5 Motto
Gott ist Liebe 1 Joh 4, 8, und seine Liebe kennt keine Grenzen. Sein tiefster Wunsch ist es, dass niemand verloren geht, sondern dass alle zur Umkehr und zum ewigen Leben finden 2 Petr 3, 9. Diese Wahrheit ist das Fundament des Gnadenraums, in dem wir leben. Auch wenn wir straucheln, bleibt Gottes Hand ausgestreckt, um uns wieder aufzurichten. Er ist treu, auch wenn wir untreu sind 2 Tim 2, 13.
In diesem großen Gnadenraum Gottes sind wir sicher, auch wenn wir zeitweise oder auch immer wieder sündigen sündigen und fallen. Ja, Gottes Gnade bleibt offen für alle, die in aufrichtiger Buße zu ihm kommen. Er ist treu und vergibt uns, wenn wir unsere Sünden bekennen (1 Joh 1, 9).
Und doch hat dieser Gnaderaum auch Grenzen, wie uns die Schrift an vielen Stellen bezeugt, z. B. in Bezug auf unser Gewissen, unseren Glauben an die Gnade, unser ungerechtes Denken und Handeln und unser in Jesus bleiben und einiges mehr.
1 Joh 1, 9 Slt
Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
1 Joh 2, 28 Meng
Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft.
Joh 15, 6 Meng
6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; man sammelt sie dann und wirft sie ins Feuer: da verbrennen sie.
1 Joh 1, 9; 2 Petr 3, 9; Mt 5, 22; Joh 15, 6; 1 Joh 2, 28; Röm 14, 15-20; 1 Kor 6, 1-11; Gal 4, 19; Joh 15, 6
6 Essenz
Gottes Liebe als Fundament des Gnadenraums
Gott ist Liebe 1 Joh 4, 8, und seine Liebe kennt keine Grenzen. Sein tiefster Wunsch ist es, dass niemand verloren geht, sondern dass alle zur Umkehr und zum ewigen Leben finden 2 Petr 3, 9. Diese Wahrheit ist das Fundament des Gnadenraums, in dem wir leben. Auch wenn wir straucheln, bleibt Gottes Hand ausgestreckt, um uns wieder aufzurichten. Er ist treu, auch wenn wir untreu sind 2 Tim 2, 13.
Der Gnadenraum ist eine erfahrbare Realität im Leben eines Gläubigen. Selbst wenn wir in Sünde fallen, ruft Gott uns zur Umkehr, nicht zur Verdammnis. Dieser Raum bedeutet nicht, dass Sünde harmlos ist – sondern dass Gottes Gnade mächtiger ist als unsere Schwachheit.
Der Gnadenraum der Liebe Gottes
Gottes Gnadenraum ist weit und voller Barmherzigkeit. Es ist nicht gleich alles aus, wenn wir fallen oder zweifeln. Korrektur ist nötig, aber noch möglich. Das gibt uns Erleichterung: Wir sind nicht sofort verloren, wenn wir straucheln – denn Gottes Liebe hält uns. Johannes der Täufer erlebte diesen Gnadenraum, als er in Anfechtung zweifelte. Jesus begegnete ihm nicht mit Verurteilung, sondern mit Zuspruch: „Selig ist, wer an mir nicht irre wird“ Lk 7, 23. Ebenso kämpfte Paulus um die Galater und Korinther, denn Gott will nicht, dass jemand in die Irre geht, sondern dass er im Heil bleibt Gal 4, 5-11; Gal 4, 28; 1 Kor 6, 9-11; 1 Kor 10, 12; 1 Kor 9, 24-27; 2 Kor 6, 1-2; 2 Kor 11, 2-4; 2 Kor 13, 5.Es gibt einen großen Gnadenraum Gottes in dem wir sicher sind, auch wenn wir immer wieder oder zeitweise sündigen und fallen.
Der große Gnadenraum der Liebe Gottes zeigt sich darin, dass er uns stets zur Umkehr einlädt und bereit ist, zu vergeben. Die Schrift sagt:
„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1 Joh 1, 9 Slt)
Gottes Gnade bleibt offen für alle, die in aufrichtiger Buße zu ihm kommen. Er gibt uns Raum zur Wiederherstellung, doch erwartet, dass wir nicht in der Sünde verharren, sondern in seiner Liebe wachsen.
Die Grenzen des Gnadenraums
Doch der Gnadenraum der Liebe Gottes hat auch Grenzen, wie uns die Schrift an vielen Stellen bezeugt, z. B. in Bezug auf unser Gewissen, unseren Glauben an die Gnade, unser ungerechtes Denken und Handeln und unser in Jesus bleiben.
Wir gelangen nicht plötzlich an den Rand des Gnadenraums der Liebe Gottes. Jeder Annäherung an diese Grenze gehen bestimmte Schritte voraus. Die Schrift zeigt an mehreren Stellen, dass der geistliche Abstieg eines Bruders oder einer Schwester im Glauben oft schrittweise erfolgt – von einer ersten Distanzierung bis hin zu einem möglichen völligen Verlassen des Gnadenraums.
Hier sind einige Beispiele (die Grenze des Gnadenraums ist jeweils unterstrichen):
Meine Rede zu Glaubensgeschwistern (Mt 5, 22)
- Wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht.
- Wer aber zu seinem Bruder ‚Schwachkopf‘ sagt, der gehört vor den Hohen Rat.
- Und wer zu ihm sagt: ‚Du Idiot!‘, gehört ins Feuer der Hölle.
Jesus macht mit dieser Aussage deutlich, dass Worte nicht harmlos sind, sondern den Zustand des Herzens widerspiegeln. Wer seinen Bruder verächtlich als „Idiot“ bezeichnet, zeigt eine Haltung der Verachtung, Lieblosigkeit und Arroganz, die dem Wesen Gottes widerspricht und zu Trennung von ihm führt. Eine solche Herzenshaltung, wenn sie nicht bereut wird, kann den Menschen von der rettenden Gnade ausschließen und ihn auf den Weg des Gerichts führen, weil sie im Kern dem tödlichen Hass entspricht, den Jesus ebenso wie Mord verurteilt.
Das Gewissen von Glaubensgeschwistern beschädigen
(Mt 18, 6; Römer 14, 21; 1 Kor 3, 17; Röm 14, 15).
Das sind die Stufen:
- betrübt werden/in innere Not bringen
- Anstoß/Ärgernis nehmen/ zu Fall kommen
- zum Sündigen gebracht werden und damit unter dem Urteil Gottes stehen
- verdorben werden
- zerstört werden
Unrecht gegenüber Glaubensgeschwistern tun (1 Kor 6, 1-11)
Die Korinther haben Rechtsstreite unser sich. Das hat in Gottes Augen verschiedene Eskalationsstufen:
1. sich für Heilige unwürdig verhalten.
2. durch Nicht-Lieben keinen zukünftigen Lohn empfangen
3. Verlust des Heils durch aktives Unrecht tun
Wer aktiv an anderen Glaubensgeschwistern Unrecht tut, ist ein Ungerechter. Und Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben, also nicht gerettet werden.
Rettenden Glauben bewahren oder aufgeben (Gal 1 – 3)
Die Galater sind erst dann (wieder) vollgeborene geistliche Kinder des Vaters Jesu Christi, wenn sie ganz an seine Gnade glauben. Wenn sie ihren Glauben an die Gnade Gottes verlassen und sich auf die Einhaltung des Gesetzes für Ihre Annahme bei Gott verlassen, dann sind sie aus der Gnade gefallen und Christus nützt ihnen nichts mehr. Erst wenn sie (wieder) fest verwurzelt werden im Glauben an die Gnade Gottes, dann erst hat Christus wieder in ihnen Gestalt angenommen, kann man Christus in ihnen erkennen. Während sie noch hin- und hergerissen sind, ob sie seiner Gnade vertrauen oder sich seine Gnade erarbeiten wollen, befinden sie sich einem gefährlichen Zwischenzustand, der beide Möglichkeiten offenlässt und über dem das Warnschild hängt „Bitte nicht vergeblich!“
Und dann gibt es zwei Arten, nicht in Jesus zu bleiben. Punktuelles nicht in Jesus bleiben bewahrt uns immer noch im Heil Gottes, auch wenn wir beschämt werden bei der Ankunft Jesu. Dauerhaftes Nicht in Jesus bleiben bringt uns aber über die Grenze des Gnadenraumes Jesu hinaus und endet im geistlichen Tod.
Und es gibt noch viele weitere Beispiele, die alle in diesem Buch bereits besprochen wurden wie nach anfänglich gutem Start später doch wieder die Welt lieb gewinnen, keine Frucht mehr für Gott zu bringen, vom einzig wahren und rettenden Evangelium wegverführt zu werden, in Sünde zu fallen und nicht Buße zu tun, in Unversöhnlichkeit und Unvergebenheit zu bleiben und viele mehr.
Mt 5, 22 NeÜ
Ich [Jesus] aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer aber zu seinem Bruder ‚Schwachkopf‘ sagt, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: ‚Du Idiot!‘, gehört ins Feuer der Hölle.
Röm 14, 15-20 Meng
15 Denn wenn dein Bruder (durch dich) um einer Speise willen in Betrübnis versetzt wird, so wandelst du nicht mehr nach (dem Gebot) der Liebe. Bringe durch dein Essen nicht den ins Verderben, für den Christus gestorben ist! …. 19 Darum wollen wir auf das bedacht sein, was zum Frieden und zu gegenseitiger Erbauung dient! 20 Zerstöre nicht um einer Speise willen das Werk Gottes! Zwar ist alles rein, aber zum Unheil ist es für jemand, der es mit inneren Bedenken genießt.
1 Kor 6, 1-11 Meng
1 Bringt es jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem anderen hat, über sich, vor den Ungerechten zu streiten und nicht vor den Heiligen? …. Also gar kein Weiser ist unter euch, der zwischen Bruder und Bruder entscheiden kann? 6 Sondern es streitet Bruder mit Bruder, und das vor Ungläubigen! 7 Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtsstreitigkeiten miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8 Aber ihr selbst tut unrecht und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber! 9 Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch mit Männern Schlafende 10 noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben.
1 Joh 1, 9 Slt
Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Gal 4, 19 Meng
19 Meine lieben Kinder, um die ich jetzt wiederum Geburtsschmerzen leide, bis Christus (endlich) in euch Gestalt gewinnt.
2 Petr 3, 9 Slt
Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Buße habe.
1 Joh 2, 28 Meng
Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft.
Joh 15, 6 Meng
6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; man sammelt sie dann und wirft sie ins Feuer: da verbrennen sie.
1 Joh 1, 9; 2 Petr 3, 9; Mt 5, 22; Joh 15, 6; 1 Joh 2, 28; Röm 14, 15-20; 1 Kor 6, 1-11; Gal 4, 19; Joh 15, 6
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7 Überblick
Gottes Liebe als Fundament des Gnadenraums
Gott ist Liebe 1 Joh 4, 8, und seine Liebe kennt keine Grenzen. Sein tiefster Wunsch ist es, dass niemand verloren geht, sondern dass alle zur Umkehr und zum ewigen Leben finden 2 Petr 3, 9. Diese Wahrheit ist das Fundament des Gnadenraums, in dem wir leben. Auch wenn wir straucheln, bleibt Gottes Hand ausgestreckt, um uns wieder aufzurichten. Er ist treu, auch wenn wir untreu sind 2 Tim 2, 13.
Der Gnadenraum ist nicht nur eine theoretische Idee, sondern eine erfahrbare Realität im Leben eines Gläubigen. Selbst wenn wir in Sünde fallen, ruft Gott uns zur Umkehr, nicht zur Verdammnis. Dieser Raum bedeutet nicht, dass Sünde harmlos ist – sondern dass Gottes Gnade mächtiger ist als unsere Schwachheit.
Der Gnadenraum der Liebe Gottes
Dieser große Gnadenraum innerhalb unserer Versuchlichkeit, und Sünde erträgt von Gottes Seite viel. Es ist noch nicht gleich alles aus, wenn wir fallen oder an den Grundfesten unseres Heils zweifeln. Korrektur ist zwar nötig, aber noch möglich. Das gibt uns große Erleichterung: Wir sind nicht gleich verloren, wenn wir straucheln – denn Gottes Liebe hält uns. Diesen Gnadenraum erfuhr auch Johannes der Täufer von Jesus, als er in der Anfechtung war und zweifelte. Jesus antwortete ihm nicht mit Verurteilung, sondern mit Zuspruch (Lk 7, 23): Selig ist, wer an mir nicht irre wird.. Ebenso kämpfte Paulus um die Galater und Korinther, weil Gott nicht will, dass jemand in der Irre bleibt, sondern dass er im Heil bleibt (Gal 4, 5-11; Gal 4, 28; 1 Kor 6, 9-11 ; 1 Kor 10, 12 ; 1 Kor 9, 24-27 ; 2 Kor 6, 1-2 ; 2 Kor 11,2-4 ; 2 Kor 13,5).
Der große Gnadenraum der Liebe Gottes zeigt sich darin, dass er uns immer wieder zur Umkehr einlädt und bereit ist, uns zu vergeben. Gott erwartet nicht Perfektion, sondern ein ehrliches Herz, das seine Vergebung sucht. Solange wir in aufrichtiger Buße zu ihm kommen, bleibt seine Gnade für uns offen. Denn die Schrift sagt:
„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1 Joh 1, 9 Slt)
Diese Verheißung zeigt: Gott gibt uns Raum zur Korrektur und Wiederherstellung, solange unser Herz auf ihn ausgerichtet bleibt. Sein Gnadenraum ist weit – doch er lädt uns ein, nicht sorglos in der Sünde zu verharren, sondern seine Vergebung anzunehmen und in seiner Liebe zu wachsen.
Die Grenzen des Gnadenraums der Liebe Gottes und unsere Bewahrung im Gnadenraum
Hier sind einige Beispiele (die Grenze des Gnadenraums ist jeweils unterstrichen):
Meine Rede zu Glaubensgeschwistern (Mt 5, 22)
- Wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht.
- Wer aber zu seinem Bruder ‚Schwachkopf‘ sagt, der gehört vor den Hohen Rat.
- Und wer zu ihm sagt: ‚Du Idiot!‘, gehört ins Feuer der Hölle.
Jesus macht mit dieser Aussage deutlich, dass Worte nicht harmlos sind, sondern den Zustand des Herzens widerspiegeln. Wer seinen Bruder verächtlich als „Idiot“ bezeichnet, zeigt eine Haltung der Verachtung, Lieblosigkeit und Arroganz, die dem Wesen Gottes widerspricht und zu Trennung von ihm führt. Eine solche Herzenshaltung, wenn sie nicht bereut wird, kann den Menschen von der rettenden Gnade ausschließen und ihn auf den Weg des Gerichts führen, weil sie im Kern dem tödlichen Hass entspricht, den Jesus ebenso wie Mord verurteilt.
Der fortgesetzte Wandel in der Liebe bedeutet ewiges Heil für meine Glaubensgeschwister und mich
Röm 14, 15-20 Meng
15 Denn wenn dein Bruder (durch dich) um einer Speise willen in Betrübnis versetzt wird, so wandelst du nicht mehr nach (dem Gebot) der Liebe. Bringe durch dein Essen nicht den ins Verderben, für den Christus gestorben ist! 16 Verschuldet es also nicht, daß euer Heilsgut der Verlästerung anheimfällt! 17 Das Reich Gottes besteht ja nicht in Essen und Trinken, sondern in Gerechtigkeit und Frieden und Freude im heiligen Geist; 18 denn wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und vor den Menschen bewährt. 19 Darum wollen wir auf das bedacht sein, was zum Frieden und zu gegenseitiger Erbauung dient! 20 Zerstöre nicht um einer Speise willen das Werk Gottes! Zwar ist alles rein, aber zum Unheil ist es für jemand, der es mit inneren Bedenken genießt.
1 Kor 3, 17 Elb
Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben.
Mt 18, 5-6 Elb
6 Wenn aber jemand eines dieser Kleinen, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.
Leben mit einem reinen Gewissen bewahrt mich im Heil Gottes, Leben gegen mein Gewissen zerstört mein Leben.
Wehe dem, der Glaubensgeschwistern zum Anstoß ist, gegen ihr Gewissen zu handeln. Wohl dem, der ihnen keinen Anstoß gibt, gegen das Gewissen zu handeln. Unser Gewissen ist formbar und auf dem Weg und kann und muss durch gute Lehre aus Gottes Wort immer mehr nach Gottes Willen ausgeformt werden.
Nach diesen Texten gibt es mehrere Stufen des Abstiegs für einen Bruder und eine Schwester im Glauben – durch mein mögliches Fehlverhalten:
- betrübt werden/in innere Not bringen
- Anstoß/Ärgernis nehmen/ zu Fall kommen
- zum Sündigen gebracht werden und damit unter dem Urteil Gottes stehen
- verdorben werden
- zerstört werden
Es sind Ausdrücke ganz unterschiedlicher Stärke, die von Gott hier durch Jesus und Paulus verwendet werden.
Erst mache ich mich durch mein Verhalten zu einem Anstoß/Ärgernis für meinen Bruder und meine Schwester. Ich bringe sie in innere Not. Dann haben der Bruder oder die Schwester einen Gewissenskonflikt. Dann fallen sie durch das Handeln gegen ihr eigenes Gewissen, und sie fallen in Sünde und stehen unter dem Urteil Gottes. Nicht explizit sagt Paulus das hier, aber offenbar ist, dass wir immer aus allen Sünden wieder Buße tun und zu Gott umkehren können. Doch wenn das nicht geschieht, so scheint es hier deutlich aus dem Text heraus, dann besteht auch die Gefahr dann noch zwei stärkere Worte und Zustände eintreffen können: Der Bruder und die Schwester, wenn sie in diesem Zustand bleiben, können „verdorben“ werden und sie als Werk Gottes können „zerstört“ werden. Das hier von Paulus gebrauchte griechische Wort „zerstören“ (G2647 κατάλυε kataluo) ist das gleiche Wort, das von Jesus für die Zerstörung des sichtbaren Tempels durch das Gericht Gottes gebraucht wird (Mt 24, 2; Mk 13, 2; Lk 21, 16).
Das zeigt: Durch unseren nicht ausgeübten Wandel in der Liebe und dadurch, dass wir Glaubensgeschwistern so Anstoß geben, dass ihr schwaches Gewissen verletzt wird, passiert folgendes: Erst werden sie unbrauchbar für Gott, und dann am Ende ist das Gnadenwerk Gottes in ihrem Leben nicht mehr vorhanden. Es ist kaputt und nicht mehr da, wie ein im Krieg von einer Bombe getroffenes und völlig zerstörtes Haus, das dem Erdboden gleichgemacht wurde. Was lehrt uns das alles über unsere Rettung durch Gott?
Wenn das passieren kann, dass das Werk Gottes in uns völlig zerstört werden kann, dann haben wir unser Heil noch nicht so sicher, als dass wir es nicht wieder verlieren könnten. Kürzlich haben wir gesehen, dass fortgesetzter Glaube und Wachsamkeit vonnöten sind, um im Heil Gottes zu bleiben und am Ende wirklich gerettet zu werden. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf einem Leben mit unverletztem Gewissen. Jede Tat gegen das Gewissen und die nicht aus Glauben ist, ist Sünde. Aber sie kann vergeben werden. Aber wer beständig gegen sein Gewissen handelt, ohne von seinem falschen Handeln umzukehren und wieder zu einem unverletzten Gewissen zurückzukehren, der steht in der Gefahr, verdorben und als Werk Gottes zerstört zu werden, also sein Heil zu verlieren.
Damit ist ein Leben mit Gott in dem wir durch Buße und Vergebung immer wieder zu einem unverletzten Gewissen zurückkehren die Voraussetzung für einen unbeschadeten Glauben, der am Ende die Errettung erfährt. Niemand kann dauerhaft gegen sein Gewissen vor Gott sündigen und heil im Glauben bleiben. Es kommt alles darauf an, immer wieder zu einem reinen Gewissen zurückzukehren. Und das gilt sowohl für das Essen von Götzenopferfleisch, als auch für jeden anderen Aspekt unseres christlichen Glaubenslebens.
Und es ist nicht nur der, der sich durch sein verletztes Gewissen von Gott entfernen lässt, der sich in Gefahr bringt. Jesus hat schon gesagt: Wer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, ein Anstoß zum Fall ist – hier gebraucht Jesus ein Wort vom gleichen Stamm wie Paulus (Mk 9, 42: G4624 skandalizo; Römer 14, 21: G4635 skandalon) – für den wäre es besser, mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt zu werden, wo es am tiefsten ist. Und Paulus selbst sagt an anderer Stelle, und verwendet dabei das gleiche Wort wie hier: Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben (1 Kor 3, 17, Elb).
Strong G 622 – ἀπόλλυμι – apollymi verlieren; umkommen; verloren gehen.
Das Wort wird am Anfang des Römerbriefes von Paulus für das Verlorengehen der Unerretteten verwendet (Röm 2, 12), und von Jesus zuvor ständig, wenn Jesus sagen wollte, dass sowohl Ungläubige, als auch dauerhaft sündigende Nachfolger Jesu für immer im Gericht Gottes umkommen werden (Mt 5, 29+30; Mt 10, 28-39; Mt 21, 41; Mt 22, 7; Lk 13, 3; Lk 17, 27). Und Joh 3, 16 sagt uns, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt NICHT VERLOREN GEHT (o. umkomme ἀπόλλυμι – apollymi), sondern ewiges Leben hat. „Umkommen“ ἀπόλλυμι – apollymi ist also das Gegenteil von ewiges Leben haben. Und ein Bruder oder eine Schwester, die ich durch mein Fehlverhalten ihres guten Gewissens vor Gott beraube, die bringe ich geistlich gesehen um und lasse sie umkommen – ich beraube sie des ewigen Lebens.
Weil es also genauso drastische Folgen haben kann für den, der das Werk Gottes zerstört, wie für den, der zerstört wird, es also auf beiden Seiten nur völlige Verlierer gibt, deswegen geht Gott durch Paulus so weit von sich selbst zu sagen, dass er im Extremfall aus reiner Vorsichtsmaßnahme dann sogar bereit wäre, in Ewigkeit kein Fleisch mehr zu essen (und keinen Wein zu trinken), um solchen möglichen Schaden zu vermeiden. Dazu muss es gar nicht kommen, denn Paulus lehrt ja auch (1 Kor 8), dass man sogar Götzenopferfleisch unbedenklich essen kann, wenn man dabei aufgrund seiner Gotteserkenntnis ein gutes Gewissen hat. Lehre über die Wahrheit hilft also sehr, solchen ewigen Glaubensschaden abzuwenden und wir brauchen dringend richtige Lehre, die uns sagt, was unsere Freiheiten in Christus sind und die uns nicht unnötig einengt – so wie es Paulus an dieser Stelle tut. Doch trotz aller Lehre ist immer noch das aktuell ausgebildete Gewissen der Geschwister maßgebend, was ich mit Rücksicht auf sie tun kann oder nicht, damit niemand zu zeitlichem oder ewigen Schaden kommt.
In dem allem zeigt sich: Unsere Liebe zu den Geschwistern ist eines der maßgeblichen Dinge im Glauben, bis hin dazu, dass sie das Heil der Geschwister und mein eigenes Heil mitbestimmen.
Eine Korrektur im Gnadenraum Gottes bewahrt in der rettenden Gnade.
1 Kor 6, 1-11 Meng
1 Bringt es jemand von euch, der einen Rechtsstreit mit dem anderen hat, über sich, vor den Ungerechten zu streiten und nicht vor den Heiligen? 2 Oder wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht würdig, über die geringsten Dinge zu richten? 3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden, wie viel mehr ⟨über⟩ Alltägliches? 4 Wenn ihr nun über alltägliche Dinge Rechtsstreitigkeiten habt, so setzt ihr die ⟨zu Richtern⟩ ein, die in der Gemeinde nichts gelten? 5 Zur Beschämung sage ich es euch. Also gar kein Weiser ist unter euch, der zwischen Bruder und Bruder entscheiden kann? 6 Sondern es streitet Bruder mit Bruder, und das vor Ungläubigen! 7 Es ist nun schon überhaupt ein Fehler an euch, dass ihr Rechtsstreitigkeiten miteinander habt. Warum lasst ihr euch nicht lieber unrecht tun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8 Aber ihr selbst tut unrecht und übervorteilt, und das Brüdern gegenüber! 9 Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch mit Männern Schlafende 10 noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben. 11 Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.
Die Korinther haben Rechtsstreite unser sich. Das hat in Gottes Augen verschiedene Eskalationsstufen:
1. Sich für Heilige unwürdig verhalten.
Bei Rechtsstreiten zwischen den Heiligen: Ungläubige, anstatt andere Heilige entscheiden lassen
2. Durch Nicht-Lieben keinen zukünftigen Lohn empfangen
Überhaupt Rechtsstreite haben, anstatt bei Geschwistern die andere Wange hinzuhalten und auf sein Recht zu verzichten (Mt 5, 39) ist ein Fehler.
Die Bergpredigt klingt hier an. Paulus bezeichnet das Nicht-Umsetzen des Liebesgebotes der Bergpredigt als Fehler der Korinther. Jesus hatte Lohn für ein Verhalten angekündigt, dass sich lieber Unrecht tun lässt, als sein eigenes Recht durchzusetzen. Sich diesen Lohn durch Jesus nicht zu sichern, ist ein Fehler und ziemlich schlimm.
3. Verlust des Heils durch aktives Unrecht tun
Wer aktiv an anderen Glaubensgeschwistern Unrecht tut, ist ein Ungerechter. Und Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben, also nicht gerettet werden.
Geht es Paulus hier wirklich um den möglichen Verlust des Heils?
Über diese Wahrheiten sollen sich die Korinther nicht täuschen. Paulus wendet hier eine geistliche Wahrheit an, die sonst nur für Ungläubige und Sünder verwendet wird (Offb 21, 8; Offb 22, 11; Röm 2, 8-9; Mt 18, 19), um ihnen zu zeigen, dass sie Sünder sind und verloren gehen werden.
Wer ungerecht handelt, wird nicht errettet werden. Da nützen auch keine echte Bekehrung und Wiedergeburt vorher etwas. Wahrer, rettender Glaube und Unrecht tun passen nicht zueinander.
Und die Korinther sollen sich über diesen Punkt nicht irren.
Sie sollen nicht meinen, aufgrund ihres anfänglichen richtigen und rettenden Glaubens an Jesus dieser geistlichen Gesetzmäßigkeit entkommen zu können.
Der erst gute Baum trägt auf einmal schlechte Früchte. Und wer schlechte Früchte trägt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen werden.
Schon sehen wir die Korinther innerlich alarmiert und (ver-)zweifeln über diese harten Wahrheiten und ihren Zustand. Sie sehen sich, bzw. die sündigenden Geschwister schon ausgeschlossen vom Reich Gottes und sie zittern und zagen, ob sie nicht doch umkehren, Vergebung empfangen und doch gerettet bleiben können.
Da rudert Paulus auf einmal zurück. Eben hat er den Korinthern auf den Kopf zugesagt, dass sie sich nicht wie Ungerechte benehmen und meinen können, dem Schicksal der Ungerechten entgehen zu können, auch als (nicht mehr?) Nachfolger Christi nicht.
Jetzt auf einmal bestätigt er ihnen, dass sie ja gar nicht zu den Ungerechten gehören (können?), weil sie zum Zeitpunkt ihrer Bekehrung von Ungerechten zu Heiligen und geheiligt wurden. Die Korinther wurden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist Gottes reingewaschen, geheiligt und gerecht gesprochen.
Da spricht Paulus den Korinthern den Trost der Errettung bei ihrer Bekehrung zu, die feststeht und durch kein Fehlverhalten ungültig werden kann.
Erst gibt Paulus die Peitsche, dann das Zuckerbrot!
Kann jetzt also ein Nachfolger Jesu nie mehr verloren gehen, egal was er tut?
Wir sitzen in einem Dilemma.
Auf der einen Seite hätte Paulus, wenn dem so wäre, vorher den Korinthern niemals damit drohen dürfen, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden. Denn wenn dieses Schicksal die Korinther aufgrund ihrer Sünde nicht treffen kann, warum droht dann Paulus damit und schärft ihnen ein, dass sie sich in diesem Punkt nicht irren sollen? Es sei denn, um den Korinthern ein heiliges Erschrecken beizubringen, dass sie dieselben Dinge tun, für die andere ewig verdammt werden und sich einfach schämen sollen, für die sie aber bei gleicher Verhaltensweise trotzdem gerettet zu werden.
Doch dafür ist der Ausdruck: „Irrt euch nicht. Ungerechte werden das Reich Gottes nicht erben“ zu stark. Genau diesen Denkirrtum will Paulus bei den Korinthern vermeiden. Paulus will damit sagen, NIEMAND der solches oder anderes Unrecht tut, wird errettet werden, weder Unheilige, noch Heilige, die sich so unheilig verhalten und deshalb wie Unheilige vom Herrn behandelt werden werden.
Aber warum rudert dann Paulus doch zurück, und betont auf einmal, dass die Korinther doch reingewaschene Gerechte sind?
Die Antwort liegt auf der Hand:
Die Korinther befinden sich auf einem Weg, der dahin führen kann, und ohne Korrektur dahin führen wird, vom Herrn als Ungerechte eingestuft und als solche verurteilt zu werden. Noch befinden sie sich in dem Gnadenraum der Geduld Gottes. Niemand verliert bei einer Sünde oder einem sündigen Verhalten plötzlich sein Heil. Sonst würden unsere Heilszustände täglich, ja stündlich und minütlich hin- und herschwanken, je nachdem wieviel wir sündigen, oder nicht. Wichtig ist aber vielmehr die grundsätzliche Beziehung, in der wir zu Christus stehen. Sind wir noch mit Christus durch unsere Beziehung zu ihm verbunden? Oder stehen wir im Begriff, unsere Beziehung zu Christus für unsere Vorliebe für die Sünde zu opfern?
Nein, der Trost des Paulus an die Korinther, dass sie trotz alledem (immer) noch geliebte Heilige sind, zeigt den großen und weiten Gnadenraum auf, indem wir Christen und befinden.
Der Herr hat Geduld mit uns, und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde (2 Petr 3, 9). Noch sind wir mit unserem Schuldherrn auf dem Weg und können uns mit ihm einigen (Lk 12, 58). Noch brennt diese einzelne Distel des Fehlverhaltens dieses ganze Feld nicht ab, dass ja auch gute Früchte hervorbringt (Hebr 6, 10). Wir befinden uns in einem weiten Gnadenraum, in dem es Sicherheit des Heils und Möglichkeit zur Einsicht in Fehlverhalten und Korrektur und fortbestehende Familienmitgliedschaft auch bei Sünden gibt. 77 Mal am Tag können wir zu Gott kommen und um Vergebung bitten und er wird uns wieder annehmen.
Und so schön und herrlich dieser weite Gnadenraum auch ist, er hat Grenzen. Sonst hätte Paulus nicht so scharf vor dem Verlust des Heils gewarnt. Und worin besteht diese Grenze?
Sie besteht in der Einübung und Beibehaltung einer sündlichen Gewohnheit ohne Korrektur, Buße, Umkehr, Zurechtbringung und Vergebung. Wer anfängt, seine Mitknechte zu schlagen und sich selber nur noch Wellness gönnt und der nicht rechtzeitig umkehrt, dessen Herr kann und wird zu einem Zeitpunkt kommen, an dem er es nicht ahnt. Und er wird ihn und sie in Stücke hauen lassen und ihr Teil geben bei den Heuchlern (Mt 24, 49-51).
Es geht um Sünden, die zur Gewohnheit werden, ohne Buße und Umkehr.
Schauen wir uns einmal die Todsündenliste des Paulus für Unheilige und (nicht mehr) Nachfolger Christi näher an:
Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben (1 Kor 6, 9-10).
Können Nachfolger Christi in Unzucht und andere sexuelle Sünden fallen? Ja (Offb 2, 14-16; Offb 2, 20-23). Aber Christus gibt ihnen einen abgemessenen Raum der Buße und zur Verhaltensänderung, bevor er sein ewig tödliches Gericht über sie bringt, wie wir auch im vorigen Abschnitt im Korintherbrief und in der Offenbarung gelesen haben.
Kann es sein, dass wahre Nachfolger Christi Götzendiener sind? Offensichtlich nicht. Denn wer nicht Jesus als Herrn anruft anstatt von Götzen, hat sich nie bekehrt, ist nie wiedergeboren worden und hat kein ewiges Leben bekommen. Nach 1 Kor 12, 1-2 kann niemand Jesus den Herrn nennen ohne den Heiligen Geist. Götzendienst und Nachfolge Christi schließen sich – eigentlich aus. Aber Vorsicht: Habsucht ist als Götzendienst einzustufen (Kol 3, 5), und Leidenschaften der Habsucht sollen wir töten oder tot halten, wie auch andere Eigenschaften unseres alten Menschen, der noch da und ziemlich aktiv ist. Johannes warnt die gleichen Nachfolger, denen er versichert, dass sie das ewige Leben haben, vor Götzendienst (1 Joh 5, 21). Und Paulus wird uns auch gleich in 1 Kor 10, 7 vor Götzendienst als Christen warnen und vor der Gemeinschaft mit Dämonen (1 Kor 10, 14-22). Allein diese Betrachtungen zeigen, dass jeder Christ jederzeit in alle Sünden der von Paulus genannten Todsündenliste fallen kann. Aber erst wenn dieses Verhalten ohne Umkehr bleibt und fester Lebensbestandteil wird, hat es ewige Konsequenzen. Noch befinden wir uns in dem Gnadenraum Jesu, indem wir immer sofort wieder umkehren und wiederhergestellt werden können, ohne dabei schon unser Heil verloren zu haben.
Doch auf der anderen Seite ist diese Warnung vor den Todsünden auch eine ernste:
Wer nicht aus Schwäche (immer wieder) fällt, sondern im Vertrauen auf die Vergebung leichtfertig (weiter) sündigt, kann sich am Ende seinem Richter gegenüber sehen, der zu ihm sagt:
Du Heuchler und du Böser Knecht, weg von mir!
Und damit das nicht geschieht, warnt Paulus die Korinther. Sie sind noch auf dem Weg und können sich korrigieren lassen. Ihr Heil besteht noch fort. Christus ist noch mehr ihr Zentrum als ihre Sünde. Sie können noch korrigiert werden und haben ihr Heil noch nicht verloren. Sie müssen aber korrigiert werden, damit sie am Ende bei fortgesetzter Sünde ihr Heil nicht verlieren.
Geburtsschmerzen, um im Gnadenraum der Liebe Gottes zu bleiben
Gal 4, 19 Meng
19 Meine lieben Kinder, um die ich jetzt wiederum Geburtsschmerzen leide, bis Christus (endlich) in euch Gestalt gewinnt.
Die Galater sind erst dann (wieder) vollgeborene geistliche Kinder des Vaters Jesu Christi, wenn sie ganz an seine Gnade glauben. Wenn sie ihren Glauben an die Gnade Gottes verlassen und sich auf die Einhaltung des Gesetzes für Ihre Annahme bei Gott verlassen, dann sind sie aus der Gnade gefallen und Christus nützt ihnen nichts mehr. Erst wenn sie (wieder) fest verwurzelt werden im Glauben an die Gnade Gottes, dann erst hat Christus wieder in ihnen Gestalt angenommen, kann man Christus in ihnen erkennen. Während sie noch hin- und hergerissen sind, ob sie seiner Gnade vertrauen oder sich seine Gnade erarbeiten wollen, befinden sie sich einem gefährlichen Zwischenzustand, der beide Möglichkeiten offenlässt und über dem das Warnschild hängt „Bitte nicht vergeblich!“
Wer bei Christus bleibt, bleibt im Gnadenraum der Liebe Gottes
1 Joh 2, 24-28 Meng
24 Was ihr von Anfang an gehört habt, das muß auch dauernd in euch bleiben. Wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, so werdet auch ihr im Sohn und im Vater bleiben, 25 und das ist eben die Verheißung, die er uns gegeben hat: das ewige Leben. 26 Dies habe ich euch im Hinblick auf die geschrieben, welche euch irreführen (wollen). 27 Und was euch betrifft, so bleibt die (geistige) Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, dauernd in euch, und ihr bedürft keiner anderweitigen Belehrung; nein, wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist sie auch wahr und ist keine Lüge; und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt (nun auch) in ihm!
Festhalten und dabeibleiben, was wir von Anfang an gehört haben, das bedeutet ewiges Leben. Der Heilige Geist in uns hilft uns dabei. Und dazu gehört auch, gerecht zu leben und Gottes Willen zu tun. Wenn wir nicht bei und in Christus bleiben, dann laufen wir Gefahr beschämt zu werden vor Christus bei seiner Ankunft.
Wenn wir nicht bei und in Christus bleiben, dann laufen wir Gefahr beschämt zu werden vor Christus bei seiner Ankunft. Unser ewiges Heil sieht Johannes hier nicht in Gefahr, so wie Christus, der sagte, dass wer nicht in ihm bleibt weggeworfen wird wie ein Rebe und verbrannt werden wird (Joh 15, 6). Es scheint also unterschiedliche Ausprägungen von in Jesus bleiben und nicht in Jesus bleiben zu geben. Wer nicht in Jesus bleibt, wird zumindestens beschämt werden bei der Ankunft Christi. Werden er oder sie dann vollen Lohn empfangen? Nein, denn sie haben Möglichkeiten liegen lassen, Gott so zu ehren, wie es in ihren Möglichkeiten stand. Und im schlimmsten Fall wird Christus ihn nicht kennen – aber das erwähnt Johannes hier nicht. Wir wollen beides nicht und bevorzugen daher bei weit, in Christus zu bleiben durch Festhalten an der Botschaft Christi und indem wir uns nach seinem Willen richten.
Und dann gibt es zwei Arten, nicht in Jesus zu bleiben. Punktuelles nicht in Jesus bleiben bewahrt uns immer noch im Heil Gottes, auch wenn wir beschämt werden bei der Ankunft Jesu. Dauerhaftes Nicht in Jesus bleiben bringt uns aber über die Grenze des Gnadenraumes Jesu hinaus und endet im geistlichen Tod.
Und es gibt noch viele weitere Beispiele, die alle in diesem Buch bereits besprochen wurden wie nach anfänglich gutem Start später doch wieder die Welt lieb gewinnen, keine Frucht mehr für Gott zu bringen, vom einzig wahren und rettenden Evangelium wegverführt zu werden, in Sünde zu fallen und nicht Buße zu tun, in Unversöhnlichkeit und Unvergebenheit zu bleiben und viele mehr.