen könnten. Paulus bei den Korinthern ruft ständig „Wißt ihr nicht?“, Der Hebräerbriefschreiber ermahnt, ja fleht seine Leser gerade an, an das zurückzudenken, was sie schon einmal wussten und es (wieder) umzusetzen und in den Sendschreiben der Offenbarung legt Jesus bei fünf von sieben Gemeinden den Finger in die Wunde, dass sie nicht (mehr) so leben, wie sie könnten, wenn sie alles beherzigen würden, was sie wissen oder schon mal wussten. Und neben bloßem Tadel und einem unerwartet niedrigem Rang in der Auferstehung kann starkes Verdrängen und Vergessen was wir wissen bis zu Auswirkungen mit ewigen Konsequenzen haben.

Wem viel Offenbarung Gottes durch das Wort Gottes gegeben ist, von dem wird viel erwartet – wer Gottes Willen grundsätzlich weiß und dann noch einmal deutlicher gesagt bekommt, bestätigt durch Gottes besonderes Wirken, hat eine besondere Verantwortung, was ihm gegeben ist umzusetzen.

Aus allem wird deutlich, dass Jesus – dass Gott uns nach unserem ganz persönlichen Maß richtet, das unseren eigenen Möglichkeiten und unserer eigenen Verantwortung entspricht.

Lk 12, 48 Meng
48 Wem aber viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man auch um so mehr verlangen.

Lk 13, 30 Meng
30 Und wisst wohl: Es gibt Letzte, die werden Erste sein, und es gibt Erste, die werden Letzte sein.«

Mt 11, 20-24 Meng
20 Damals begann er [Jesus] gegen die Städte, in denen seine meisten Wunder geschehen waren, Drohworte zu richten, weil sie nicht Buße getan hatten: 21 »Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die in euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan. 22 Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als euch! 

Mt 25, 24-30; Lk 12, 48; Mt 11, 20-24; LK 8, 18; Hebr 2, 1-3; Offb 3, 2-3; LK 11, 31-32; Röm 1, 20-21; Röm 2, 1-3; Röm 2, 17-24

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7 Überblick

Das Wort Gottes sagt uns deutlich, dass wir recht schnell in der Gefahr stehen, mehr zu wissen von Gott als wir umsetzen. Entweder sind wir träge im Hören. Oder wir vergessen zu schnell, was wir wissen könnten. Paulus bei den Korinthern ruft ständig „Wißt ihr nicht?“, Der Hebräerbriefschreiber ermahnt, ja fleht seine Leser gerade an, an das zurückzudenken, was sie schon einmal wussten und es (wieder) umzusetzen und in den Sendschreiben der Offenbarung legt Jesus bei fünf von sieben Gemeinden den Finger in die Wunde, dass sie nicht (mehr) so leben, wie sie könnten, wenn sie alles beherzigen würden, was sie wissen oder schon mal wussten. Und neben bloßem Tadel kann starkes Verdrängen und Vergessen was wir wissen bis zu Auswirkungen mit ewigen Konsequenzen haben.

Wem viel Offenbarung Gottes durch das Wort Gottes gegeben ist, von dem wird viel erwartet – wer Gottes Willen grundsätzlich weiß und dann noch einmal deutlicher gesagt bekommt, bestätigt durch Gottes besonderes Wirken, hat eine besondere Verantwortung, was ihm gegeben ist umzusetzen.

Aus allem wird deutlich, dass Jesus – dass Gott nach dem Maß richtet, das den eigenen Möglichkeiten und Verantwortung entspricht.

1 Joh 2, 12-14 Meng
12 Ich schreibe euch, ihr Kindlein, weil euch die Sünden um seines Namens willen vergeben sind. 13 Ich schreibe euch, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr Jünglinge[9], weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich habe euch, ihr Kindlein, geschrieben, weil ihr den Vater erkannt habt. 14 Ich habe euch geschrieben, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich habe euch, ihr Jünglinge, geschrieben, weil ihr stark seid, und das Wort Gottes dauernd in euch wohnt und ihr den Bösen überwunden habt. .

Es gibt verschiedene Glaubens-, Erfahrungs und Erkenntnisstufen in der Nachfolge Christi. Aber egal, wie lange jemand schon an Christus glaubt und wie tief seine Erkenntnis Gottes ist, er ist immer Teil der Familie Gottes.

Wir befinden uns also alle in einem unterschiedlichen Entwicklungsstand in der Nachfolge Christi. Und die Schrift macht deutlich, dass Gott das sehr wohl weiß und darauf eingeht. Gott schenkt uns immer zuerst seine bedingungslose Liebe wie beim verlorenen und wiedergefundenen Sohn. Niemand muss und braucht Gott etwas zuerst zu geben. Jeder darf und muss sich zuerst von Gott lieben, beschenken und reinwaschen lassen, so wie Jesus seinen Jüngern und Petrus beim Abendmahl die Füße wusch (Joh 13, 1-17). Liebe verlangt nur Wiederlieben nach dem Maß der Möglichkeit des Gegenübers.

Sehen wir uns zum Beispiel Israel beim Auszug aus Ägypten und in der Wüstenwanderung an. Israel war gerade erst dabei Gott als seinen Erlöser kennen zu lernen und vertrauen zu lernen. Sie brauchten selber nichts zu tun und konnten die sich anbahnende Erlösung durch die ersten 9 Plagen über Ägypten sehen und am eigenen Leib erfahren. Vor der zehnten Plage erst verlangt Gott etwas: Das Schlachten des Passahlamms und das Bestreichen der Türschwellen mit Blut. Aber auch das ist ein Geschenk – letztlich ist es ein Festessen, das Gott ihnen schenkt, wenn auch nach festgesetzten Regeln. Als dass das Volk nach der 10ten Plage aus Ägypten auszieht, berauben sie sogar noch die Ägypter. Dann lässt Gott sie einen einfachen aber längeren Weg gehen, damit sie nicht schon am Anfang Kämpfe haben und sich wieder nach Ägypten zurückwenden (2 Mose 13, 18). Es folgt der erste größere Glaubenstest am Roten Meer, als die Ägypter ihnen nachjagen und ihr Leben in Gefahr ist (2 Mose 14). Praktisch alle bestehen diesen Test nicht, einschließlich Mose, zu dem Gott sagt: „Warum schreist du zu mir“? Aber Gott macht niemandem (sonst) Vorwürfe, außer Mose diesen ganz kleinen indirekten, denn Mose hatte ja eine persönliche Begegnung mit Gott gehabt und war ständig direkt in der Frontlinie der Auseinandersetzung mit dem Pharao von Gott durch sein Wort gebraucht worden. Mose kannte Gott schon länger und hatte Gott schon direkter und unmittelbarer erfahren, darum hatte Mose auch schon eine größere Verantwortung. Am Ende lernen alle Gott wieder ein Stückweit mehr als ihren großen Erretter kennen (2 Mose 15). Dann fängt Gott an den Israeliten einzelne Aufträge zu geben oder in einzelne schwierige Situationen zu führen. Bei den ersten Malen und bei Murren oder Klagen zeigt Gott ganz ohne Vorwurf einfach die Lösung und hilft dem Volk ohne jeden Vorwurf (2 Mose 15, 22-27; 2 Mose 16), obwohl sie murren, obwohl sie sagen, es wäre ihnen besser, sie wären in Ägypten gestorben. Jedes Mal erfahren die Israeliten Gottes Hilfe und lernen Gott ein Stückchen mehr als ihren Versorger kennen. Ja, Gott versorgt, sogar mit Fleisch, sogar mit Manna, und das alles, ohne dem Volk Vorwürfe wegen ihrer Klagen zu machen. Das Manna nun sollten die Israeliten nicht bis zum nächsten Tag aufheben, damit es nicht stinkend werde. Aber etliche Israeliten gehorchten nicht. Da wurde Mose zornig auf sie – nicht Gott – sagt uns die Schrift, und Mose wies das Volk zurecht – keine weiteren und ernsten Konsequenzen erfolgen von Moses oder von Gottes Seite.

Aber Gott fängt nun auch an, dem Volk weitere Anweisungen zu geben. Zum Beispiel führt Gott den Sabbath ein, und mit ihm die Verheißung, dass das Sammeln des Manna am sechsten Tag ausreichend ist für den siebten Tag, und dass sie am siebten Tag ruhen sollen. Dieses Gebot übertreten einige Israeliten auch sofort wieder und gehen am Sabbat hinaus, um Manna zu sammeln. Da weist auch Gott sie zum ersten Mal zurecht, aber noch sehr sanft, und erklärt noch einmal sein das Sabbatgebot und warum die Israeliten am sechsten Tag alleine und nicht am siebenten Tag Mann einsammeln sollen. Wieder kommt das Volk mit seinen Übertretungen noch gut weg. Dann durstet das Volk wieder in der Wüste und hadert mit Gott. Sie bringen Mose in Lebensgefahr und zur Verzweiflung. Und wieder rettet Gott sie, indem er Mose – und jetzt zum ersten Mal Älteste des Volkes – gebraucht und macht dem Volk noch keine weiteren Vorwürfe. Danach lernt Israel seinen ersten eigenen Kampf zu Kämpfen gegen Amalek mit der Gebetsunterstützung durch Mose (2 Mose 17). Und Mose lernt, die Last des Volkes nicht alleine zu tragen, sondern mit den Ältesten und Richtern für 1000, 100, 50 und zehn zu teilen (2 Mose 18). Danach offenbart sich Gott am Berge Sinai in überwältigender und furchteinflößender Weise, aber nur zu ihrem besten, damit sie ihn kennen und fürchten und seine Gebote halten lernen ihr Leben lang. Gott schließt mit dem Volk einen Bund, dass er der Gott Israels ist und Israel stimmt ein, dass es das Volk Gottes sein will. Dann steigt Mose auf den Berg Gottes 40 Tage und empfängt das Gesetz, die Tafeln mit den 10 Geboten und Rechte und Satzungen. In dieser Zeit fällt das Volk schon vom Glauben und von Gott ab und macht sich unter Aaron goldene Kälber als Götter. Nach so viel voriger Geduld mit dem Volk in der Wüste ist jetzt für Gott eine Grenze überschritten. Er ist so zornig auf das Volk, dass er es vernichten und Mose dafür zu einem großen Volk machen will. Doch Mose kann den Zorn Gottes durch seine Fürbitte abwenden.
Und doch tilgt Gott die aus seinem Buch (des Lebens), die an ihm entsprechend gesündigt haben – und er lässt das Volk auch die Konsequenzen ihrer Sünde spüren (2 Mose 32, 32-35). Mose dagegen wächst im Glauben. Ihn verlangt, die Herrlichkeit Gottes zu sehen, und er darf Gott von hinten sehen (2 Mose 33+34). Dann wird die Stiftshütte unter der Anweisung Gottes über Mose mithilfe der Gaben des Volkes und berufenen Handwerkern eingerichtet. Als Priesterstamm setzt Gott die Leviten ein, die Gott im Gericht Gottes um das goldene Kalb mehr wertachteten, als ihre eigenen Familienmitglieder. Sie dürfen Gott in der Stiftshütte besonders nahekommen. Gott macht jedoch deutlich, dass besondere Nähe zu ihm auch besondere Verantwortung bedeutet. Es gibt genaue Vorschriften, wer und wie man Gott im Heiligtum nahen darf. Nadab und Abihu, zwei der Söhne Aarons übertreten dabei eine rote Linie und kommen vor und durch Gott um. Gottes Ahndungsmaßnahme für Sünde werden zunehmend härter, je länger das Volk Gott kennengelernt hat und je mehr sich Gott ihnen offenbart hat. Gott gibt dem Volk durch Mose weitere Bestimmungen zur Heiligkeit und zum Gesetz (3 Mose). Nach Einsetzung des Priesterdienstes in der Stiftshütte und den letzten Anordnungen des Gesetzes fängt das Volk wieder an zu murren, weil sie kein Fleisch haben und lüstern sind (4 Mose 11). Dieses Mal, im Gegensatz zu den vielen Malen zuvor, entbrennt Gottes Zorn, und das Feuer des HERRN lodert auf unter ihnen und frisst am Rande des Lagers das Volk. Da schreit das Volk zu Mose, und Mose bittet den HERRN; da verschwindet das Feuer. Keine vorige Zurechtweisung gibt es mehr durch Gott nach so viel Offenbarung Gottes in der Wüste, nach so viel Gnadenerweisen Gottes und nach so viel Zeit, in der das Volk Gott kennenlernen konnte. Das Volk ist jetzt deutlich gewachsen in seiner Beziehung zu Gott und in seiner Verantwortung vor Gott. Auch Miriam, Moses und Arons Schwester wird nach Murren gegen Mose mit Aaron zusammen aussätzig als Gericht Gottes (4 Mose 12). Gott fängt auf diesem Erkenntnisstand des Volkes Gottes jede einzelne Übertretung ganz anders zu bewerten und mit Konsequenzen zu ahnden, als am Anfang bei Auszug des Volkes aus Ägypten.
Dann erfolgt die ultimative Sünde des Volkes: Sie weigern sich nach dem düsteren Bericht von 10 Kundschaftern im verheißenen Land in das verheißene Land auf den Befehl Gottes einzuziehen und  verwünschen sich selbst und rebellieren gegen Gott und Mose. Auf die zwei Stimmen der positiven und ermutigenden Zeugnisse von Kaleb und Josua und damit auf Gott hören sie nicht. Als Konsequenz wird Gott zornig über sie und kündigt ihnen an, dass alle die nicht geglaubt haben nicht ins verheißene Land einziehen, sondern sie alle in der Wüste sterben werden, genauso wie sie sich verwünscht haben. Drastischere Folgen kann eine Sünde kaum haben.

Über die ganze Wüstenwanderung sehen wir also, dass das Volk erst langsam, dann aber beständig in seiner Beziehung zu Gott und damit einhergehend auch in seiner Verantwortung vor Gott wächst. Gott verlangt nichts, was das Volk nicht wissen könnte und auch nichts, dem nicht vorher eine positive Erfahrung der Erlösung, der Güte Gottes und der Erfahrung gegenübersteht. Gott beurteilt jeden nach dem Maß, das ihm gegeben ist.

Auch sonst im Alten Testament sehen wir, dass dieses Prinzip gilt.

David und andere Gotteshelden in ihrer Gottesfurcht machen aus dem wenigen, das sie von Gott haben viel und werden von Gott stark gesegnet. Leiter mit großer Verantwortung aber, die sündigen erfahren besonders schwere Konsequenzen ihrer Sünde (2 Sam 11+12; 1 Kön 14, 1-20; 1 Chron 21; … ).

Eli hatte ungehorsame Söhne, die er nur halbherzig von ihrer groben Sünde gegen Gott zurechtwies – und er erlitt ein schweres Urteil Gottes bis hin zu seinem eigenen schrecklichen Tod. Samuel hatte auch Söhne, die Unrecht taten – und wir lesen nichts über eine Zurechtweisung Samuels an sein Söhne, der sich aber sonst nicht scheute, Eli und Saul scharf zurechtzuweisen. Wir lesen aber von keiner Konsequenz Gottes Samuels gegenüber wegen seiner Söhne. Gott weiß, weswegen. Konnte Gott nicht den gleichen Maßstab wie an Eli anlegen, weil Samuel kein gutes (Stief) Vater Vorbild gehabt hatte? Oder hatte Samuel seine Söhne zurechtgewiesen, und sie hatten nicht auf ihn gehört? Wir wissen es nicht – aber das eine ganz sicher, dass Gott nicht nach einem sturen Schema vorgeht, sondern in seinem Urteil und Gericht immer nach dem, was ein Mensch wissen und leisten konnte.

Ist das auch im Neuen Testament so?

Sehen wir uns an, was Jesus selbst dazu sagt.

Lk 12, 48 Meng
48 Wer dagegen seinen Willen nicht gekannt und Dinge getan hat, die Züchtigung verdienen, wird nur wenige Schläge erhalten. Wem aber viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man auch um so mehr verlangen.

Wem viel Offenbarung Gottes durch das Wort Gottes gegeben ist, von dem wird viel erwartet – wer Gottes Willen grundsätzlich weiß und dann noch einmal deutlicher gesagt bekommt, bestätigt durch Gottes besonderes Wirken, hat eine besondere Verantwortung, was ihm gegeben ist umzusetzen.

Mt 5, 19 Meng
19 Wer also ein einziges von diesen Geboten – und wäre es das geringste – auflöst und die Menschen demgemäß lehrt, der wird der Geringste im Himmelreich heißen; wer sie aber tut und (die Menschen) so lehrt, der wird groß im Himmelreich heißen.

Hier geht es Jesus um das selber tun, was Prediger sagen. Selbst die Nicht- Beachtung eines der kleinen – nicht heilsentscheidenden –  Gebote Gottes hat gravierende Auswirkungen auf die spätere Position im Himmel. Nur wer alle Gebote achtet und ehrt und lehrt und mit seiner eigenen Lebenspraxis deckt, ist da wo Gott ihn und sie haben will und im Himmel auch entsprechend ehren wird. Allerdings gibt es eine klare Grenze des Nichtbeachtens von Gottes Wort: Wer wichtige Dinge lehrt aber selber nicht tut, der ist ein Heuchler und wird auf jeden Fall verdammt werden.

Mk 7, 6-8 Meng
6 Er antwortete ihnen: »Treffend hat Jesaja von euch Heuchlern[6] geweissagt, wie geschrieben steht: ›Dieses Volk ehrt mich (nur) mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit entfernt von mir; 7 doch vergeblich verehren sie mich, weil sie Menschengebote zu ihren Lehren machen.‹ 8 Das Gebot Gottes laßt ihr außer acht und haltet an den euch überlieferten Satzungen der Menschen fest [ihr nehmt Abwaschungen von Krügen und Bechern vor und tut Ähnliches derart noch vielfach].

Schauen wir uns noch einmal das Grundgebot Jesu an.

Lk 12, 48 Meng
48 Wem aber viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man auch um so mehr verlangen.

Wie wirkt es sich praktisch aus?

Röm 3, 1-2 Meng
1 Was bleibt hiernach überhaupt noch als Vorzug der Juden (vor den Heiden) oder als Nutzen der Beschneidung bestehen? 2 Immerhin viel in jeder Hinsicht! Zuerst, daß ihnen die Verheißungen Gottes anvertraut worden sind.

Röm 2, 9-10 Meng
9 Trübsal und Angst wird über die Seele jedes Menschen kommen, der das Böse tut, wie zunächst über den Juden, so auch über den Griechen; 10 dagegen Herrlichkeit, Ehre und Friede (wird) einem jeden (zuteil werden), der das Gute tut, wie zunächst dem Juden, so auch dem Griechen.

Lk 13, 23-30 Meng
3 Da fragte ihn jemand: »Herr, es sind wohl nur wenige, die gerettet werden?« Er antwortete ihnen: 24 »Ringt danach, durch die enge Pforte einzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen und es nicht vermögen. 25 Wenn ihr erst dann, nachdem der Hausherr sich schon erhoben und die Tür abgeschlossen hat, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen beginnt und ihm zuruft: ›Herr, mache uns auf!‹, so wird er euch antworten: ›Ich weiß von euch nicht, woher ihr seid.‹ 26 Dann werdet ihr anfangen zu versichern: ›Wir haben doch vor deinen Augen (mit dir) gegessen und getrunken, und du hast bei uns auf den Straßen gelehrt‹ 27 aber er wird erwidern: ›Ich sage euch: ich weiß nicht, woher ihr seid; hinweg von mir alle, die ihr die Ungerechtigkeit übt!‹ 28 Dort wird’s dann ein lautes Weinen und Zähneknirschen geben, wenn ihr Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten im Reiche Gottes sehen werdet, während ihr selbst hinausgestoßen seid 29 Und sie werden von Osten und Westen, von Norden und Süden kommen und sich im Reich Gottes zum Mahl niedersetzen. 30 Und wisset wohl: Es gibt Letzte, die werden Erste sein, und es gibt Erste, die werden Letzte sein.«

Mt 11, 20-24 Meng
20 Damals begann er gegen die Städte, in denen seine meisten Wunder geschehen waren, Drohworte zu richten, weil sie nicht Buße getan hatten: 21 »Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die in euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan. 22 Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als euch! 23 Und du, Kapernaum, wirst doch nicht etwa bis zum Himmel erhöht werden? Nein, bis zur Totenwelt wirst du hinabgestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die in dir geschehen sind, so stände es noch heutigen Tages. 24 Doch ich sage euch: Dem Lande Sodom wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als dir!«

Mt 25, 14-30 Meng
Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; 15 dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit …

Die erste beiden Knechte machen entsprechend ihrer Möglichkeiten etwas aus dem Anvertrauten und werden vom Herrn gelobt. Der mit zwei Zentnern braucht keine 5 zu erwirtschaften und der mit 5 Zentner kann leichter 5 weitere Zentner zu seinem 5 Zentnern dazu erwirtschaften. Jesus vergleicht uns nicht mit ANDEREN, sondern anhand der EIGENEN Möglichkeiten. Deshalb bestraft er am Ende auch den einen Knecht schwer, der zwar nur einen Zentner von ihm bekommen hat, aber diesen Zentner nicht entsprechend seiner Möglichkeiten eingesetzt hat.

Aus allem wird deutlich, dass Jesus – dass Gott nach dem Maß richtet, das den eigenen Möglichkeiten und Verantwortung entspricht.

In der Offenbarung gibt es zwei Gemeinden, die fast die gleichen Sünden begehen: Pergamon und Thyatira dulden beide Irrlehren/Irrlehrer in ihrer Gemeinde, die das Essen von Götzenopferfleisch und Unzucht propagieren. Normal sollte das Urteil Jesu über beide gleich ausfallen, würden wir leicht auf den ersten Blick urteilen. Im ersten Fall fordert Jesus die Betreffenden zu Buße auf und kündigt bei Nichtbefolgen sein tödliches Gericht mit dem Schwert seines Mundes an. Im zweiten Fall hat Jesus der Irrlehrerin schon Zeit zu Buße gegeben und sie war unwillig. Jetzt bekommt sie noch einmal eine Chance Buße zu tun und die mit ihr die Ehe brechen, indem er es ihnen richtig schlecht gehen lässt, damit sie zur Umkehr kommen. Erst danach kündigt Jesus das Todesurteil für Isebels Kinder an, die nicht umkehren von ihrer Sünde. Ist Jesus ungerecht, wenn er in der einen Gemeinde schnellere Buße fordert und in der anderen Gemeinde anscheinend mehr und längere Zeit zur Umkehr gibt?
Nein, Jesus alleine weiß, wieso er das macht – er ist zwar souverän in seinem Handeln – und doch erklärt er selber sein Handeln so:

Offb 2, 23 Meng
Dann werden alle Gemeinden erkennen, daß ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und ich werde einem jeden von euch nach seinen Werken vergelten.

Und das bekräftigt Jesus auch am Ende der Offenbarung noch einmal.

Offb 22, 12 Meng
12 Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden nach seinem Werk zu vergelten.


Wie können wir dieses gerechte Handeln Jesu in ein Bild fassen?

Von der Bekehrung bis zum Himmel durchlaufen wir eine Entwicklung und ein Wachstum, uns immer mehr nach Gottes Wort zu richten. Dabei gelten die scheinbar zarten Versuche und Erfolge eines Neubekehrten Jesus zu vertrauen und nachzufolgen in den Augen Gottes sehr viel mehr, als bei jemanden, der Gott schon lange kennt und vertrauen darf.

Der eine Schächer am Kreuz hat extrem viel aus dem gemacht, was er von Jesus wusste und erfuhr. Seine Belohnung war riesig auf das zaghafte Bekenntnis eines schüchternen aber mutigen Zutrauens hin.

Für seine berufenen und erfahrenen Nachfolger erwartet Jesus ganz selbstverständlich, dass sie seinen Namen bekennen. Sie erwartet im Gegenteil ein hartes Urteil, wenn sie Jesus in Taten oder Worten verleugnen (Mt 10, 33; 1 Tim 5, 8).

Es ist wie in der Schule: jemand der schlau ist und 1,5 Notendurchschnitt hat aber mit ein wenig Fleiß 1,1 oder 1,0 haben könnte kommt in den Augen Gottes viel schlechter weg, der mit den Gaben in der Schule gut zu sein nicht so reichlich ausgestattet ist und eine 3,5 mit viel Einsatz schafft, wo er ohne Einsatz durchgefallen wäre. Nicht (nur) unsere absolute Performance zählt bei Gott, sondern auch was wir es uns haben kosten lassen unsere Gaben für Gott einzusetzen.

Und so kann ein Neubekehrter in der letzten Sekunde sich an Gottes Ewigkeit freuen, während jemand der Gott sein ganzes Leben lang gedient hat, ihm aber am Ende schlecht dient oder gar nicht mehr dient einen der letzten Plätze im Himmel bekommen oder ganz verloren gehen.

Bei Gott kommt es immer auf unsere Beziehung zu Gott JETZT an, nicht Vergangenes zählt – so wie ich JETZT vor Gott stehe, entscheidet was passiert, wenn ich JETZT sterbe. Es gibt keine Kredits aus der Vergangenheit für meinen Abfall vom Glauben heute.

Tut Buße und haltet fest was ihr habt bis ich komme sagt Jesus (Offb 2, 18-29).

Handeln nach dem Licht, das wir haben

Mt 25, 24-30 Meng
24 Da trat auch der herzu, welcher das eine Talent empfangen hatte, und sagte: ›Herr, ich wußte von dir, daß du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast. 25 Da bin ich aus Furcht hingegangen und habe dein Talent in der Erde verborgen: hier hast du dein Geld wieder!‹ 26 Da antwortete ihm sein Herr: ›Du böser und träger Knecht! Du wußtest, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 Nun, so hättest du mein Geld bei den Bankhaltern anlegen sollen; dann hätte ich bei meiner Rückkehr mein Geld mit Zinsen zurückerhalten. 28 So nehmt ihm nun das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat. 29 Denn jedem, der da hat, wird noch hinzugegeben werden, so daß er Überfluß hat; wer aber nicht hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat. 30 Den unnützen Knecht jedoch werft hinaus in die Finsternis draußen! Dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.

Wer wachsam ist, ist klug. Er bleibt Jesus treu und arbeitet für seinen Herrn, und er setzt seine Talente für seinen Herrn ein, bis er wiederkommt und wird ewig gerettet. Es ist als Nachfolger und Knecht Jesu aber auch möglich, durch sein Verhalten verloren zu gehen, obwohl keine erkennbaren äußeren Sünden vorliegen. Es reicht schon aus, nichts aus seinem Leben zu machen und seine Gaben nicht für Gott einzusetzen. Wer seine Talente nicht für Gott einsetzt und vergräbt, wird verloren gehen.

Und was hätte der faule Knecht besser tun können? Es ist erstaunlich, dass sein Herr ihm noch nicht einmal vorwirft, dass er ihn nicht richtig kannte. Nein, der Herr des Sklaven, der in die Finsternis geworfen wird, wo das große Weinen und Zähneknirschen ist, der hatte einfach nicht getan, was er zugegebener Weise von seinem Herrn wusste. Er handelte nicht entsprechend seiner Erkenntnis und setzte nicht um, was er hätte umsetzen können. Damit zeigt Jesus uns auf, dass jedes Wissen über ihn als Herrn auch eine entsprechende Verantwortung mit sich bringt.

Aber dieses Wissen tröstet uns auch. Jesus erwartet nichts Unmögliches, sondern nur, was wir wissen und können. Das aber mit voller Konsequenz. Lasst uns ihm fürchten und ihm die Ehre geben mit unserem Leben und mit unseren Gaben und Talenten!

Aufpassen, Hören, Tun

LK 8, 18 Meng
18 Darum gebt wohl acht, wie ihr hört! Denn wer da hat, dem wird noch dazugegeben werden, und wer nicht hat, dem wird auch das noch genommen werden, was er zu haben meint.

Erschreckt hören wir auch, dass wir nicht einfach etwas von Gott hören und dann einfach so davonkommen können. Wir müssen aktiv zuhören, wenn Jesus spricht und mit dem Herzen voll dabei sein. Wir müssen bewusst aufpassen, wenn Gott redet.

Jede Erkenntnis, jedes Licht über den Willen Gottes stellt uns im Angesicht der Ewigkeit in eine große Verantwortung. Wenn wir dieses Prinzip nicht erkennen, können wir uns schnell über unseren eigenen und inneren Zustand vor Gott täuschen – und bitter aufwachen, wenn es zu spät ist.

Setzen wir aber Gottes Licht in unserem Leben um und passen auf das auf, was er uns sagt, werden wir reichlichen Lohn im Himmel finden.

Hebr 2, 1-3 Meng
1 Darum müssen wir uns um so fester an das halten, was wir gehört haben, um seiner ja nicht verlustig zu gehen. 2 Denn wenn schon das durch Vermittlung von Engeln verkündete Wort unverbrüchlich war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam die gebührende Vergeltung empfing: 3 wie sollten wir da (der Strafe) entrinnen, wenn wir ein so hohes Heil unbeachtet lassen? Dieses hat ja seinen Anfang von der Verkündigung durch den Herrn (selbst) genommen und ist uns dann von den Ohrenzeugen zuverlässig bestätigt worden.

Offb 3, 2-3 ELB
2 Wache auf und stärke die übrigen (Gemeindeglieder), die nahe am Sterben waren! Denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen vor meinem Gott erfunden. 3 Denke also daran, wie du (die Heilsbotschaft, oder: das Heil) empfangen und vernommen hast, halte daran fest und gehe in dich! Willst du aber nicht wachsam sein, so werde ich wie ein Dieb kommen, und du sollst sicherlich nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.

Verantwortung pur

LK 10, 3-12 Meng
3 Geht hin! Seht, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. 4 Nehmt keinen Geldbeutel mit euch, auch keinen Ranzen und keine Schuhe, und laßt euch unterwegs mit niemand in lange Begrüßungen ein. 5 Wo ihr in ein Haus eintretet, da sagt zuerst: ›Friede (sei) mit diesem Hause!‹ 6 Wenn dann dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm gewünscht habt, auf ihm ruhen; andernfalls wird euer Friedensgruß zu euch zurückkehren. 7 In demselben Hause bleibt dann und eßt und trinkt, was man euch bietet; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Hause weg in ein anderes; 8 und wo ihr in einer Stadt einkehrt und man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzt, 9 und heilt die Kranken daselbst und sagt zu den Stadtbewohnern: ›Das Reich Gottes ist nahe zu euch herbeigekommen!‹ 10 Wo ihr aber in einer Stadt einkehrt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt: 11 ›Sogar den Staub, der sich uns aus eurer Stadt an die Füße gehängt hat, wischen wir ab, damit er euch verbleibt, doch das sollt ihr wissen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!‹ 12 Ich sage euch: Es wird Sodom an jenem Tageerträglicher ergehen als der betreffenden Stadt!

Wer das Wort Gottes von den Boten Gottes hört und annimmt, ist auf dem richtigen Weg zum Himmel. Wer vom Volk Gottes eigentlich bereit sein sollte, aber nicht bereit ist, auf den Bußruf Jesu durch seine Boten zu hören, wird unter das Gericht Gottes kommen.

Kein Volk hatte bereits mehr von Gott gehört als Israel. Kein Volk hat daher mehr Verantwortung, richtig zuzuhören. Und sie hätten es können. Sie hatten alles an die Hand bekommen, um richtige von falschen Propheten zu unterscheiden. Und sie warteten auf das Reich Gottes nach Gottes Wort.

Aus dem, was Jesus zuvor gesagt hat ist klar: Wenn sie jetzt nicht aufpassen und den von Jesus gesandten Boten gut zuhören, ihnen glauben und tun, was Gott sagt, dann gibt es nur noch eine schreckliche Gerichtserwartung. Gott erwartet aber von ihnen und normal ist, dass sie die Boten im Namen Jesu aufnehmen auf sie hören und die Freudenbotschaft vom Reich der Himmel glauben, annehmen und jetzt und später ewig gerettet werden. Wer so viel von Gott weiß, wer so lange auf Gott wartet, für den sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, auf ihn zu hören, wenn er redet. Das macht Jesus hier deutlich und damit wieder die große Verantwortung die mit jeder Erkenntnis und Offenbarung Gottes verbunden ist.

Heil gibt es nur, wo Gottes Herrschaft willkommen ist. Empfangenes Licht stellt in Verantwortung, besonders, wenn es von Zeichen und Wundern begleitet ist. Wer das Licht der guten Nachricht nicht annimmt und Buße tut, wird verdammt werden.

Aus wenig viel gemacht

Menschen, die auf das Wort Gottes hören und positiv darauf reagieren, werden gerettet.

LK 11, 31-32 Meng
31 Die Königin aus dem Süden wird im Gericht mit den Männern dieses Geschlechts (als Zeugin) auftreten und ihre Verurteilung herbeiführen; denn sie ist von den Enden der Erde gekommen, um die Weisheit Salomos zu hören; und hier steht Größeres als Salomo. 32 Die Männer von Ninive werden im Gericht mit diesem Geschlecht (als Zeugen) auftreten und seine Verurteilung herbeiführen; denn sie haben auf Jonas Predigt hin Buße getan; und hier steht Größeres als Jona.

Auch diese Erzählung von Jesus lehrt uns: Gerettet wird, wer auf das Wort Gottes reagiert und Früchte zeigt. Die Königin des Südens hatte nur von der Größe Gottes uns Salomos gehört und kam, um sich selber davon zu überzeugen. Sie suchte den Gott Israels und fand und erkannte ihn (1 Kön 10). Das reichte schon für ihre Rettung. Die Leute von Ninive taten wirklich Buße auf die Predigt von Jona hin (Jon 3) – auch sie sind gerettet, sagt Jesus – denn nur der, der selbst gerettet ist, kann das Urteil über andere im Endgericht sprechen (1 Kor 6, 2-3) – einer der selber verdammt wird, hat nicht das Recht dazu. Sowohl die Königin des Südens als auch die Leute von Ninive wurden gerettet, weil sie sich nach dem Wort des Gottes Israels richteten.

Und so wird noch einmal bestätigt, was Jesus uns eben gelehrt hat: Wirklich glücklich und damit gerettet sind nach Jesus diejenigen Menschen, die das Wort Gottes hören und befolgen (Lk 11, 27+28).

Und diese beiden Geschichten aus der Zeit vor Jesus zeigen uns erneut, das klingt bei Jesus immer wieder an: Wir und alle Welt werden (nur) nach dem gerichtet, was wir wissen konnten. Doch darüber täuschen wir uns schnell. Jedes Wissen von Gott stellt uns in eine große Verantwortung. Deshalb wird auch die ganze Welt ohne die Erlösung von Jesus Christus verloren gehen.

Röm 1, 20-21 Meng
20 Sein [Gottes] unsichtbares Wesen läßt sich ja doch seit Erschaffung der Welt an seinen Werken mit dem geistigen Auge deutlich ersehen, nämlich seine ewige Macht und göttliche Größe. Daher gibt es keine Entschuldigung für sie, 21 weil sie Gott zwar kannten, ihm aber doch nicht als Gott Verehrung und Dank dargebracht haben, sondern in ihren Gedanken auf nichtige Dinge verfallen sind und ihr unverständiges Herz in Verfinsterung haben geraten lassen.

Röm 2, 1-3 Meng
1 Daher gibt es (auch) für dich, o Mensch, wer du auch sein magst, der du dich zum Richter (über andere) machst, keine Entschuldigung; denn worin du den anderen richtest, darin verurteilst du dich selbst; du, sein Richter, begehst ja dieselben Sünden! 2 Wir wissen aber, daß Gottes Gericht der Wahrheit gemäß über die ergeht, welche derartiges verüben. 3 Rechnest du etwa darauf, o Mensch, der du dich zum Richter über solche Übeltäter machst und doch selber das Gleiche verübst, daß du dem Urteil Gottes (beim jüngsten Gericht) entrinnen werdest?

Röm 2, 17-24 Meng
17 Wenn andererseits du dich mit Stolz einen Juden nennst und dich durch den Besitz des Gesetzes gesichert fühlst und dich deines Verhältnisses zu Gott rühmst 18 und seinen Willen kennst und infolge der aus dem Gesetz gewonnenen Unterweisung das, was in jedem Fall das Richtige ist, wohl zu beurteilen verstehst 19 und dir zutraust, ein Führer der Blinden zu sein, ein Licht für die in der Finsternis Lebenden, 20 ein Erzieher der Unverständigen, ein Lehrer der Unmündigen, weil du ja im Gesetz die Erkenntnis und Wahrheit verkörpert besitzest – 21 nun, andere Leute belehrst du, und dich selbst belehrst du nicht? Du predigst, man dürfe nicht stehlen, und stiehlst selbst? 22 Du sagst, man dürfe nicht ehebrechen, und brichst selber die Ehe? Du verabscheust die Götzenbilder und vergreifst dich doch räuberisch an ihren Tempeln? 23 Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch deine Übertretung des Gesetzes? 24 Denn »der Name Gottes wird durch eure Schuld unter den Heiden gelästert«, wie geschrieben steht.

Der Herr ist heilig. Ausreden „das habe ich nicht explizit gewusst“ werden seinem heiligen Blick nicht standhalten.

Röm 13, 9  Meng
9 Denn das Gebot: »Du sollst nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen, laß dich nicht gelüsten!« und jedes andere derartige Gebot ist in diesem Wort einheitlich zusammengefaßt: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«

Gal 5, 14 Meng
14 Denn das ganze Gesetz findet seine Erfüllung in dem einen Gebot: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«

Wir müssen nicht alle Unterparagraphen seiner Heiligen Gebote im Neuen Testament schon vorher wissen oder auswendig kennen. Es reicht, dass wir die Basis kennen: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn wir das beherzigen und selbst proaktiv in unserem Leben anwenden, können wir schon sehr weit kommen. Passivität, alles allein von unseren Predigern zu erwarten, dass sie uns auf dem Silbertablett präsentieren, wie wir leben sollen, reicht nicht aus. Jesus sucht und will mündige Nachfolger.

Es gibt eine Entwicklung im Glauben. Nicht zu jeder Zeit fordert Jesus sofort alles von denen, die zum Glauben an ihn kommen. Der Einstieg in die Nachfolge Jesu ist relativ „leicht“ doch auch der Einstieg kostet uns schon das Eigenleben.

Israel beim Auszug aus Ägypten, der Schächer am Kreuz, der verlorene Sohn, das Haus des Kornelius und die ersten Bekehrten in Samaria und das verlorene Schaf mussten nichts tun und leisten, um vom Vater mit Freuden angenommen zu werden. Allein, dass sie wie sie waren zu Gott und dem Guten Hirten kamen und gefunden wurden, reichte aus. Doch andere kostete der Ersteinstieg in den Glauben schon deutlich mehr. Ich denke da an Abraham, der Gott gehorsam war und seine Heimat und sein Vaterhaus verliess ohne zu wissen, wohin er kommen würde. Oder ich denke an die Jünger, die ihre Netze und Boote verließen und ihre Familien verließen und Jesus nachzufolgen begannen.

Gott und Jesus (be) riefen sie einfach, und sie folgten ihnen nach.

Doch NACH dem Kommen zu Gott stellt Jesus sein königliches Gesetz vor, dem sich niemand verweigern kann, der Jesus als geretteter Jünger nachfolgen will.

Lk 9, 23 Meng
23 Dann sagte er zu allen: »Will jemand mein Nachfolger sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz Tag für Tag auf sich und folge so mir nach!

Lk 14, 26 Meng
26 »Wenn jemand zu mir kommt und nicht seinen Vater und seine Mutter, sein Weib und seine Kinder, seine Brüder und seine Schwestern, ja sogar sein eigenes Leben haßt, so kann er nicht mein Jünger sein.

Wieviel jung Bekehrte davon schon begreifen und umsetzen können sehen wir bei den Thessalonichern.

1 Thess 1, 4-10 NeÜ
Ihr seid von Gott geliebt, Geschwister, und wir wissen, dass er euch erwählt hat. 5 Das wurde schon deutlich, als wir euch die Rettungsbotschaft brachten. Gott sprach damals nicht nur durch unsere Worte zu euch; seine Macht zeigte sich auch im Wirken des Heiligen Geistes und in der großen Zuversicht, mit der wir bei euch auftreten konnten. Ihr wisst ja, dass es uns um euch ging. 6 Und als ihr das Wort trotz vieler Anfeindungen mit einer Freude aufgenommen habt, wie sie nur der Heilige Geist schenken kann, seid ihr unserem Beispiel gefolgt und auch dem des Herrn. 7 So wurdet ihr für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja selbst zu Vorbildern. 8 Ja, von euch aus hat sich die Botschaft des Herrn in ganz Mazedonien und Achaja verbreitet. Es gibt inzwischen kaum noch einen Ort, wo man nicht von eurem Glauben an Gott gehört hätte. Wir brauchen niemand etwas davon zu erzählen. 9 Denn wo wir hinkommen, redet man davon, welche Wirkung unser Besuch bei euch hatte. Die Leute erzählen, wie ihr euch zu Gott bekehrt habt – weg von den Götzen –, um nun dem wahren und lebendigen Gott zu dienen 10 und auf seinen Sohn zu warten, der aus dem Himmel zurückkommen wird, das ist der, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns vor dem kommenden Gotteszorn rettet.

Ruf zur Nachfolge – echte Bekehrte nehmen schon früh Nachteile und vieles auf sich, um Jesus zu folgen.