5.3.6     Bewahrung durch proaktives Lieben

5 Motto

Proaktives Lieben Gottes, unserer Glaubensgeschwister und unseres Nächsten bewahrt uns vor dem zeitlichen Gericht Gottes in unserem Leben. Und wieviel mehr vor dem ewigen Gericht!

Röm 13, 8  NeÜ
Bleibt also niemandem irgendetwas schuldig außer dem einen: einander zu lieben. Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.

Röm 13, 8; Mk 12, 28-31; Mt 10, 3; LK 6, 35; 1 Petr 4, 8; Röm 13, 8; Offb 2, 4-5; 1 Kor 11, 22-32; Mt 25, 34+41

6 Essenz

Gottes Vergebung auf der einen Seite und die notwendige göttliche Konsequenz aufgrund unserer Sünden als Nachfolger Christi  auf der anderen Seite sind zwei ganz verschiedene Dinge. Gott richtet Sünde in seinem Volk. Wo ein Ungleichgewicht zwischen dem, was wir von Gott wissen – wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst – und dem, was wir davon in unserem Leben umsetzen eintritt, beginnt das Gericht Gottes. So bezeugen es uns alle Ermahnungen in den Sendschreiben Jesu an seine Gemeinden.

Der Herr ist heilig. Ausreden „das habe ich nicht explizit gewusst“ werden seinem heiligen Blick nicht standhalten. Wir müssen nicht alle Unterparagraphen seiner Heiligen Gebote im Neuen Testament schon vorher wissen oder auswendig kennen. Es reicht, dass wir die Basis kennen: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn wir das beherzigen und selbst proaktiv in unserem Leben anwenden, gehen wir auf dem richtigen Weg. Passivität, alles allein von unseren Predigern zu erwarten, dass sie uns Gottes Willen auf dem Silbertablett präsentieren, wie wir leben sollen, reicht nicht aus. Jesus sucht und will mündige Nachfolger.

Mt 10, 37 NeÜ
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.

LK 6, 35 NeÜ
35 Ihr aber sollt gerade eure Feinde lieben! Ihr sollt Gutes tun, ihr sollt leihen und euch keine Sorgen darüber machen, ob ihr es wiederbekommt. Dann wartet eine große Belohnung auf euch, und ihr handelt als Kinder des Höchsten. Denn er ist auch gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

1 Petr 4, 8 Meng
8 vor allem aber hegt innige Liebe zueinander, denn »die Liebe deckt der Sünden Menge zu«.

Offb 2, 4-5 NeÜ
4 Doch den einen Vorwurf muss ich dir machen: Du hast deine anfängliche Liebe nicht mehr! 5 Denk einmal darüber nach, wie weit du davon abgekommen bist! Ändere deine Einstellung und handle so wie am Anfang! Wenn aber nicht, dann gehe ich gegen dich vor und stoße deinen Leuchter von seinem Platz weg.

Mt 25, 34+41 Meng
Kommt her, ihr von meinem Vater Gesegneten! Empfangt als euer Erbe das Königtum, das für euch seit Grundlegung der Welt bereitgehalten ist. …
Hinweg von mir, ihr Verfluchten …

Röm 13, 8; Mk 12, 28-31; Mt 10, 3; LK 6, 35; 1 Petr 4, 8; Röm 13, 8; Offb 2, 4-5; 1 Kor 11, 22-32; Mt 25, 34+41

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7 Überblick

Mk 12, 28-31 Meng
28 Da trat einer von den Schriftgelehrten hinzu, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander verhandelten; und da er wußte, daß Jesus ihnen treffend geantwortet hatte, fragte er ihn: »Welches Gebot ist das erste von allen?« 29 Jesus antwortete: »Das erste ist: ›Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist Herr allein, 30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Denken und mit aller deiner Kraft!‹ 31 An zweiter Stelle steht dieses (Gebot): ›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!‹ Kein anderes Gebot steht höher als diese beiden.« 

Mt 10, 37 NeÜ
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.

LK 6, 35 NeÜ
35 Ihr aber sollt gerade eure Feinde lieben! Ihr sollt Gutes tun, ihr sollt leihen und euch keine Sorgen darüber machen, ob ihr es wiederbekommt. Dann wartet eine große Belohnung auf euch, und ihr handelt als Kinder des Höchsten. Denn er ist auch gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Röm 13, 8  NeÜ
Bleibt also niemandem irgendetwas schuldig außer dem einen: einander zu lieben. Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.

1 Petr 4, 8 Meng
8 vor allem aber hegt innige Liebe zueinander, denn »die Liebe deckt der Sünden Menge zu«.

Zucht, um nicht mit der Welt verdammt zu werden

1 Kor 11, 22-32 Meng
22 … Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und geht ihr darauf aus, die Unbemittelten zu beschämen? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Punkte sicherlich nicht! … 29 Denn wer da ißt und trinkt, der zieht sich selbst durch sein Essen und Trinken ein (göttliches) Strafurteil zu, wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet. 30 Deshalb gibt es unter euch auch Schwache und Kranke in so großer Zahl, und gar viele sind schon entschlafen. 31 Wenn wir aber mit uns selbst ins Gericht gingen, so würden wir kein Strafurteil empfangen. 32 Indem wir jedoch ein Strafurteil empfangen, werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden.

Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund von Sünde in einer Ortsgemeinde sind zwei verschiedene Dinge. Gott liebt seine Gemeinde und weist die Gemeinde als Ganzes zurecht, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden. Wenn wir proaktiv das Doppelliebesgebot bei allem was wir tun im Herzen haben, können wir uns vor Sünde bewahren. Wenn die Korinther proaktiv in Liebe aufeinander geachtet hätten beim Abendmahl, dann wäre sie sie nicht in/unter eine Gerichtssituation durch den Herrn gekommen. Proaktives Lieben vermeidet Sünde und Gericht. Und wenn wir doch blind für unsere Sünde / unsere Lieblosigkeit (geworden) sind, hilft uns Gottes Wort und Predigt wieder auf den Weg. Wir sind JETZT vom Gnadenhandeln Gottes abhängig, dass wir ewig errettet werden und haben JETZT einen Heiland, der uns hilft und rettet.

Vom wichtigen und alles entscheidenden Gebot der Geschwisterliebe wussten auch die Korinther schon – und doch lebten einige offensichtlich nicht danach. Vom alles entscheidenden Opfer Christi für unsere Errettung wussten auch alle Korinther. Und doch musste sie Paulus näher darauf hinweisen, was es unter diesen Umständen bedeutet, das Abendmahl unwürdig einzunehmen. Die Korinther hätten also eigentlich in Paulus Sicht und auch in der Sicht des Herrn ihre doch nicht so ganz unbewussten Sünden vermeiden können. Wieder, wie im Abschnitt zuvor, ist die Einhaltung des Doppelliebesgebots, Gott zu lieben und den Nächsten das, was den Korinther geholfen hätte, diese Sünde nicht zu begehen. Wenn sie selbständig und selbstverantwortlich reflektiert ihren Glauben gelebt hätten, hätten sie nicht gesündigt. Ja, der Herr schickt ihnen Paulus zur Korrektur. Und das ist gut und seine Ermahnung brauchen sie. Aber uns zeigt das, dass alles, was wir von Gott wissen, auch Verantwortung in unser Leben bringt. In Fall der (un)würdigen Annahme des Abendmahls sogar so viel, dass durch das Gericht des Herrn einige krank und schwach geworden, andere frühzeitig gestorben sind. Das offenbart uns wichtige Dinge:

Gottes Vergebung und die notwendige auch göttliche Konsequenz aufgrund unserer Sünde sind zwei verschiedene Dinge. Gott mag die Sünde vergeben, den sonst würden die Korinther am Ende nicht gerettet. Aber sie werden durch diese Züchtigung des Herrn gerettet werden, macht uns Paulus deutlich. Doch Gott richtet Sünde in seinem Volk. Wo ein Ungleichgewicht zwischen dem, was wir von Gott wissen und dem, was wir davon in unserem Leben umsetzen eintritt, beginnt das Gericht Gottes. So auch alle Ermahnungen in den Sendschreiben Jesu an seine Gemeinden (Offb 2 – 3).

Der Herr ist heilig. Ausreden „das habe ich nicht explizit gewusst“ werden seinem heiligen Blick nicht standhalten. Wir müssen nicht alle Unterparagraphen seiner Heiligen Gebote im Neuen Testament schon vorher wissen oder auswendig kennen. Es reicht, dass wir die Basis kennen: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn wir das beherzigen und selbst proaktiv in unserem Leben anwenden, können wir schon sehr weit kommen. Passivität, alles allein von unseren Predigern zu erwarten, dass sie uns auf dem Silbertablett präsentieren, wie wir leben sollen, reicht nicht aus. Jesus sucht und will mündige Nachfolger.

Es gibt Sünde „zum ewigen Tode“. Unkorrigiert würde die Sünde der Korinther sogar zu ihrem ewigen Tode, zum Verlust des Heils führen. Damit das NICHT passiert, züchtigt der Herr die Gemeinde äußerlich. Ja, Paulus macht deutlich, dass die Züchtigung (wörtlich: das korrigierende Erziehungshandeln) des Herrn an den Korinthern extra dazu dient, dass sie nicht verloren gehen wie die Welt.

So ist es als erstes UNSERE praktische proaktive Liebe, die uns davor bewahrt, zu sündigen und ggfs. in langfristiger Konsequenz verloren zu gehen.

Und wenn wir doch gesündigt haben, ist es der Herr, der uns in Zucht nimmt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden – doch dieses Erziehungshandeln Gottes muss uns von geistlich einsichtigen Menschen wie Paulus an den Korinthern deutlich gemacht werden. Und Paulus zeigt einen anderen Aspekt auf: Wenn wir uns selbst richteten, würden wir nicht [vom Herrn] gerichtet werden (1 Kor 11, 31). An uns selbst ausgeübte Gemeindezucht bewahrt uns vor dem Gericht des Herrn und vor verdenbringenden Irrwegen. Aber das ist Thema in einem anderen Kapitel.

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