5 Motto
Christus hat uns und seiner Gemeinde den Auftrag und die Vollmacht gegeben, gegen Sünde unter Geschwistern einzuschreiten. Unbereinigte Sünde gefährdet die Gemeinde, weltlich zu werden und mit der Welt verurteilt zu werden. Ziel ist immer, dass der sündigende Bruder oder die Schwester ihre Sünde erkennen, Buße tun und sich von ihr abwenden, sodass die Beziehung zu Christus wiederhergestellt wird. Gemeindezucht – sowohl unsere als auch die von Jesus – wirkt nicht nur heilend am direkten Ort, sondern dient auch als Warnung für andere Gläubige, um sie vor ähnlichem Fehlverhalten zu bewahren.
1 Kor 5, 6-7 NeÜ
6 Euer Selbstruhm ist wirklich unangebracht! Wisst ihr denn nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 7 Reinigt euch also vom alten Sauerteig und fegt jeden Krümel davon aus, damit ihr wieder ein frischer, ungesäuerter Teig seid!
Mt 18, 15-18; 1 Tim 5,20; 1 Kor 5, 6-7
6 Essenz
Jesus fordert uns auf, uns radikal von jedem sündigenden Körperglied zu trennen, um unsere geistliche Integrität zu bewahren und für den Himmel bereit zu sein. Umso mehr wird er selbst dauerhaft sündigende Glieder seines Leibes entfernen, da er die vollkommene Integrität verkörpert. Während er ein krankes Glied heilen will, wird er es entfernen, wenn Heilung nicht möglich ist und die Sünde wie Krebs um sich greift, um den ganzen Leib zu schützen. So wie Sauerteig vollständig entfernt werden muss, um Reinheit zu bewahren, dient auch Gemeindezucht diesem Ziel. Jesus duldet keine Glieder an seinem Leib, die sich bewusst der Heilung und Wiederherstellung durch den guten Hirten verweigern. Die Gemeindezucht – sowohl unsere als auch die von Jesus – hat nicht nur eine heilende Wirkung vor Ort, sondern auch eine warnende Funktion, die andere Gläubige vor ähnlichem Fehlverhalten bewahrt.
Mt 18, 15-18 NeÜ
15 „Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden lässt, hast du deinen Bruder zurückgewonnen. 16 Wenn er nicht auf dich hört, dann nimm einen oder zwei andere mit und geh noch einmal zu ihm, damit alles von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 17 Wenn er auch dann nicht hören will, bring die Angelegenheit vor die Gemeinde. Wenn er nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann behandelt ihn wie einen Gottlosen oder Betrüger. 18 Ich versichere euch: Alles, was ihr hier auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein und was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein.
1 Tim 5,20 Meng
20 Solche, die sich etwas zuschulden kommen lassen, weise in Gegenwart aller (Ältesten) zurecht, damit auch die übrigen (Ältesten) Furcht bekommen.
1 Kor 5, 6-7 NeÜ
6 Euer Selbstruhm ist wirklich unangebracht! Wisst ihr denn nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 7 Reinigt euch also vom alten Sauerteig und fegt jeden Krümel davon aus, damit ihr wieder ein frischer, ungesäuerter Teig seid!
Mt 18, 15-18; 1 Tim 5,20; 1 Kor 5, 6-7; 1 Kor 12, 27; 1 Kor 6, 15; Mk 9, 43-47; Mt 18, 15-18; 1 Kor 1, 2; Offb 2, 16; Offb 2, 18-27
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7 Überblick
Gott sei Dank ehrt uns Gott als seine Kinder so sehr, dass er uns zu Gliedern am Leib Christi macht (1 Kor 12, 27).
Eph 1, 21-23 NeÜ
22 Und alles hat er seinen [Christi] Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, 23 die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.
Die Gemeinde, die Gesamtheit aller wahrhaftigen an Christus Gläubigen ist Teil Christi und sein Leib, die Fülle von dem, der alles erfüllt.
Da wir Glieder seines Leibes sind, sind wir SICHER. Würde sich Jesus je von seinen eigenen Gliedern und damit von uns trennen?
„Leichte Sünde“ wie Wortsünden betrüben den Heiligen Geist (nur), gefährden aber nicht gleich unser Heil und unsere Zugehörigkeit zum Leib Christi (Eph 4, 30).
„Schwere Sünde“ wie Hurerei jedoch löst Entsetzen bei den Aposteln aus und hat einen vorerst ungewissen Ausgang (1 Kor 6, 15).
Die Frage ist, ob Jesus sich von (dauerhaft) sündigenden (Gemeinde) Gliedern seines Leibes trennen würde.
Die Antwort lautet: Ja, das würde er, denn er selber lehrt, dass wir selbst das mit unseren sündigenden Körpergliedern tun sollen.
Hören wir ihm selber zu:
Mk 9, 43-47 Meng
43 Und wenn deine Hand dich ärgert, so haue sie ab! Es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben einzugehen, als daß du deine beiden Hände hast und in die Hölle kommst, in das unauslöschliche Feuer. 44 … 45 Und wenn dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, als Lahmer in das Leben einzugehen, als daß du deine beiden Füße hast und in die Hölle geworfen wirst. 46 … 47 Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiße es aus! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes einzugehen, als daß du beide Augen hast und in die Hölle geworfen wirst.
Als Einzelperson soll ich mich von meinem sündigen Verhalten trennen, wie von einem faulen eitrigen Glied, das in Gefahr steht, den ganzen Köper zu vergiften.
Und wie geht das auf dem Niveau der Gemeinde?
Dazu ist Gemeindezucht da.
Wenn schon Jesus von uns erwartet, dass wir uns selbst radikal von jedem sündigenden Köperglied trennen, um unsere geistliche Integrität zu bewahren und für den Himmel fit zu bleiben, wieviel mehr wird er sich selbst von jedem (dauerhaft) sündigenden Glied trennen, der die Integrität in Person ist! Eine Sache ist es, ein krankes Körperglied zu heilen und wieder gesund zu pflegen. Geht dies aber nicht, weil die Krankheit um sich wuchert wie Krebs, muss das böse Geschwür entfernt werden, um nicht den gesamten Leib zu zerstören – wie bei Sauerteig, der ganz ausgefegt werden muss, um Reinheit zu erlangen und zu bewahren. Das ist Gemeindezucht. Jesus duldet keine Glieder an seinem Leib, die sich dauerhaft nicht vom guten Hirten heilen und wieder zurechtbringen lassen, sondern bewusst sündigen. Wer bewusst und unbußfertig sündigt, für den ist kein Opfer mehr für seine Sünden übrig, sondern es bleibt ihm nur noch ein furchtbares angstvolles Warten auf das Feuer Jesu, dass seine Widersacher verzehren wird (nach Hebr 10, 26-27). Und da nützt auch keine vorige Zugehörigkeit zum Leib Christi etwas. Was bedeutet sonst Gemeindezucht, als sich (möglichst nur zeitweise) von sündigenden Gliedern des Leibes Christi zu trennen? Denn Jesus liebt zwar die Schwachen, die fallen und er hilft ihnen wieder auf, aber wer nur „Herr, Herr“ zu ihm sagt und nicht (mehr) tut, was er sagt, den wird er im Gericht nicht (als einen Teil von sich) kennen.
Gemeindezucht ist ein wichtiges Prinzip – alle, die Böses tun müssen aus der Gemeinde ausgeschlossen werden – mit dem Ziel, dass sie Buße tun – Aber der Ausschluss auf der Erde ist ein Bild für das geistliche Geschehen im Himmel. Was wir hier binden, wird auch dort gebunden sein. Dabei dürfen wir als Gemeinde aber noch nicht einmal blindlings einzelnen Gemeindeleitern vertrauen, die einzeln und völlig vorbei an der Gemeinde ihre Macht mißbrauchen und aus nichtbiblischen eigensüchtigen Motiven aus bösen Beweggründen FALSCHE Gemeindezucht üben (3 Joh 1, 9-11).
Doch in 1 Kor 5, 1-13 gibt uns Gott ein Beispiel guter, notwendiger und gesunder Gemeindezucht zum Heil. Es geht um offene und unbereinigte Sünde und Heillosigkeit vs. Buße, Widerherstellung und Heil. Hier spricht Paulus Sünde in der Gemeinde in Korinth an: Jemand „hat“ die Frau seines Vaters, er lebt also mit ihr zusammen – und sie schlafen wohl offensichtlich miteinander, denn Paulus spricht von Unzucht, einer Unzucht, die selbst nach nichtchristlichen Maßstäben unerhört ist.
Es ist also von einem Dauerzustand die Rede, bei dem der Täter, Schuldige oder Sünder seine Sünde noch nicht eingesehen hat, sondern offen darin lebt. Und die Korinther dulden das, ohne einzuschreiten. Und interessant ist, dass in diesem Fall der sündigende Mann alleine die Schuld zugewiesen bekommt, die Frau nicht, auch nicht im weiteren Verlauf der Geschichte (2 Kor 7). Das heißt, dass jetzt im Gegensatz zu dem was die Pharisäer praktiziert haben (Joh 8, 3ff), der Mann die Hauptverantwortung in sexuellen Beziehungen trägt, oder auch möglich, dass die Frau keine Nachfolgerin Christi war, kein Mitglied der Gemeinde war und daher nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte.
Paulus macht den Korinthern jetzt jedenfalls schwere Vorwürfe, dass sie solche Sünde in ihrer Mitte dulden, ohne einzuschreiten. Denn Auftrag und Vollmacht, gegen Sünde unter Geschwistern einzuschreiten, hat schon Christus jedem von uns und seiner Gemeinde gegeben (Mt 18, 15-18).
Durch unbereinigte Sünde in der Gemeinde wird die Gemeinde gefährdet, wie die Welt zu werden. Dafür steht das Bild vom Sauerteig. Vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten hatten sie Sauerteig, ein Bild für die Sünde. Im Zuge des Auszugs aus Ägyptens und des Passafestes, ein Bild für ihre Erlösung, mussten sie sich von jedem Sauerteig reinigen. Sünde passt nicht mehr zu Erlösten.
Doch jetzt ist mit der Verfehlung dieses einen Menschen die Sünde wieder zurück zu den vormals von der Sünde Gereinigten in Korinth gekommen. Sie sind kein ungesäuerter Teig mehr, zumindest an einer Stelle in der Gemeinde ist Sauerteig aufgetaucht. Der muss ausgefegt werden, damit er nicht den ganzen Teig durchsäuert. Das heißt im Bild: Solange dieser Teil vom Teig sauer, das heißt sündig und ohne Umkehr ist, darf und soll er nicht mehr zum Teig dazugehören. Er ist Böse (V. 13) und kein Heiliger (1 Kor 1, 2) mehr (!). Für seinen Ausstoß aus der Gemeinde sollen daher die Korinther sorgen. Was heißt das in der Praxis? Der unbußfertig Sündigende und damit Böse soll aus der Gemeinde ausgeschlossen werden.
Die große Frage ist: Wenn ich nicht mehr Teil der Gemeinde sein kann, wer bin ich denn dann in Gottes Augen? Jesus sagt: Was ihr auf Erden bindet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden löst, das wird auch im Himmel gelöst sein (Mt 18, 18). Ein Gemeindeausschluss hat schwerwiegende Konsequenzen, auch im Himmel. Wie schwer, das sagt Jesus an anderer Stelle: Wenn jemand der sündigt, weder auf einen Bruder oder eine Schwester, noch auf zwei und dann immer noch nicht, nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann sei er dir, dann sei er uns wie ein Heide oder Zöllner (Mt 18, 17). Wie jemand, der nicht zu Gott gehört, der nicht errettet ist, und von seiner Sünde nicht erlöst ist, sollen wir einen solchen Menschen dann behandeln. Hat ein solcher Mensch nach einem solchen Ausschluss sein Heil noch? Es wäre widersinnig, wenn dieses äußere Zeichen des Ausschlusses aus der Gemeinde und dem Heil nicht auch die gleiche innere Wahrheit selbst in sich trüge. Und Christus sagt eben: Was ihr auf Erden bindet, das wird auch im Himmel gebunden sein. Die Realität ist, wie sie durch die Zeichenhandlung dargestellt wird. Und wir als Gemeinde und Geschwister machen das nur äußerlich deutlich. Der Einzige, der wirklich erretten und verderben kann, vor dem wir und fürchten sollen und aus Furcht vor dem wir uns lieber alle sündigenden Glieder ausreißen sollen, um nicht selber in das ewige Feuer geworfen zu werden, ist Christus selbst (Lk 12, 5). Und die Furcht Christi hat dieser sündigende Christ in Korinth verlassen. ER wird von Paulus als Böser bezeichnet und nicht mehr als Heiliger (1 Kor 1, 2; 1 Tim 5, 8). Deswegen wird Gott ihn richten. Oder er hat ihn schon gerichtet. Der Mann hat durch seine unbußfertige Haltung sein Heil schon verloren. Woran ist das zu erkennen? Es ist daran zu erkennen, dass Paulus besondere Maßnahmen ergreift, damit nicht eintrifft, was im jetzigen Zustand geschehen würde: Der Geist dieses bösen Menschen würde am Tag des Herrn verloren gehen. Denn wenn Paulus zusammen mit den Korinthern diesen Mann erst dem Satan übergeben muss, damit durch dessen Züchtigungen das äußere dieses Menschen bis zur Zerstörung angegriffen wird, damit auf diese Weise der Geist errettet wird, dann ist der Geist im jetzigen Augenblick gerade nicht errettet. Die Errettung soll gerade erst wieder neu geschehen. Und zwar ursächlich nicht durch das Wirken des Satans, sondern durch die Buße und Umkehr des Betroffenen, der durch die äußere Züchtigung des Satans eben zur Umkehr und zur Buße kommen soll.
Ja, der sündigende, mit seiner Schwiegermutter in sexueller Unmoral lebende korinthische nicht-mehr-Nachfolger Christi würde in seinem jetzigen Zustand verloren gehen. Aber er hat noch die Chance, umzukehren und wiederhergestellt zu werden. Und die Gemeinde kann und muss dafür sorgen, dass er diese Chance bekommt. Und der Weg dazu ist Gemeindeausschluss und Freigabe des Sündigenden an eine Züchtigung durch Satan, damit er zur Besinnung kommt und merkt, dass er völlig von der Nachfolge Christi abgewichen ist und kein Heil in Christus mehr in diesem Zustand hat.
Wir lesen zu einem ähnlichen Fall auch in den Sendschreiben Christi an die Gemeinde in Pergamon. Dort hielt eine kleine Gruppe von nicht mehr treuen Nachfolgern Jesu an der Lehre der Nikolaiten fest, die das Essen von Götzenopferfleisch und Unzucht, also freie Sexualität außerhalb der Ehe von einem Mann mit einer Frau lehrten und praktizierten. Auch die Gemeinde von Pergamon übte keine Gemeindezucht, wie Paulus sie jetzt hier in Korinth anmahnt. Und Jesus wendet sich nicht direkt an die Sünder in Pergamon. Er wendet sich an die Hauptverantwortlichen, die solche Sünde in ihrer Mitte dulden, die Gemeinde. Zur Gemeinde kann er noch reden, da sie noch auf ihn hören. Die Sünder in Pergamon können Christus schon nicht mehr direkt hören, denn sie haben sich schon der Stimme des Heiligen Geistes verschlossen und leben in Sünde. Auch das ist ein Zeichen des Verlustes der Gottesbeziehung von denen, die so schwer sündigen. Deshalb spricht Christus sie nicht mehr direkt an, bzw. kann es nicht mehr tun. Und doch besteht noch Hoffnung, wie auch in Korinth. Die Gemeinde kann noch Gemeindezucht üben und die sündigenden Gemeindeglieder damit zum Aufwachen, zur Buße und zur Umkehr bewegen.
Das Ziel ist bei Christus ist immer, dass der sündigende Bruder oder die sündigende Schwester ihre Sünde erkennen, bekennen, Buße tun und lassen. Dann wird die Beziehung zu Christus wiederhergestellt.
So geht auch Jesus mit der Frau um, die im Ehebruch vorgefunden wurde (Joh 8, 3ff). Ja, Jesus macht klar, dass (wir) alle Sünder sind und keiner von uns das Recht hat, uns über einen anderen wegen seiner Sünde zu erheben. Und er vergibt der Frau. Wie wunderbar. Doch hat die Frau jetzt einen Freibrief, weiter zu sündigen? Nein, mitnichten. Der Vergebung und wiederhergestellten Gottesbeziehung der Frau folgt das Wort Jesu: Gehe hin und sündige nicht mehr. Jesus selbst half der Frau zur lebensrettenden Heilung und Umkehr. Und das sollen wir als Gemeinde auch tun, ohne uns über irgendjemand zu erheben, der sündigt, da wir selber schwache Menschen sind, die jederzeit genauso sündigen können. Und doch ruft uns Jesus dringend zur Gemeindezucht, damit Geschwister und wir ihre Sünde sehen, Buße tun und wiederhergestellt werden – und nicht mehr sündigen.
Was aber, wenn die Gemeinde keine Gemeindezucht übt und wenn die Sündigenden nicht Buße tun?
Dann wird Christus im Fall der Gemeinde in Pergamon mit dem Schwert seines Mundes gegen diese Sünder in der Gemeinde kämpfen. Was ist das für ein Bild? Das denkbar Düsterste! Da halten sich Menschen für Nachfolger Christi der sie liebt und ihnen ewiges Heil geben wird. Und in Wirklichkeit kämpft Christus mit dem Schwert seines Mundes gegen sie. Denn das ist kein Bild mehr für nur Züchtigung: Es ist das Bild für die finale Vernichtung der Gottlosen.
Offb 19, 21 Neü
Alle anderen wurden mit dem Schwert umgebracht, das aus dem Mund des Reiters auf dem weißen Pferd kam. Und alle Vögel fraßen sich an ihrem Fleisch satt..
Gegen wen Christus mit dem Schwert seines Mundes kämpft – der ist verloren, und zwar auf ewig! Der einzige Trost ist: Der Gemeinde bleibt für die Gemeindezucht und den Sündigenden zur Umkehr noch ein kleiner Zeitrahmen, bevor das geschieht.
(Mt 18, 15-181 Kor 1, 2Offb 2, 16 Meng
16 Gehe also in dich, sonst komme ich bald über dich und werde jene mit dem Schwert meines Mundes bekämpfen.
Wenn Christus sehr schnell handeln wird, dann bleibt uns nicht viel Zeit und jede Eile ohne Verzug ist geboten. Wer jedoch auf Christus hört, seinem Wort folgt und seine Sünde überwindet, dem wird großer Lohn und Herrlichkeit von Christus zugesagt (Offb 2-3).
Das gleiche Unzuchtsproblem gab es auch in der Gemeinde in Thyatira in den Sendschreiben (Offb 2, 18-27). Auch hier spricht Jesus die Gemeinde in Thyatira an und nicht Isebel, die falsche Prophetin und die mit ihr in Unzucht sündigen. Wiederum ist die Gemeinde in Thyatira dafür verantwortlich, die korrigierende und reinigende Gemeindezucht zu üben. Wieder gibt es einen gewissen Raum zur Umkehr und Busse, sogar etwas mehr, als in Pergamon, wie es scheint. Jesus konnte anscheinend noch zu Isebel direkt reden, da war noch etwas mehr Offenheit von ihrer Seite da. Und doch tat sie bisher nicht Buße und die, die mit ihr Unzucht trieben. Was ist Isebels Los und das derer, mit denen Isebel Unzucht treibt? Jesus wirft sie zuerst aufs Krankenbett und bringt die, die mit ihr die Ehe brechen in große Drangsal. Das ist vergleichbar mit der Übergabe des sündigenden Korinthers an die Züchtigungen durch Satan. Denn wie wir bei Hiob gesehen haben, gebraucht Gott den Satan, um Unheil über Menschen zu bringen, auch wenn der Satan nicht mehr tun kann, als Gott ihm zulässt. Ob die Drangsal nun direkt von Christus oder als ausführendes Instrument über Satan zu den Sündigenden kommt, die Absicht ist immer gleich. Buße sollen die tun, die sündigen, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn und sie ewig leben. Das Gegenteil davon ist der – ewige – Tod. Und hier in Thyatira beschreibt Christus das so (Offb 2, 23): Die Kinder Isebels wird er nicht leben lassen. Sie müssen sterben. Dann werden alle Gemeinden wissen, dass ihm auch die geheimsten Gedanken und Wünsche nicht verborgen bleiben und dass er jedem von uns das gibt, was wir verdienen.
Unsere Gemeindezucht und auch die Gemeindezucht Jesu sollen über die direkte heilsame Wirkung am Ort des Geschehens auch Warnwirkung für alle Gläubigen im weiteren Umkreis haben und sie vor einem ähnlichen Fehlverhalten bewahren. Und spricht Christus hier nur vom leiblichen Tod derer, die sündigen ohne Buße, oder auch von ihrem ewigen Tod? Auch hier ist das äußere Geschehen ein Zeichen für die geistige Wirklichkeit. Im Falle der Gemeinde von Pergamon haben wir schon gesehen, dass es um ihr ewiges Heil ging bzgl. Ihrer Bereitschaft Buße zu tun, oder nicht. Und Paulus kämpft durch seine eingeleiteten Gemeindezuchtsmaßnahmen auch darum, dass der Geist des Bösen eben nicht verloren geht, sondern errettet wird am Tag des Herrn. Und das geschieht durch Buße und Umkehr und Wiederherstellung der Beziehung zu Christus in einer uns unbekannten, kurzen Gnadenzeit die noch zu Umkehr zur Verfügung steht. Wer von uns weiß, wie lange er lebt? Jeden Augenblick können wir vor unseren Schöpfer gerufen werden. Welch ein Segen, wenn wir unser Leben bereinigt haben, wenn wir dann reingewaschen von aller Schuld vor Christus stehen werden.
Wehe uns aber, wenn wir nicht von unseren sexuellen – und anderen schweren – Sünden Buße tun, sondern selbstzufrieden gottlos und unbußfertig darin leben. Dann gilt uns die Ermahnung Christi:
Mk 9, 44 Freie Ü
Wenn du nicht dein sündigendes Verhalten aus deinem Leben herausreißt, wirst du in die Hölle geworfen werden, wo das Feuer nicht erlöscht und der Wurm nicht stirbt.
Offb 21, 8 Meng
8 Dagegen den Feigenund Ungläubigen, den Unreinen und Mördern, den Unzüchtigen und Zauberern, den Götzendienern und allen Lügnern soll ihr Teil in dem See werden, der mit Feuer und Schwefel brennt: dies ist der zweite Tod.
Die große Frage ist: Bin ich ein Unzüchtiger, der in Unzucht lebt? Oder bin ich ein Heiliger, der Buße von seiner Sünde tut, Vergebung erlangt und wieder neu gereinigt mit Christus in seinen Ordnungen lebt? Wer Buße tut, umkehrt und seine Sünde überwindet, der wird gerettet werden und Lohn empfangen, verspricht Christus seiner Gemeinde und jedem von uns in den sieben Sendschreiben der Offenbarung.
Das Problem bei Gemeindezucht ist, dass wir auch als Gemeinden uns unserer zunehmend individualistischen und selbstbestimmten Gesellschaft anpassen:
„Was hat sich ein anderer in mein Leben einzumischen?“
Und wir unterliegen auch einer falschen christlichen Demut:
„Ich bin selber ein Sünder, wie kann ich den ersten Stein werfen?“
Das führt dazu, dass wir praktisch keine Gemeindezucht mehr üben – und damit durchsäuert der Sauerteig, den wir bei uns lassen, den ganzen Teig.
Doch die Bibel schlägt einen ganz anderen Ton an.
1 Tim 5,20 Meng
20 Solche, die sich etwas zuschulden kommen lassen, weise in Gegenwart aller (Ältesten) zurecht, damit auch die übrigen (Ältesten) Furcht bekommen.
1 Kor 11, 30-32 Meng
30 Deshalb gibt es unter euch auch Schwache und Kranke in so großer Zahl, und gar viele sind schon entschlafen. 31 Wenn wir aber mit uns selbst ins Gericht gingen, so würden wir kein Strafurteil empfangen. 32 Indem wir jedoch ein Strafurteil empfangen, werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt zusammen verurteilt werden.
Krankheit oder ein weltlicher früher Tod können Züchtigungen des Herrn an uns sein. Hätten wir das unserem Herrn und seiner Liebe zu uns zugetraut? Nur ein falsches Liebesverständnis strauchelt hier. Liebe geht immer mit Wahrheit, Gerechtigkeit und der Heiligkeit Gottes zusammen. Gott kann auch in seiner Liebe nicht zu offensichtlicher Sünde schweigen. Gerade WEIL ER UNS SO LIEBT, nimmt er uns in Zucht, so auch die Hebräer (Hebr 12, 1-13). Bei den Hebräern war es Gottes Erziehungshandeln, OHNE dass Sünde in ihrem Leben vorlag. Allein, dass sie nicht schon so heilig waren und lebten, wie Jesus sie haben wollte, reichte dafür aus. Und hier bei den Korinthern züchtigt Jesus seine Nachfolger AUFGRUND ihrer Sünde, um sie wieder auf einen heiligen Lebensweg zurückzubringen. Aiii!!! Haben wir nicht bei Hiob gelernt, dass wir uns wie die drei Freunde Hiobs davor hüten sollen, persönliches Leid auf persönliche Schuld zurückzuführen? Und genau das macht Paulus hier. O weh! Aber Paulus tut es hier nicht in einer 1 zu 1 Kausalität: „Weil dieser Bruder oder jene Schwester so und so gesündigt haben, darum ist auch diesem speziellen Bruder oder dieser speziellen Schwester dieses oder jenes Leid widerfahren“. Nein, Paulus spricht hier vielmehr die ganze Gemeinde an. Alle sind verantwortlich und alle erleben als Gesamtheit auch Gottes Züchtigung – ohne dass von der Züchtigung des Einzelnen auf die Schuld des Einzelnen zurückgeschlossen werden kann. Wenn wir das wissen und dann noch die Hebräerpassage dazu nehmen und auch die Aussagen des Herrn selbst und der Apostel, dass wir Bedrängnisse haben werden und durch viele Schwierigkeiten und auch Verfolgen ins Reich Gottes eingehen müssen, dann wissen wir: Wir können nicht so einfach vom persönlichen Schicksal oder Zustand eines einzelnen auf dessen persönliches Verhältnis zum Herrn schließen. Selbst Jakobus wagt das nicht. Beim Krankengebet zieht er zwar auch in Erwägung, dass jemand durch seine Schuld mit beteiligt sein könnte, dass er krank ist (Jak 5, 15). Aber das kann kein Außenstehender sagen, dass ist nur eine Sache zwischen dem Betroffenen und dem Herrn selbst. Das muss der Betroffene für sich selbst prüfen. Wir als Gemeinde sind dafür verantwortlich, als Ganzes dafür zu sorgen, dass keine Sünden unter uns aufkommen, sonst werden wir als ganze Gemeinde das Züchtigungshandeln und das Erziehungshandeln Gotts an uns erleben. Diese Zuordnung ist allerdings fest. Und sie bestätigt alles, was Paulus in seinem Brief schon über Gemeindezucht geschrieben hat. In einer Gemeinde sind wir miteinander füreinander verantwortlich. Wenn ein Glied sich freut, freuen sich alle Glieder mit, wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit. Wenn ein Glied sündigt, ist der ganze Leib Christi betroffen. Und Sünde passt nicht zum Leib Christi – unsere Aufgabe ist, sie gemeinsam zu entfernen. Tun wir es nicht, wird der Herr uns durch seine Züchtigung nachhelfen und auf schmerzhafte Weise lehren. Jetzt ist noch unsere Gnadenzeit. Nutzen wir die Chancen, die wir haben. Das liebende Ziel des Herrn ist dabei, dass wir nicht mit der Welt verdammt werden, sondern errettet werden. Unsere bei unserer Bekehrung geschenkte ewige Rettung steht nicht seit unserer Bekehrung fest, zeigt uns das wiederum. Wie in Kapitel 10 bei den Versuchungen sind wir JETZT vom Gnadenhandeln Gottes abhängig, dass wir ewig errettet werden. Wir haben nicht nur einen Heiland bei unserer Bekehrung, sondern auch jeden Augenblick unseres Lebens, der uns JETZT nicht über unser Vermögen versucht werden lässt und der uns JETZT als ganze Gemeinschaft von Gläubigen so erzieht und korrigiert, dass wir am Ende auch errettet werden. Der Herr ist die Tür zur ewigen Rettung – und er ist auch unser Weg zur ewigen Rettung. Wohl dem, der auf diesem Weg bleibt!
Ältestenzucht gegen Gemeindespalter und gesunde Lehre zum gesunden Gemeindewachstum vs. sein Bekenntnis durch sein Tun verleugnen und sich damit selbst verurteilen
Tit 1, 5-16 Meng
5 Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, daß du das (von mir dort) noch nicht Erledigte in Ordnung bringen und in den einzelnen Städten Älteste einsetzen möchtest, wie ich es dir aufgetragen habe, 6 nämlich solche (Männer), die unbescholten und nur eines Weibes Mann sind und gläubige Kinder haben, denen man nicht zuchtlosen Lebenswandel oder Unbotmäßigkeit nachsagen kann; 7 denn ein Gemeindevorsteher muß als Gottes Haushalter unbescholten sein, nicht eigenwillig, nicht zornmütig, kein Trinker, kein Händelsucher, nicht schändlichem Gewinn nachgehend; 8 vielmehr muß er gastfrei sein, allem Guten zugetan, besonnen, gerecht, gottesfürchtig, enthaltsam; 9 er muß an dem zuverlässigen Wort (Gottes) festhalten, wie er es im Unterricht empfangen hat, damit er imstande ist, aufgrund der gesunden Lehre ebensowohl zu ermahnen als auch die Widersprechenden zu widerlegen. 10 Denn es gibt viele, die sich nicht unterordnen wollen, Schwätzer und Schwindler, besonders unter den Judenchristen; 11 ihnen muß man den Mund stopfen, weil sie ganze Häuser zerrütten, indem sie um schändlichen Gewinnes willen ungehörige Lehren vortragen. 12 Hat doch ein Prophet aus ihrer eigenen Mitte gesagt: »Die Kreter sind immer verlogen, bösartige Tiere, faule Bäuche.« 13 Dies Zeugnis entspricht der Wahrheit, und aus diesem Grunde weise sie rücksichtslos zurecht, damit sie im Glauben gesund bleiben 14 und ihre Gedanken nicht auf jüdische Fabeln und auf Gebote von Menschen richten, die der Wahrheit den Rücken kehren. 15 »Für die Reinen ist alles rein«, für die Befleckten und Ungläubigen dagegen ist nichts rein, sondern bei ihnen ist beides, ihr Verstand und ihr Gewissen, befleckt. 16 Sie behaupten zwar, Gott zu kennen, verleugnen ihn aber durch ihr ganzes Tun: verabscheuenswerte und ungehorsame, zu jedem guten Werk untüchtige Menschen.
Tit 3, 9-11 Meng
9 Dagegen mit törichten Untersuchungen und Geschlechtsverzeichnissen sowie mit Streitigkeiten und Gezänk über das Gesetz habe du nichts zu tun, denn das sind unnütze und unfruchtbare Dinge. 10 Einen Menschen, der Spaltungen anrichtet, weise nach einmaliger oder zweimaliger Verwarnung ab; 11 du weißt ja, daß ein solcher Mensch auf verkehrte Wege geraten und nach seinem eigenen Urteil ein Sünder ist.
Die Ältesten dürfen weder nach innen in der Gemeinde, noch nach außen Anstoß geben mit ihrem eigenen Leben und dem ihrer Familie. Sie müssen geistlich reif und tadellos sein. Titus soll die Gemeindeglieder eindrücklich, ja scharf ermahnen, um von ihren alten Verhaltensweisen weg und hin zu einem Leben in Gottesfurcht zu gelangen. Daraus wird deutlich, dass wirklich Bekehrte Nachfolger Christi nach ihrer Hinwendung zu Gott noch sehr viel schlechte Gewohnheiten ablegen und neue gute Gewohnheiten einüben müssen. Ein Leben in heiliger Ehrfurcht vor Gott ist nach der Bekehrung kein Selbstläufer, es braucht viel gute Lehre und Ermahnung um sich zu entfalten. Und die gute Nachricht in dem allen ist, dass Gott uns Gläubigen Zeit, sein Wort und Prediger gibt, um uns auf den guten Weg zu führen. Und wir als gut mit den Gnadenmitteln Gottes ausgestattete Nachfolger Christi sollten uns ernsthaft und mit aller Kraft dafür einsetzen, dass auch die nicht so gut versorgten Kinder Gottes auf der ganzen Welt diese Gnadengaben und Chance für ihr Wachstum in Glauben bekommen.
Gemeindespalter, die nach 1-2 maliger Ermahnung nicht umkehren sind verloren (gegangen). Gegen sie muss Gemeindezucht geübt werden. Wirklich Gerettete erkennt man an ihrem neuen und gerechten Tun. Dieses Tun soll durch gesunde Predigt erreicht werden.
Jesus und sein Schwert gegen Irrlehrer und Irrlehrer-Duldende!
Eine Gemeinde, die Irrlehrer in ihrer Mitte duldet, die Gemeindeglieder zum Sündigen (Unzucht und das Essen von Götzenopferfleisch) bringt, steht unter der Gerichtsandrohung Gottes. Noch haben sie einen kleinen Gnadenraum zur Umkehr. Sonst wird Jesus sehr schnell gegen die Gemeinde vorgehen. Und es ist niemals gut, Jesus gegen sich, anstatt für sich zu haben! Und gegen diese Irrlehrer wird Jesus mit dem Schwert seines Mundes kämpfen, das gleiche Bild verwendet Jesus bei seinem Kampf gegen den Antichristen und seiner gottfeindlichen Anhänger. Wer sich aber durch das Wort Gottes vor Irrlehrern bewahrt oder sich durch Buße von seiner passiven Haltung und durch Gemeindezucht sich von ihnen trennt, dem werden von Jesus das ewige Manna und ein neuer Name verheißen, beides Zeichen für die normale Errettung aller Gläubigen in der Ewigkeit und keine Sonderauszeichnung.