5 Motto
Die Sünde wider den Heiligen Geist:
Wer sich davor fürchtet, hat sie nicht begangen.
Die Sünde wider den Heiligen Geist ist kein einmaliger Ausrutscher, sondern ein bewusstes, hartnäckiges Zurückweisen von Gottes Wahrheit trotz klarer Erkenntnis. Wer sich über Gottes Wirken stellt, es verdreht oder lästert, macht Umkehr unmöglich – nicht, weil Gott nicht mehr vergeben wollte, sondern weil die betreffende Person keine Reue mehr empfindet. Und einer unbußfertigen Person kann und wird nicht vergeben werden von Gott. Hoffnung besteht für alle, die sich noch fürchten, diese Grenze zu überschreiten – denn Gottes Gnade ist immer dort wirksam, wo echte Buße Raum findet. Das Neue Testament ruft deshalb zu ständiger Wachsamkeit, Demut und früher Umkehr auf, damit das Herz nicht durch Sünde verhärtet wird.
6 Essenz
Die Bibel spricht an mehreren Stellen vom ernsten Thema der Sünde wider den Heiligen Geist. Dabei wird deutlich: Es handelt sich um eine spezifische Herzenshaltung gegenüber Gottes Wirken, die zu einem endgültigen Abfall führt und nicht mehr zur Umkehr bereit ist. Diese Sünde kann nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der kommenden.
1. Evangelien
Mt 12, 31 32 Slt
Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.
Mk 3, 28 30 Slt
Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, mit denen sie lästern; wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern ist ewiger Sünde schuldig. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
Lk 12, 10 Slt
Und jeder, der ein Wort gegen den Sohn des Menschen reden wird, dem wird vergeben werden; dem aber, der den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden.
Jesus warnt eindringlich vor der Lästerung gegen den Heiligen Geist. Diese geschieht nicht aus Unwissen, sondern wider besseres Wissen: Die Pharisäer sahen Jesu Wunder durch den Geist Gottes, schrieben sie aber dem Teufel zu. Diese Haltung offenbart ein verhärtetes Herz, das sich dem Wirken des Heiligen Geistes dauerhaft widersetzt. Vergebung ist hier nicht mehr möglich, weil keine Umkehrbereitschaft mehr besteht. Wer sich aber Gottes Wirken demütig öffnet und seine eigene Sünde erkennt, hat Hoffnung auf Vergebung.
2. Hebräerbrief
Hebr 6, 4 6 Slt
Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben und die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und dem Spott aussetzen.
Hebr 10, 26 29 Slt
Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Opfer für die Sünden mehr übrig, […] Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
Der Hebräerbrief beschreibt Menschen, die echte Erfahrungen mit Gott gemacht haben – erleuchtet, teilhaftig am Heiligen Geist, geschmeckt das gute Wort Gottes – und dennoch abfallen. In Hebr 6, 6 heißt es, dass eine Erneuerung zur Buße „unmöglich“ sei. Nicht weil Gott nicht vergeben wollte, sondern weil die Betroffenen selbst unempfänglich für Buße geworden sind. Hebr 10 bestätigt diese Sicht und macht klar: Wer vorsätzlich weiter in der Sünde lebt, nachdem er die Wahrheit erkannt hat, missachtet Christi Opfer und den „Geist der Gnade“. Er tritt das Blut des Bundes mit Füßen.
3. 1. Johannesbrief
1 Joh 5, 16 Slt
Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tod, so soll er bitten, und er wird ihm Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen. Es gibt eine Sünde zum Tod; für die sage ich nicht, dass er bitten soll.
Johannes unterscheidet zwischen Sünde, die zum Tod führt, und Sünde, für die gebetet werden soll. Bei der Sünde zum Tod rät er vom Gebet ab. Diese Unterscheidung legt nahe, dass es Sünden gibt, die eine so tiefe Verhärtung gegen Gott ausdrücken, dass selbst das Gebet anderer nicht mehr wirksam ist.
Schlussfolgerung: Die Sünde wider den Heiligen Geist ist kein einmaliger Ausrutscher, sondern ein bewusstes, hartnäckiges Zurückweisen von Gottes Wahrheit trotz klarer Erkenntnis. Wer sich über Gottes Wirken stellt, es verdreht oder lästert, macht Umkehr unmöglich – nicht, weil Gott nicht mehr vergeben wollte, sondern weil die betreffende Person keine Reue mehr empfindet. Und einer unbußfertigen Person kann und wird nicht vergeben werden von Gott. Hoffnung besteht für alle, die sich noch fürchten, diese Grenze zu überschreiten – denn Gottes Gnade ist immer dort wirksam, wo echte Buße Raum findet. Das Neue Testament ruft deshalb zu ständiger Wachsamkeit, Demut und früher Umkehr auf, damit das Herz nicht durch Sünde verhärtet wird.
7 Überblick
Alles hängt von unserem Reden ab
Wer nicht auf der Seite Jesu steht ist gegen Jesus. Aber dabei muss es nicht bleiben. Denn alle Sünden, die ein Mensch begehen mag, können ihm potenziell vergeben werden. Aufgrund unserer eigenen Worte werden wir im Endgericht freigesprochen oder verurteilt werden. Wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der kommenden. Denn ein solcher ist ein schlechter Baum und böser Mensch, der Böses hervorbringt, weil er Böses in sich hat.
Diese Worte Jesu machen uns auf der einen Seite Hoffnung: Uns und allen Menschen kann vergeben werden. Und das selbst, wenn wir innerlich so heruntergekommen sein sollten, dass wir uns dazu hinreißen lassen, Gott zu lästern. Doch unser Aufatmen ist nur von kurzer Dauer: Wenn jeder Mensch von jedem nichtsnutzigen Wort, das er oder sie in seinem oder ihrem Leben geredet hat Rechenschaft ablegen muss, wer kann dann vor Gott bestehen? Doch da ist er wieder, der kleine Trost: Es ist sogar so, dass wir aus unseren Worten gerechtfertigt werden können im Endgericht. Was werden das für Worte sein? Denkt Jesus hier an die Bergpredigt, in der er sagt, dass uns mit den Maß wiedergemessen werden wird, mit dem wir messen? O weh, dann wehe uns: Unsere Worte können uns auch verdammen: Denn wer läuft schon durch die Welt und spricht sich selbst schuldiger als andere? Gehen wir nicht fast alle durch die Welt und verurteilen und verdammen andere für ihr schlechtes Handeln? Dann wehe uns – unsere Worte werden uns verdammen. Und auch als Jüngern wehe uns: Wir erinnern uns an die Worte Jesu, unsere Geschwister im Glauben weder Dummkopf, noch im allerschlimmsten Fall Idiot nenne zu dürfen – dann gibt es selbst für Jünger Jesu keine Hoffnung im Endgericht, wenn wir beizeiten nicht umgekehrt sind und Buße getan haben. Es ist also für uns eher bedrohlich einzuschätzen, wenn wir nach unseren Worten beurteilt werden im Endgericht. Und es erfordert eine tiefe Buße und Umkehr von unserer Seite und eine ganz neue Lebenspraxis des Segnens unserer Geschwister. Wir sollen sie segnen, nicht über sie stöhnen, oder sie verachten, trotz und gerade aller ihrer Schwächen. Die im Vergleich zu meinen eigenen Schwächen Tugenden sind. Selbst dieser scheinbar kleine Trost löst sich also in eine noch kleinere Hoffnung auf, wenn wir ihn näher betrachten. Doch es ist eine Hoffnung. Denn da ist sie wieder, die enge Tür, die zum Leben führt und da ist er wieder, der schmale Weg zur Rettung: Es gibt gute Menschen, die Gutes reden. Die große Frage ist, wer sind solche Menschen und wie kann man zu einem solchen Menschen werden? Dieses Geheimnis verrät Jesus uns an dieser Stelle noch nicht. Doch Jesus bleibt im Matthäus-Evangelium seiner Linie treu: Gerettet werden kann nur, wer gute Früchte hervorbringt. Bloße Lippenbekenntnisse reichen nicht. Die Vergebung aus Gnade erscheint auch hier als unsichtbare Grundbedingung. Ohne sie wird niemand gerettet werden und freigesprochen werden können. Und ohne sie wird niemand vom schlechten Baum, der er von Natur aus ist zum guten Baum werden. Aber wer die Gnade der Vergebung erfahren hat, wird zum guten Baum. Und als solcher bleibt er nur auf dem engen Weg zum Heil, wenn er Gutes redet und gute Früchte bringt. Denn jeder Mensch muss Gott einmal Rechenschaft über alle seine Worte geben. Wer Gutes redet und gute Früchte hervorbringt, bleibt in der Vergebung seiner Sünden, die Grundlage jeder rettenden Beziehung zu Gott ist.
Auf der anderen Seite werden wir aber auch sehr erstaunt, ernüchtert und traurig: Es gibt nach den Worten Jesu Menschen, die von ihrem Grundwesen her faule Bäume sind, Giftschlangenbrut, die trotz besseren Wissens den Heiligen Geist – und damit die nicht zu leugnenden Taten Gottes durch Jesus in dieser Welt lästern. Wider besseres Wissen sind sie gegen Jesus, sie sammeln nicht, sondern sie zerstreuen. Für sie gibt es keine Hoffnung. Weder auf Besserung, noch auf Vergebung. Weder in dieser Welt, noch in der zukünftigen. Wer hätte nicht Furcht davor, zu diesen Menschen zu gehören? Und da ist er schon, der Rettungsanker: Wenn du oder ich auch nur einen Funken Furcht empfinden, zu diesen Menschen zu gehören, dann gehören wir nicht zu ihnen – und es gibt Hoffnung. Denn in der Furcht Gottes liegt unsere Beziehungsfähigkeit zu Gott verborgen, der uns vergeben und uns wiederherstellen und zu Bäumen machen kann, die gute Früchte bringen. Wer Gott noch achtet, für den gibt es jede Hoffnung in der Welt. Wen aber jede Warnung Jesu kalt lässt, obwohl er sie eigentlich weiß und erkennt, um den muss man bangen. Jesus alleine weiß, wo jeder Mensch steht und ob er gegen den Heiligen Geist sündigt und ob er oder sie noch umkehren kann oder nicht: Das ist sein göttliches Privileg. Wir als Menschen wissen es aber nicht. Damit gibt es aus unserer Sicht bis zum letzten Augenblick Hoffnung für jeden Menschen auf dieser Welt und auch für uns selbst. Denn jedes nichtsnutzige Wort kann uns vergeben werden, wenn wir umkehren und Vergebung bei Jesus suchen. Das macht Jesus klar, als er sagt, dass uns vergeben werden kann.
Und so sind uns diese Worte Jesu eine starke Warnung – und bieten uns trotz aller Schärfe Jesu doch Hoffnung die Gewissheit seiner Bereitschaft uns zu vergeben, wenn wir umkehren.
Rettende Kredits bei Gott: Gott ist nicht ungerecht. Er vergisst nicht, wie wir ihm unsere Liebe bewiesen und für ihn gearbeitet haben – deshalb ist auch in einer Krise unsere Rettung nicht gleich in Frage gestellt. Doch wessen Leben dauerhaft fruchtlos für Gott wird, riskiert bewusst sein ewiges Heil. Wer am Ende nur noch Dornen und Disteln mit seinem Leben hervorbringt, geht verloren.
Wer Jesus als seinen Erlöser durch das Wirken des Heiligen Geistes kennen gelernt hat und doch in seinem Leben keine Frucht und nur Dornen und Disteln hervorbringt, der wird verloren gehen. Wer aber mit seinem Leben gute Früchte in Form für gute Werke für Gott uns andere hervorbringt, von dem kann man mit Überzeugung annehmen, dass seine Rettung nicht in Frage gestellt ist. Und wer diesen Glaubenseifer mit Fleiß vom Anfang bis ans Ende beweist und voller Zuversicht an der Hoffnung festhält und an seinem Leben der Frucht für Gott, wird empfangen, was Gott verheißen hat. Und das ist das ewige Leben. Auch in einer Krise steht Gott treu zu uns – er denkt daran wie wir ihm schon gedient haben und lässt uns nicht gleich fallen. Doch die große Gefahr ist, dauerhaft TRÄGE zu werden. Wer dauerhaft träge und faul wird in seinem Glauben und Dienst für Jesus, der begibt sich auf einen Weg, an dessen Ende ein großes Fragezeichen vor dem Eingang ins ewige Leben steht.
Wer Jesus als seinen Erlöser durch das Wirken des Heiligen Geistes kennen gelernt hat und doch in seinem Leben keine Frucht und nur Dornen und Disteln hervorbringt, der wird verloren gehen. Wer aber mit seinem Leben gute Früchte in Form für gute Werke für Gott uns andere hervorbringt, von dem kann man mit Überzeugung annehmen, dass seine Rettung nicht in Frage gestellt ist. Und wer diesen Glaubenseifer mit Fleiß vom Anfang bis ans Ende beweist und voller Zuversicht an der Hoffnung festhält und an seinem Leben der Frucht für Gott, wird empfangen, was Gott verheißen hat. Und das ist das ewige Leben. Auch in einer Krise steht Gott treu zu uns – er denkt daran wie wir ihm schon gedient haben und lässt uns nicht gleich fallen. Doch die große Gefahr ist, dauerhaft TRÄGE zu werden. Wer dauerhaft träge und faul wird in seinem Glauben und Dienst für Jesus, der begibt sich auf einen Weg, an dessen Ende ein großes Fragezeichen vor dem Eingang ins ewige Leben steht..
Hier redet der Hebräerbriefschreiber von wirklich Geretteten, von solchen, die
- einmal die Augen für die Wahrheit geöffnet bekamen
- die gute Gabe des Himmels gekostet haben
- Anteil am Wirken des Heiligen Geistes erhielten
- Erfahrungen mit dem guten Wort Gottes und
- Erfahrungen mit den Kräften der kommenden Welt machten
Es ist schwierig, sie als nicht Bekehrte zu sehen, sollen sie doch WIEDER zur Änderung ihrer Einstellung bewegt werden. Und das ist der Fachausdruck des Bussrufs Jesu und der Apostel zur Bekehrung.
Wirklich Bekehrte können sich also wieder vom Evangelium und von Gott abwenden.
Schwierig ist die Auslegung von Vers 6:
6 [die] dann doch den rechten Weg verließen, ist es unmöglich, wieder zur Änderung ihrer Einstellung zu bewegen.
Dem Wort „unmöglich“ hängt eine schreckliche Endgültigkeit an. Seine Entsprechung in den Lehren Jesu findet sich in der Sünde wider den Heiligen Geist. Wer sie begeht, wird keine Vergebung finden, weder in diesem Zeitalter, noch im kommenden (Mt 12, 32). Was meint Jesus damit? Die Pharisäer und Schriftgelehrten schrieben das übernatürliche Wirken Jesu und seine Wunder dem Satan zu, nicht Gott. Und damit verdrehten sie die die Wahrheit Christi ins Gegenteil. Und sie hatten kein schlechtes Gewissen dabei.
So weit geht der Hebräerbriefschreiber nicht. Er zieht nur einen Vergleich zu unfruchtbarem Land trotz bester Bebauung durch Gott. Wer keine Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen, sagt Jesus in Analogie. Keine Frucht oder keine Frucht MEHR zu bringen würde zum ewigen Tod führen.
Aber kann man aus einem solchen Zustand nicht umkehren?
Das ganz Alte Testament über beklagt Gott die Fruchtlosigkeit seines Volkes (Jes 1, 19; 5, 1ff; 27, 6; Jer 2, 7; 11, 16; Hes 17, 12-23). Und er fordert sie immer wieder und besonders zu Beginn des Neuen Testamentes auf, Buße zu tun und rechtschaffene Früchte der Buße hervorzubringen (Mt 3, 8-12).
An Gottes Einladung und Bereitschaft, die wiederaufzunehmen, die sich von ihm entfernt haben, kann es also nicht liegen.
Diese Bereitschaft Gottes, von ihm Weggekommene wieder aufzunehmen bestätigen uns auch solche Stellen wie Judas (Jud 1, 22+23) und Jak (Jak 5, 19-20) und Johannes (1 Joh 5, 16), in denen wir Zweifelnde aus den Feuer retten sollen, also von ihrem heillosen Weg wieder auf den Weg des Heils bringen sollen, oder Menschen, die von der Wahrheit abgeirrt sind, wieder bekehren sollen, damit sie neu von Sündern zu Heiligen werden oder wo wir für Geschwister, die in Sünde gefallen sind beten sollen oder selbst Buße von unseren Sünden tu sollen und wieder zu Gott umkehren sollen (1 Joh 1, 8; 2,2).
Von Gottes Seite aus steht die Tür für die Umkehr jedes Verirrten immer offen. Das zeigt uns der gute Hirte ganz nachdrücklich (Lk 15, 11-32).
Nein, das „unmöglich“ in Hebr 6, 6 ist nicht in Gott begründet. Wer zu Gott umkehren will, kann das immer tun, und er und sie wird bei Gott offene Türen einrennen und ein Freudenfest im Himmel auslösen (Lk 15, 7+10).
Das „Unmöglich“ bezieht sich also auf die beschriebenen Menschen. Ihr Inneres ist so gestaltet, dass sie sich nicht mehr von geistlicher Gnade und Kraft anrühren, verändern und auf den richtigen Weg bringen lassen. Sie bleiben dem Wort Gottes und den Kräften des Himmels gegenüber kalt und uneinsichtig.
Die gute Nachricht ist: Wenn auch nur ein Funken Befürchtung bei uns ist, zu diesen Menschen zu gehören, dann ist unsere Umkehr zum Weg des Heils nicht „unmöglich“. Wer sich um seine gute Beziehung zu Gott sorgt, der beweist, dass er für das Wort Gottes empfänglich ist. Und der gute Hirte wird jeden und immer wieder neu retten, der sich aufrichtig, schwach und hilflos an ihn wendet. Wer zu Jesus kommt, den wird er nicht hinausstoßen (Joh 6, 37).
Sehr interessant ist, wie der Hebräerbriefschreiber begründet, dass er davon überzeugt ist, dass trotz seines bedrohlichen Vergleichs die Hebräer errettet sind und errettet werden (Hebr 6, 10). Und warum? Weil sie Gott schon vorher mit großem Eifer gedient und auch Frucht gebracht haben UND weil sie Gott immer noch dienen. Das bestärkt wiederum die Wahrheit, dass unser guter Dienst für Gott heute unser Schutz und unsere Bewahrung und unser Heil morgen sind. Ob es uns gefällt oder nicht – durch guten Dienst für Jesus heute sammeln wir uns Kredits bei Gott zu seinem gnädigen Handeln an uns. Wir haben das an anderer Stelle (Phil 1, 5-6) schon angesprochen und werden das ausführlich auch in der Gesamtbetrachtung tun.
Anhaltend glauben und so das Leben gewinnen
Die sich von Gott abwenden, indem sie sich anfangs nicht mehr mit Glaubensgeschwistern zur gegenseitigen Ermutigung treffen und dann absichtlich in Sünde leben und ihre Zuversicht auf das ewige Heil wegwerfen, rennen in ihr Verderben, auch wenn sie vorher noch so gottesfürchtig gelebt haben. Durch ihre Abkehr von Gott treten sie den Sohn Gottes mit Füßen und entweihen das Blut des Bundes, das sie einst heiligte und verhöhnen den Heiligen Geist, ohne den sie Gottes Gnade nie gekannt hätten. Gott hat kein Gefallen mehr an ihnen. Ihnen bleibt nur noch das furchtbare Warten auf das Gericht und das wütende Feuer, das alle verschlingen wird, die sich gegen Gott gestellt haben.
Aber diejenigen, die im Glauben bleiben gewinnen hingegen das Leben. Sie halten unbeirrbar an der Hoffnung fest, achten aufeinander, ermutigen sich und spornen sich gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten an. Sie denken an die Zeit zurück, als Gott ihnen die Augen für die Wahrheit geöffnet hat. Sie wissen, dass sie etwas Besseres besitzen, das sie nie verlieren werden. Sie werfen ihre Zuversicht nicht weg – und bewahren sich für die große Belohnung des Lebens mit Gott in der Ewigkeit. Sie bleiben standhaft im Glauben. Sie leben und handeln weiter nach Gottes Willen und bekommen am Ende alles, was Gott ihnen zugesagt hat. Sie glauben und leben durch ihren Glauben. Ja sie gehören zu denen, die glauben und so am Ende das Leben gewinnen.
Noch haben wir als Nachfolger Christi nicht alles erhalten, was Gott uns verheißen hat. Was hat Gott uns verheißen? Hier in Hebräer 10 geht es um die endgültige und ewige Erlösung. Der Hebräerbriefschreiber ermutigt und ermahnt uns gleichermaßen mit Zuckerbrot und Peitsche,
- dass die von Christus ewig Erlösten auf dem Weg zur ewigen Errettung bleiben
Wie werden die Hebräer auf diesem Weg bleiben und die Erfüllung ihrer Hoffnung erleben?
22 so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Glaubenszuversicht,
durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser. 19 Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, 20 welchen er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, 21 und einen so großen Priester über das Haus Gottes haben.
23 Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken
denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat
24 Lasst uns aufeinander achten, uns gegenseitig anzuspornen zur Liebe und zu guten Werken, 25 indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie etliche zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so viel mehr, als ihr den Tag herannahen seht!
32 Gedenkt aber der früheren Tage, in welchen ihr nach eurer Erleuchtung unter Leiden viel Kampf erduldet habt. 33 … 34 Denn ihr habt den Gefangenen Teilnahme bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, in der Erkenntnis, dass ihr selbst ein besseres und bleibendes Gut besitzt.
35 So werfet nun eure Freimütigkeit nicht weg, welche eine große Belohnung hat! 36 Denn Ausdauer tut euch not, damit ihr nach Erfüllung des göttlichen Willens die Verheißung erlangt.
oder kurz
- selber so dicht in die Gegenwart Gottes kommen, wie Christus es ermöglicht hat.
- in der Gegenwart Gottes und damit in der Hoffnung bleiben.
- nach der eigenen Richtigstellung Glaubensgeschwister ebenso im Blick haben.
- zurückdenken an das, was Gott in seiner Gnade in unserem Leben schon Übernatürliches bewirkt hat
- die Freimütigkeit zu Gott in Ausdauer bewahren.
Ermutigend ist, dass praktisch jede Aufforderung des Hebräerbriefschreibers als Gegengewicht eine Verheißung Gottes hat. So werden wir ermutigt uns gestärkt, diese konkreten Schritte auch zu gehen.
Und wie genau ermutigt uns Christus?
Durch die Vergebung und Reinigung im Blut Jesu ist es uns überhaupt erst möglich, in die absolute Gegenwart Gottes zu treten. Das ist unser enormes Vorrecht und war weder im Alten Bund den Gläubigen, noch ist es jetzt in dieser Welt allen Menschen gegeben.
Gott ist treu, der die Verheißung des ewigen Lebens gegeben hat. Gott wird sich immer zu uns stellen, wenn wir seine Nähe suchen. Er hat selbst das allerhöchste Interesse daran, uns zum Ziel der ewigen Herrlichkeit in Ewigkeit zu bringen. Wenn Gott so hinter uns steht, wer kann dann gegen uns sein?
Der Tag Gottes naht heran. Jetzt ist unsere Erlösung schon näher, als wir zum Glauben kamen. Das ist eine extrem gute Nachricht und sollte und beflügeln.
Gott hat in unserm Leben schon gewirkt. Er hat sich uns gezeigt und uns zu Dingen fähig gemacht, von denen wir vorher im Traum nicht daran gedacht hätten, dass wir dazu fähig wären. Auch wenn wir nicht so krasse Dinge wie die Hebräer erlebt haben – irgendwo hat jeder, der von Gott erleuchtet wurde ganz sicher Gott schon in seinem Leben wirken sehen. Und daran dürfen wir immer wieder zur Ermutigung denken.
Es gibt eine GROßE Belohnung im Himmel. Und wenn Gott groß sagt, dann meint er wirklich GROß. Gott WIRD seine Verheißung erfüllen.
Das ist der Weg zum ewigen Heil und das ist der treue Gott, der auf allen Schritten bei uns und für uns ist.
Doch gibt es auch einen anderen Weg, der nicht zum Heil führt?
Ja leider, den gibt es. Er besteht vor allem darin, das alles NICHT zu tun, was uns der Hebräerbriefschreiber empfiehlt. Und insbesondere darin:
- absichtlich in Sünde leben
- Gott gegenüber widerspenstig zu sein
- den Sohn Gottes mit Füßen treten
- das Blut des Bundes, durch welches er/sie geheiligt wurde, für gemein achten
- den Geist der Gnade schmähen
Kaum jemand, der als Christ oder Nachfolger Christi unterwegs auf dem Weg zum Himmel ist, würde öffentlich sagen, dass ihm Jesus, sein Opfer am Kreuz und seine Gnade egal sind. Die wenigsten, die die Gnade in irgendeiner Weise erlebt haben, werden zu brutalen Verächtern des gnadenvollen Kreuzes Christi. Aber das ist gar nicht der Punkt. Hier wird aus dem Zusammenhang deutlich, dass wer an den ersten beiden Punkten schuldig wird, automatisch die Sünden 3-5 begeht.
Das heißt
- Jeder, der bewusst in Sünde lebt und damit gegen Gott rebelliert, der tritt den Sohn Gottes mit Füssen, ihm und ihr ist das Blut Jesu egal, das für ihn und sie vergossen wurde, um ihn und sie vom Weg der Sünde abzubringen und ist auch die Gnade Gottes egal.
Die Gnade Gottes leitet uns zur Buße und zu Umkehr, sagt Paulus. Und wer sich im Sündigen gegen Gott verhärtet und nicht umkehrt, der wird anstatt ewig im Himmel zu leben ewig in den Flammen der Hölle der Rache Gottes ohne Vergebung ausgesetzt sein. Das sind nicht meine, sondern Gottes Worte. Predigen unsere Prediger das? Jeder der das nicht predigt, lässt einen wesentlichen Teil von Gottes Wort weg. Und er steht in der Gefahr, sein Urteil von Jesus nach Offb 22, 19 zu erhalten: Auch er und auch sie werden nicht am ewigen Leben teilhaben. Blut klebt an den Händen eines solchen Predigers und einer solchen falschen Zeugin Gottes. Und sie werden ewig bereuen und leiden, ebenso wie die, die sie nicht von ihrer Sünde durch eine bibeltreue Verkündigung abgebracht und auf den Weg des Heils gebracht haben.
Mt 12, 31 32 Slt
Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser noch in der zukünftigen Welt.
Mk 3, 28 30 Slt
Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, mit denen sie lästern; wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat in Ewigkeit keine Vergebung, sondern ist ewiger Sünde schuldig. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
Lk 12, 10 Slt
Und jeder, der ein Wort gegen den Sohn des Menschen reden wird, dem wird vergeben werden; dem aber, der den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden.
1 Joh 1, 5 Slt
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist.
Hebr 6, 4 6 Slt
Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes geschmeckt haben und die Kräfte der zukünftigen Weltzeit, und die dann abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und dem Spott aussetzen.
Hebr 10, 26 29 Slt
Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Opfer für die Sünden mehr übrig, sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Feuereifer, der die Widerspenstigen verzehren wird. […] Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
Rettung aus Sünde zu neuem Leben oder Sünde zum Tode
Ja, gläubige Nachfolger Jesu können so sündigen, dass sie zum geistlichen und damit zum ewigen Tod kommen. Wir können sie durch unser Gebet wieder auf den richtigen Weg bringen und zum Leben zurückführen. Nur bei denen aufgrund der Art Ihrer Sünde – „zum Tode“ – nichts mehr zu hoffen ist, sollen auch wir unsere Bemühungen einstellen.
Deutlicher kann es der Apostel nicht sagen: Ja, gläubige Nachfolger Jesu können so sündigen, dass sie zum geistlichen und damit zum ewigen Tod kommen. Redet der Apostel hier vielleicht aber nur vom irdischen Tod bei der Beibehaltung des ewigen Lebens? Das liegt nicht nahe, da er das Gebet für solche Geschwister verbietet. Denn wir dürfen für jeden, für den es noch Hoffnung gibt, beten. Selbst für den Mann unter Gemeindezucht in 1 Kor 5 gab es noch Hoffnung, auch wenn Paulus ihn dem Satan zum Verderben des Fleisches übergeben hatte, damit der Geist am Tag des Herrn errettet würde (1 Kor 5, 5).
Nur bei denen nichts mehr zu hoffen ist, sollen auch wir unsere Bemühungen einstellen. So sagt uns Paulus, dass wir einen sektiererischen Menschen nach einer 1-2-fachen Ermahnung abweisen sollen, da er verkehrt ist und sündigt (Tit 3, 10-11). Und der Hebräerbriefschreiber sagt uns, dass es tatsächlich Menschen gibt, die das Evangelium gehört und geschmeckt haben und sich dann doch so davon abgewandt haben, dass eine Umkehr nicht mehr möglich ist (Hebr 6, 4ff). Und das bestätigt auch der Apostel Petrus aus seiner Erfahrung (2 Petr 2, 22). Und Jesus selbst sagt uns, dass sündigende Glaubensgeschwister nach insgesamt drei Ermahnungsstufen für uns wie Heiden oder Zöllner sein sollen (Mt 18, 17). Es wird gut sein, den Rat Jesu da zu befolgen und alle drei Ermahnungsstufen mit sündigenden Glaubensgeschwistern zu gehen. Sonst wird es für uns in der Lebenspraxis schwer sein, solch ein apostolisches Urteil des Todes über jemanden zu fällen. Und wir würden es nicht wagen, wenn nicht Gott durch die Schrift uns selber eindrücklich dazu auffordert. Und zu was Gott uns auffordert wird er uns auch mit allem ausrüsten, was wir brauchen. Und solange wir mit Gottes Hilfe noch Hoffnung für sündigende Glaubensgeschwister haben, dürfen und sollen wir zum Herrn beten, und er wird ihnen das Leben geben. Was für eine Verheißung für unser Gebet ist das. Nachdem Jakobus uns schon ermutigt hat, vom Glauben abirrende Glaubensgeschwister wieder zum Herrn zurückzuführen, um ihre Seele vom Tod zu erretten (Jak 5, 19-20), und nachdem uns Judas geradezu beschwört, am Glauben zweifelnde Geschwister mit barmherziger Liebe aus dem Feuer zu reißen, ermutigt uns Johannes hier, den gleichen Dienst durch unser Gebet zu tun. Und er wird den Geschwistern, die nicht zum Tode sündigen das Leben geben. Glauben wir daran. Beten und Tun gehen Hand in Hand im Gesamtzeugnis der Schrift.