5 Motto
Glaubenswerke retten uns nicht ursächlich. Doch wirklich rettender Glaube zeigt sich unweigerlich in Glaubenswerken – und diese Werke wiederum bezeugen und bestätigen unsere Rettung.
Die Untersuchung aller 545 heilsbezogenen Bibelstellen im Neuen Testament, wie sie in Kapitel 2 dargelegt ist, macht das eindeutig klar. Die rund 250 Bibelstellen, die unsere erste Errettung betreffen – die Hinwendung von verlorenen Sündern zu geliebten Gotteskindern – sind durchweg mit Gnade, Annahme ohne Werke und der souveränen Erwählung Gottes verbunden. Doch die etwa 250 Bibelstellen, die sich auf die zweite, ewige Errettung der bereits gläubig gewordenen Christen beziehen, stellen unsere Glaubenswerke, unser Gehorsam und unser Tun für Jesus in den Vordergrund.
Gnade ohne Werke zur Annahme als Kinder Gottes? Ja – ja und nochmals ja!
Aber ebenso gilt: Wer diese Gnade empfangen hat, trägt Verantwortung, aus dieser Gnade ein Leben zu gestalten, das Gott ehrt. Auch hier gilt: Ja – ja und nochmals ja!
Das Evangelium ist zuerst die gute Nachricht der bedingungslosen Liebe Gottes. Ja, Jesus hat DICH so sehr geliebt, dass er sein Blut für dich vergossen hat. Nur durch sein Opfer am Kreuz und sein vergossenes Blut bekommst du Vergebung, ewiges Leben und wirst ohne eigene Leistung Gottes geliebtes Kind.
Doch das Evangelium ist auch mehr. Es ist der Ruf Gottes zu einem neuen Leben, der Befehl zur Nachfolge. Wer die Liebe Gottes für sich annimmt, der erkennt Jesus als Herrn an. Und wer ihn als Herrn annimmt, der liebt ihn – und wer Jesus liebt, der handelt. Denn Gottes Sprache der Liebe ist TUN. Wer ihn liebt, tut seinen Willen.
Wer dagegen Gottes Liebe erfahren hat und trotzdem kalt und gleichgültig bleibt oder später wieder abstumpft, gerät in die Gefahr, die Gnade zu missbrauchen. Doch Gott lässt sich nicht spotten. Seine Gnade kann nicht bedenkenlos ausgebeutet werden.
Vor jedem von uns stehen drei Wege:
- Das breite Tor und der breite Weg, die ins Verderben führen.
- Das enge Tor und der schmale Weg, der in das ewige Leben führt.
- Und der gerade Weg zum Himmel, der jedoch auch wieder verlassen werden kann.
Wahrer Glaube wird immer Frucht bringen. Jeder, der Gott liebt, wird Glaubenswerke aus Liebe zu Jesus tun. Dieser tätige, gelebte Glaube wird ihn oder sie bewahren und bis in die Ewigkeit hindurchtragen.
Die Gnade Gottes in Jesus Christus verfolgt in unserem Leben vier Wirkungen und Absichten, die alle untrennbar mit unserer endgültigen Errettung verbunden sind. Sie begleiten uns vom ersten Schritt der Bekehrung bis zur Vollendung in der Ewigkeit:
- Wir lernen, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen.
- Wir werden unterwiesen, die Gottlosigkeit und weltlichen Begierden zu verleugnen.
- Wir werden angeleitet, besonnen, gerecht und gottesfürchtig in dieser Welt zu leben.
- Wir werden in die Hoffnung geführt, auf die glückselige Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus zu warten.
Ist dieses Warten auf unseren Herrn wirklich heilsnotwendig? Ja! Es ist ein wesentlicher, von Gott festgesetzter Bestandteil unseres Rettungswegs.
Wer Jesu Wort hört und an ihn glaubt, empfängt sofort ewiges Leben. Ohne dass er oder sie zuvor ein einziges gutes Werk getan hat. Er steht sofort im richtigen Verhältnis zu Gott – allein durch Glauben und Gnade.
Doch: Echtes Erkennen Jesu und wirklicher Glaube an ihn erfassen immer die ganze Persönlichkeit. Sie bleiben niemals folgenlos, sondern wirken sich unweigerlich im Leben aus – in einem Leben, das auf Gott hört und Gutes tut. Gott lieben und Gutes tun ist die Lebensausrichtung, die echten, rettenden Glauben kennzeichnet.
Wer Gutes tut, zeigt die Echtheit seines Glaubens. Er oder sie ist errettet und bleibt es – weil sein oder ihr Glaube lebendig ist. Wer aber das Böse tut, hört nicht mehr auf Jesus. Und wer nicht auf ihn hört, glaubt auch nicht (mehr) wirklich an ihn – und geht verloren. Diese Menschen haben den lebendig machenden Ruf Jesu nie wirklich gehört – oder sie wollten ihn nicht mehr hören.
Jak 2, 17 NeÜ
17 Genauso ist es mit einem Glauben, der keine Werke aufweist. Für sich allein ist er tot.
Hebr 9, 28 Meng
28 ebenso wird auch Christus, nachdem er ein einziges Mal als Opfer dargebracht worden ist, um die Sünden vieler wegzunehmen, zum zweitenmal ohne (Beziehung zur) Sünde denen, die auf ihn warten, zum Heil erscheinen.
Röm 3, 28 NeÜ
28 Denn wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Mensch durch Glauben für gerecht erklärt wird und nicht durch das Einhalten von Vorschriften.
Röm 2, 6-8 NeÜ
6 Gott wird jedem das geben, was er für sein Tun verdient hat. 7 Den einen, die unermüdlich das Gute tun und alles dransetzen, um an Gottes Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit teilzuhaben, gibt er das ewige Leben. 8 Den anderen aber, die nur an sich selbst denken und sich weigern, der Wahrheit zu gehorchen, stattdessen aber dem Unrecht gehorsam sind, gilt sein grimmiger Zorn.
Röm 2, 6-8; Röm 3, 28; Röm 5, 1; Röm 8, 13; Röm 6, 20-23; Joh 5, 24-29; Jak 2, 17; 3 Joh 1, 11
6 Essenz
Im Neuen Testament werden die griechischen Schlüsselwörter für Errettung (G4991 – σωτηρία – soteria) und errettet (G4982 – σώζω – sozo) und ihre Ableitungen gleichermaßen häufig sowohl für die bereits durch Christus geschehene Errettung bei unserer Bekehrung als auch für die zukünftige Errettung verwendet. Diese zukünftige Errettung wird eintreten, wenn Jesus wiederkommt und wir aus diesem irdischen, von Versuchungen geprägten Leben in die vollkommene Auferstehungsgemeinschaft mit ihm eingehen, in der wir weder sündigen noch sterben werden. Diese zukünftige Errettung wird in diesem Buch als „ewige Errettung“ bezeichnet.
Nach unserer ersten Errettung befinden wir uns in der Zwischenzeit auf dem Weg zu dieser zweiten, ewigen Errettung. Christus hat uns erlöst – und er wird uns erlösen. Er hat uns errettet – und er wird uns erretten. Als Anzahlung auf diese endgültige Erlösung hat er uns bei unserer ersten Rettung seinen Geist gegeben, das Angeld auf unsere zukünftige, vollkommene Errettung.
Die Untersuchung aller 545 heilsbezogenen Bibelstellen im Kapitel 2 zeigt: Die etwa 250 Stellen, die sich mit der ersten Errettung befassen, stehen immer in Verbindung mit Gnade, Annahme und Erwählung. Die etwa 250 Bibelstellen, die die zweite, ewige Errettung betreffen, sind hingegen stets mit unserem anhaltenden Glauben, sichtbar in Glaubenswerken und in unserem Tun verbunden..
Gnade – ja, ja und nochmals ja! Aber ebenso menschliche Verantwortung, aus dieser Gnade ein Leben zur Ehre Gottes zu gestalten – genauso ja, ja und nochmals ja!
Das Evangelium ist nicht nur die gute Nachricht von der Liebe Gottes, die uns rettet. Es ist zugleich der Aufruf Gottes, ihm von nun an zu gehorchen, weil Jesus der Herr ist. Wer Gottes Liebe annimmt und Jesus im Glauben als Herrn in sein Leben lässt, liebt Jesus. Und wer Jesus liebt, der tut etwas für ihn. Denn die Sprache der Liebe Gottes ist Tun.
Wer die Liebe Gottes erfährt und darauf kalt und gleichgültig bleibt – oder später wieder abstumpft – begibt sich auf den Weg des Missbrauchs der Gnade. Doch Gott lässt seine Gnade nicht missbrauchen.
Beim Endgericht, das über den Erhalt des ewigen Lebens entscheidet, geht es immer um Werke – jedoch auf der Grundlage unverdienter Gnade.
Ist damit das Evangelium außer Kraft gesetzt? Schließlich beweist Paulus doch im Römerbrief, insbesondere in Kapitel 1-3, dass alle Menschen Sünder sind und kein Mensch durch eigene Werke gerettet wird. Ja, es ist aussichtslos, sich durch eigene Leistung die Rettung zu verdienen. Das gilt für unsere erste Errettung, den Eintritt in die versöhnte Beziehung zu Gott.
Doch wenn es um die endgültige, ewige Errettung geht, sagt Paulus ebenfalls im Römerbrief:
Röm 2, 6-8 Slt
6 [Gott] der jedem vergelten wird nach seinen Werken: 7 denen nämlich, die mit Ausdauer im Wirken des Guten Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit erstreben, ewiges Leben; 8 denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, Grimm und Zorn!
Wie passt das zusammen? Werden wir am Ende doch durch Werke gerettet? Das ewige Leben wird doch nur denen gegeben, die an Jesus Christus glauben?
Ja, das passt zusammen: Diejenigen, die an Jesus Christus glauben, sind die Glaubensgehorsamen (Röm 1, 5). Ihr Leben ist durch einen entscheidenden Wesenszug geprägt: Sie tun beharrlich das Gute und streben nach Gottes Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit.
Das ist die Beschreibung derer, die Gottes Ruf im Evangelium gehört haben, durch seine Gnade gerecht gemacht und gerettet wurden und auf dem Weg zur Ewigkeit bleiben. Ihnen wird Gott nach ihren Werken ewiges Leben geben. Doch diese Werke sind nicht die Ursache ihrer Rettung. Ihre Errettung gründet sich allein auf Jesus Christus und ihren Glauben an das Evangelium. Aber sie haben ihre Gesinnung geändert, Buße getan und folgen Gott im Glaubensgehorsam. Ihre Glaubenswerke sind die Folge ihres rettenden Glaubens und zugleich Bedingung dafür, dass sie ans Ziel gelangen. Nicht der gute Anfang allein rettet, sondern der treue Weg bis zum Ende.
Jesus selbst macht das deutlich: Breit sind die Tür und der Weg, die in die Verdammnis führen, und viele gehen darauf. Eng ist die Tür und schmal der Weg, der zum Leben führt. Die Tür allein genügt nicht – der Weg gehört immer dazu.
Jakobus bestätigt das: Glaube ohne Werke ist tot. Ein solcher Glaube kann nicht retten. Wahrer Glaube wird erst durch Werke lebendig und vollendet.
Glaubenswerke retten uns nicht ursächlich. Doch wirklich rettender Glaube zeigt sich in Glaubenswerken – die ihrerseits unsere Rettung bestätigen.
Die Gnade Gottes in Jesus Christus hat nach diesen beiden Abschnitten vier Wirkungen und Absichten für uns Gläubige – und alle sind Teil von Gottes Plan, uns das ewige Leben zu geben. Mit unserer Bekehrung beginnt dieser Weg, und die Gnade Gottes erzieht uns
- dem lebendigen und wahren Gott zu dienen,
- die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden zu verleugnen,
- besonnen, gerecht und gottesfürchtig in dieser Welt zu leben,
- die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus zu erwarten.
Ist dieses Warten auf den Herrn wirklich heilsnotwendig? Ja, es ist ein von Gott verordneter Bestandteil unserer Rettung.
Wer das Wort Christi hört und glaubt, empfängt sofort ewiges Leben. Er oder sie muss keine Werke vorweisen, um angenommen zu werden. Der Mensch steht sofort in der richtigen Beziehung zu Got und ist bei Gott, wenn er stirbt.
Doch wer die Stimme des Sohnes Gottes nicht hören will, wird sein Leben im Bösen geführt haben und am Ende das Urteil der Verdammnis hören.
Hier wird klar: Das Hören im biblischen Sinn ist kein bloßes Zuhören, sondern immer Hören, um zu gehorchen. Wer glaubt, gehorcht – und wer nicht gehorcht, glaubt nicht. Deshalb spricht das Neue Testament oft von „Glaubensgehorsam“.
Wirklicher Glaube an Jesus erfasst die ganze Persönlichkeit und hat klare Auswirkungen: Er zeigt sich darin, dass wir Gott hören und Gutes tun. Gutes tun – aus Liebe zu Gott und den Menschen – ist der göttliche Maßstab für rettenden Glauben. Wer in dieser Haltung lebt, beweist die Echtheit seines Glaubens und wird, weil er wirklich glaubt, gerettet bleiben. Wer aber das Böse tut, glaubt nicht an Jesus – und geht verloren. Diese Menschen haben den Ruf Jesu nie gehört oder sich davon abgewandt.
Joh 5, 24 – 29 Slt
[Jesus Christus spricht] 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.
Joh 5, 28-29 Meng
28 Wundert euch nicht hierüber! Denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern ruhen, seine Stimme hören werden, 29 und es werden hervorgehen: die einen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung für das Leben, die anderen aber, die das Böse betrieben haben, zur Auferstehung für das Gericht.
Jes 50, 4-5 NeÜ
4 Jahwe, der Herr … weckt mich jeden Morgen, er weckt mir auch das Ohr, dass ich wachsam höre, was er mich lehren will. 5 Jahwe, mein Herr, hat mich bereit gemacht, er öffnete mein Ohr. Ich habe mich nicht widersetzt und bin nicht zurückgescheut.
Mk 12, 28-31 F
Höre Israel – der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn deinen Gott lieben von ganzem Herzen mit aller Seele und mit all deiner Kraft – und deinen Nächsten wie dich selbst.
3 Joh 1, 11 Meng
Geliebter, nimm dir nicht das Böse zum Vorbild, sondern das Gute: wer Gutes tut, ist aus Gott; wer Böses tut, hat Gott nicht gesehen.
Jak 2, 17 NeÜ
17 Genauso ist es mit einem Glauben, der keine Werke aufweist. Für sich allein ist er tot.
Hebr 9, 28 Meng
28 ebenso wird auch Christus, nachdem er ein einziges Mal als Opfer dargebracht worden ist, um die Sünden vieler wegzunehmen, zum zweitenmal ohne (Beziehung zur) Sünde denen, die auf ihn warten, zum Heil erscheinen.
Röm 3, 28 NeÜ
28 Denn wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Mensch durch Glauben für gerecht erklärt wird und nicht durch das Einhalten von Vorschriften.
Röm 2, 6-8 NeÜ
6 Gott wird jedem das geben, was er für sein Tun verdient hat. 7 Den einen, die unermüdlich das Gute tun und alles dransetzen, um an Gottes Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit teilzuhaben, gibt er das ewige Leben. 8 Den anderen aber, die nur an sich selbst denken und sich weigern, der Wahrheit zu gehorchen, stattdessen aber dem Unrecht gehorsam sind, gilt sein grimmiger Zorn.
Röm 8, 13 NeÜ
13 Denn wenn euer Leben von Begierden bestimmt ist, werdet ihr sterben. Wenn ihr aber durch den Geist die alten Verhaltensweisen tötet, werdet ihr leben.
Röm 2, 6-11; Röm 3, 28; Röm 5, 1; Röm 8, 13; Röm 6, 20-23; Apg 5, 32; Röm 1, 5; Hebr 5, 9; 1 Petr 4, 17; Mk 16, 16; Röm 2, 8; Gal 5, 7; 2 Thess 1, 8; 1 Petr 4, 17; Mt 7, 14; Jak 2, 14-26; Jes 50, 4-5; Mk 12, 28-31; Joh 5, 24; Hebr 5, 9; Hebr 11, 8; Hebr 13, 17; Röm 1, 5; Apg 6, 7; Jak 2, 17; 3 Joh 1, 11
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7 Überblick
Deine Werke zeigen deinen wahren Glauben – Jakobus
G4982 – σώζω – sozo errettet
72 Mal in 67 Versen
[Lk 19, 10 Elb] denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist.
[Joh 10, 9 Elb] Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
[Apg 2,21 Elb] Und es wird geschehen: Jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.“
[Apg 4,12 Elb] Und es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in dem wir errettet werden müssen.
[Apg 11,14 Elb] der wird Worte zu dir reden, durch die du errettet werden wirst, du und dein ganzes Haus.
[1 Kor 1, 21 Elb] Denn weil ja in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, so gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten;
[1 Kor 15, 2 Elb] durch das ihr auch errettet werdet (wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe), es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt habt.
[Eph 2, 5 Elb] hat auch uns, als wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet –
[1 Tim 4, 16 Elb] Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.
[Jak 1, 21 Elb] Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und alles Überfließen von Schlechtigkeit, und nehmt mit Sanftmut das eingepflanzte Wort auf, das eure Seelen zu erretten vermag.
[Jak 4, 12 Elb] Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?
[1 Pet 4, 18 Elb] Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?
G4991 – σωτηρία – soteria Errettung
17 mal im NT
[Röm 13,11 Elb] Und dieses noch, da wir die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen; denn jetzt ist unsere Errettung näher als damals, als wir gläubig wurden:
[2 Thes 2, 13 Elb] Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang erwählt hat zur Errettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit,
[2 Tim 2, 10 Elb] Deswegen erdulde ich alles um der Auserwählten willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.
[Hebr 9, 28 Elb] so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung.
[1 Petr 1, 9 Elb] indem ihr das Ende eures Glaubens, die Errettung der Seelen, davontragt –
[1 Pet 2, 2 Elb] und wie neugeborene Kinder seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch diese wachst zur
Errettung …
letzteres völlig unterbetont, zweiteres gemieden, denn es klingt nach Gesetz erfüllen müssen für Rettung
G4506 – ῥύομαι – rhyomai erretten; retten; Erretter
[Mt 6, 13 Elb] und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. –
[Röm 7, 24 Elb] Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes? –
[Röm 15, 31 Elb] damit ich vor den Ungläubigen in Judäa gerettet werde und mein Dienst für Jerusalem den Heiligen wohlangenehm sei;
[Kol 1, 13 Elb] der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe,
[2 Tim 4, 18 Elb] Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und bewahren für sein himmlisches Reich; dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
[2 Petr 2, 9 Elb] so weiß der Herr die Gottseligen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren auf den Tag des Gerichts, damit sie bestraft werden;
Das im Griechischen hauptsächlich mit „Rettung“ im Deutschen wiedergegebene Wort σωτηρία sōtēria lohnt sich mit seinem biblischen Bedeutungsspektrum genauer zu betrachten. Nach dem theologischen Standard-Wörterbuch Strong
bedeutet G4991 σωτηρία sōtēria (meist mit Heil / Erlösung übersetzt)
- das Heil als der gegenwärtige Besitz aller wahren Christen
- Befreiung, Bewahrung, Sicherheit, Rettung
- Befreiung von der Belästigung durch Feinde
- im ethischen Sinne, das, was zur Sicherheit oder zum Heil der Seele führt
- die messianische Errettung
- das zukünftige Heil, die Summe der Wohltaten und Segnungen, die die von allen irdischen Übeln erlösten Christen nach der sichtbaren Wiederkunft Christi vom Himmel im vollendeten und ewigen Reich Gottes genießen werden.
Das zukünftige Heil aller wahren Christen steht noch aus. Es wird durch Bleiben und Wachstum erlangt.
2 Stufen der Errettung
Wir werden gerettet durch unsere Hinwendung zu Gott und sein Heilshandeln an uns jetzt
- von unseren Sünden
- von unserer Gottferne
um ewiges Leben JETZT zu haben
Und diese Errettung hat ein Ziel
- völlige Errettung nach diesem Leben oder bei der Wiederkunft Jesu
- in unsere ewige Erlösung einzugehen
- aus diesem Leben heraus von Sünde, Tod und Teufel final gerettet zu werden,
um ewig vereint mit dem Herrn Jesus Christus in der Ewigkeit zu leben
Im Neuen Testament werden die griechischen Schlüsselworte für Worte Errettung (G4991 – σωτηρία – soteria) und errettet (G4982 – σώζω – sozo) und ihre abgeleiteten Wörter genauso häufig und intensiv für die bereits durch Christus geschehene Errettung bei unserer Bekehrung verwendet, wie für die zukünftige Errettung, wenn Jesus wiederkommt und wir aus unserem irdischen und versuchlichen Leben in die vollkommene Auferstehungsgemeinschaft mit Jesus kommen, in der wir weder mehr sündigen können noch sterben werden. Das ist die hier in diesem Buch mit „ewige Errettung“ bezeichnete Errettung.
In der Zwischenzeit, nach unserer 1. Errettung, sind wir in unserem Leben auf dieser Erde auf dem Weg, die zweite Errettung zu erlangen. Christus hat uns erlöst und wird uns erlösen. Er hat uns errettet und wird uns erretten. Und er hat uns bei unserer 1. Rettung als Anzahlung seinen Geist gegeben, das Angeld auf unsere endgültige Erlösung bei unserer zukünftigen zweiten Errettung.
Wir haben also unsere Errettung jetzt schon und auch noch nicht und befinden uns in diesem Zwischenzustand auf dem Weg von der ersten zur zweiten Errettung.
Und die große Frage, das Thema dieses Buches ist, ob uns nach unserer 1. Errettung unsere zweite Errettung automatisch zufällt, egal, was wir machen, oder ob die Erlangung unserer zweiten Errettung von Bedingungen von unserer Seite oder von Gottes Seite abhängt. Und wenn es so sein sollte, dann von welchen Dingen hängt unsere zweite, ewige Errettung ab, absolut – und was fördert oder bremst uns auf dem Weg zur zweiten Errettung.
Das ist eine Frage von fundamentaler Bedeutung
In der Praxis unseres Lebens und Glaubens und unserer aktuellen Predigten wird fast ausschließlich über die 1. Errettung geredet und gepredigt. Was kennzeichnet sie?
- Errettung aus Gnade durch den stellvertretenden Kreuzestod Jesu Christi
- Errettung und damit einhergehend Rechtfertigung ohne menschliches Zutun
- Errettung allein durch Glaube ohne (tote, eigene) Werke
Folgend wird der Gemeinde und den Gläubigen immer wieder gepredigt, dass egal wie oft und schwer sie sündigen, sie immer wieder zu Gott und seiner Vergebung zurückkommen können. Ja und dass Gott befähigt, ein gottnahes Leben zu führen.
In der nächsten Predigt am nächsten Sonntag wird dann aber wieder wie selbstverständlich vorausgesetzt, dass wir, die Gemeinde und jeder einzelne wieder in alle möglichen Sünden gefallen ist und daher ermutigt, zu Gott zu kommen und ganz aus Gnade wieder neu anfangen zu können.
Und das ist der Weg zum Himmel.
Ist das falsch?
Nein, das ist nicht falsch. Das ist die Wahrheit.
Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Praktisch nie wird der Gesamtweg des Gläubigen bis zur Erlangung des ewigen Heils beleuchtet. Dabei hat Gott dazu so viel in seinem Wort zu sagen. Genausoviel wie zur Errettung jetzt.
Die Errettung JETZT ist mit bedingungsloser Annahme, Gnade verbunden und mit dem völligen notwendigen Verzicht auf eigene Werke zur Errettung.
Die Erlangung der EWIGEN Errettung aber wird durchgängig mit notwendigen Glaubenswerken, Fruchtbringen, anhaltendem Glauben, Überwinden und Durchhalten bis zum Ende in Verbindung gebracht.
Wann hast du zu letzten Mal eine Predigt darüber gehört?
Unsere Prediger predigen es nicht, weil es nach Errettung durch eigene Werke klingt – und das geht ja nicht. Aber Errettung OHNE eigene Werke bezieht sich immer nur auf die 1. Errettung jetzt, um ein Kind Gottes zu werden. Unsere Errettung OHNE eigene Werke bezieht sich NIE auf die 2. und ewige Errettung. Diese ist immer mit notwendigen Werken – mit Glaubenswerken verbunden.
Die Untersuchung aller 545 Bibelstellen im Neuen Testament im Kapitel 2, in denen es um Errettung geht, zeigt das ganz klar. Die etwa 250 Stellen, die sich mit der 1. Errettung befassen sind immer mit der Liebe Gottes, mit seiner Gnade Annahme, Berufung und Erwählung verbunden. Die etwa 250 Bibelstellen, die sich auf die zweite – ewige Errettung beziehen, sind immer mit unserer Liebe zu Gott als Antwort auf das Evangelium verbunden, ausgedrückt in Glaubenswerken durch unser Tun. Warum sagen uns das unsere Prediger nicht? Sie haben eine völlig einseitige Sicht.
Gnade ja, ja und nochmal ja – aber menschliche Verantwortung, etwas aus dieser Gnade zu machen genauso ja, ja und nochmals ja. Und wie diese Verantwortung aussieht, wollen wir im Folgenden untersuchen.
Das Evangelium ist nicht nur eine gute Nachricht. Ja, nur durch das Blut Jesu bekommst du Vergebung und das ewige Leben frei und umsonst. Aber das Evangelium ist auch ein Dauerbefehl Gottes, ihm von nun an zu gehorchen (Apg 5, 32; Röm 1, 5; Hebr 5, 9; 1 Petr 4, 17), weil Jesus der Herr ist. Wer dem Evangelium nicht gehorcht, ist gegen die Wahrheit Gottes und wird verloren gehen. Mk 16, 16; Röm 2, 8; Gal 5, 7; 2 Thess 1, 8; 1 Petr 4, 17
Rettung durch Gnade oder durch Werke oder durch Gnade und durch Glaubenswerke
Beim Endgericht, bei dem es um den Erhalt des ewigen Lebens geht, geht es IMMER um Werke – auf Grundlage unverdienter Gnade.
Gott wird jedem das geben, was er für sein Tun verdient hat. Den einen, die unermüdlich das Gute tun und alles daransetzen, um an Gottes Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit teilzuhaben, gibt er das ewige Leben. Den anderen aber, die nur an sich selbst denken und sich weigern, der Wahrheit zu gehorchen, stattdessen aber dem Unrecht gehorsam sind, gilt sein grimmiger Zorn. Bedrängende Angst wird über die Menschen kommen, die Böses tun. Das gilt zuerst für Juden, aber auch für alle anderen Menschen. Ewige Herrlichkeit jedoch und Ehre und Frieden werden die erhalten, die Gutes tun. Auch das gilt zuerst für Juden, dann aber auch für alle anderen Menschen. Denn bei Gott gibt es keinerlei Bevorzugung (Röm 2, 6-11).
Ist hier auf einmal das Evangelium außer Kraft gesetzt? Eben haben wir noch gehört, dass Rettung und Leben und Gottes Gerechtigkeit dem gegeben werden, der glaubt. Und im ganzen Römerbrief Kapitel 1-3 beweist Paulus, dass alle Menschen sündigen und Sünder vor Gott sind: Und kein Sünder wird gerettet, so gute Werke er auch tun mag. Ja, es ist eben aussichtlos, durch eigene gute Werke gerettet zu werden. Und doch sagt Paulus hier:
Denen, die unermüdlich das Gute tun und alles daran setzen, um an Gottes Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit teilzuhaben, gibt Gott das ewige Leben.
Denen aber, die nur an sich selbst denken und der Wahrheit nicht gehorchen wollen und lieber dem Unrecht gehorsam sind, gilt sein grimmiger Zorn.
Wie passt das zusammen? Werden wir jetzt doch durch Werke gerettet?
Das ewige Leben wird doch nur denen gegeben, die an Jesus Christus glauben?
Ja, das passt zusammen: Denn die an Jesus Christus glauben, das sind die Glaubensgehorsamen (Röm 1, 5). Und der Hauptcharakterzug der Glaubensgehorsamen ist, dass sie
- unermüdlich das Gute tun und alles daran setzen, um an Gottes Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit teilzuhaben
Das ist also die Beschreibung derer, die Gottes Ruf im Evangelium gehört haben und durch Gottes Gnade gerecht gemacht worden und gerettet sind und auf dem Weg zur Ewigkeit sind.
Diesen wird Gott nach ihren Werken ewiges Leben geben. Nicht ihre Werke retten sie ursächlich. Denn Jesus Christus hat sie durch ihren Glauben an das Evangelium gerettet. Aber sie haben ihre Einstellung geändert und Buße getan. Und durch ihren fortgesetzten Glaubensgehorsam Gott gegenüber befinden sie sich auf dem richtigen Weg und werden auch an ihrem Ziel im Himmel ankommen. Somit sind ihre Glaubenswerke nicht Ursache Ihrer Rettung, aber die nachgelagerte Bedingung ihrer Rettung. Denn:
Denen aber, die nur an sich selbst denken und der Wahrheit nicht gehorchen wollen und lieber dem Unrecht gehorsam sind, gilt Gottes grimmiger Zorn.
Nicht ein guter Anfang allein rettet. Es ist auch der gut beschrittene Weg.
Stimmt das?
Jesus sagt: Breit sind die Tür und der Weg, die in die Verdammnis führen und viele gehen darauf. Schmal sind die Tür und der Weg, die zum Leben führen (Mt 7, 14).
Die Tür steht nicht alleine da, sondern der Weg ist immer auch Teil der Rettung.
Und Jakobus sagt (Jak 2, 14-26): Glaube, der keine Werke aufweist ist tot. Ein solcher Glaube kann nicht retten. Wahrer Glaube wird erst durch Werke wirksam und wird durch unser Tun vollendet.
Glaubenswerke retten uns nicht ursächlich. Aber wirklich rettender Glaube zeigt sich in Glaubenswerken – die ihrerseits unsere Rettung bestätigen.
Wie wir im Römerbrief weiter sehen, ist es die absolute Voraussetzung für unsere Errettung, dass Gott uns gerecht spricht und seine Gerechtigkeit verleiht – gleich von unserer Bekehrung an. Damit haben wir die Zusage und Sicherheit des ewiges Lebens JETZT.
Und doch erstaunen wir, wenn wir in der Offenbarung lesen, dass die Heiligen, die im Himmel ankommen in weiße Kleider der Gerechtigkeit gekleidet werden. Ist das die Gerechtigkeit Christi? In der Offenbarung nicht: Dort sind es die gerechten Taten der Heiligen -aufgrund ihres Glaubensgehorsams dem Evangelium gegenüber (Offb 19, 8). Wir werden aus Gnade und ohne eigenes Zutun gerecht gesprochen aus Glauben. Doch unsere Gerechtigkeit ist eine doppelte: Die umsonst durch Jesus Christus verliehene, und die auf unserem Weg zum Himmel erworbene, durch unsere Taten und Werke des Glaubensgehorsams. Diese beweisen, dass wir wirklich geglaubt haben und werden auch Teil unserer Gerechtigkeit vor Gott. Denn Gott wird jeden Menschen nach seinen Werken richten, die Gläubigen genauso wie die Ungläubigen. Bei den Ungläubigen sind es böse Werke oder vergebliche Werke, das Heil durch Werke zu erlangen. Bei den Gläubigen entscheidet sich an ihren Werken, ob (1 Kor 3, 15) und welchen Lohn sie im Himmel erwartet (Offb 22, 12). In dem Fall aber, in dem echte oder scheinbare Gläubige ihren Glauben durch ihre negativen Taten verleugnen, werden sie nicht gerettet werden. Und da sind sich Jesus und alle Apostel einig.
Etwas abruptes Ende und zu wenig Beispiele (Jesus Mt 5, 29; Mt 7, 19-21; Paulus 1 Tim 5, 8; Johannes: 1 Joh 3, 15; Hebräer 6, 7-8; Petrus 2 Petr 2, 20-22; Jud 1, 5-9).
Gnadengeschenk und Voraussetzung für den Erhalt des ewigen Lebens
Röm 6, 1-23 NeÜ
1 Was heißt das nun? Sollen wir an der Sünde festhalten, damit die Gnade sich noch mächtiger auswirken kann? 2 Auf keinen Fall! Für die Sünde sind wir doch schon gestorben, wie können wir da noch in ihr leben? 3 Oder wisst ihr nicht, dass alle von uns, die auf Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod eingetaucht worden sind? 4 Durch das Eintauchen in den Tod sind wir also mit Christus zusammen begraben worden, damit so, wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferweckt wurde, wir nun ebenfalls in dieser neuen Wirklichkeit leben. 5 Denn wenn wir mit seinem Tod vereinigt worden sind, werden wir es auch mit seiner Auferstehung sein. 6 Wir sollen also begreifen, dass unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt worden ist, damit unser sündiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir der Sünde nicht mehr wie Sklaven dienen. 7 Denn wer gestorben ist, ist vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit. 8 Wenn wir nun mit Christus gestorben sind, vertrauen wir darauf, dass wir auch mit ihm leben werden. 9 Wir wissen ja, dass Christus von den Toten auferweckt wurde und nie mehr stirbt. Der Tod hat keine Gewalt mehr über ihn. 10 Denn sein Sterben war ein Sterben für die Sünde, und zwar ein für alle Mal. Aber sein Leben ist ein Leben für Gott. 11 Auch ihr sollt davon ausgehen, dass ihr für die Sünde tot seid, aber in ‹Verbindung mit› Jesus Christus für Gott lebt. 12 Die Sünde soll euren vergänglichen Körper also nicht mehr beherrschen und euch dazu bringen, seinen Begierden zu gehorchen. 13 Und stellt eure Glieder nicht mehr der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge des Unrechts, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Menschen, die vom Tod zum Leben gekommen sind, und bietet ihm eure Glieder als Werkzeuge der Gerechtigkeit an. 14 Dann wird die Sünde ihre Macht über euch verlieren, denn ihr lebt ja nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. 15 Heißt das nun, dass wir einfach weiter sündigen, weil wir nicht mehr unter der Herrschaft des Gesetzes, sondern unter der Gnade stehen? Auf keinen Fall! 16 Überlegt doch einmal: Wenn ihr euch jemand unterstellt und als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr damit seine Sklaven. Entweder seid ihr Sklaven der Sünde, dann wird euch das zum Tod führen, oder ihr gehorcht Gott und werdet zur Gerechtigkeit geführt. 17 Aber Gott sei Dank: Ihr, als frühere Sklaven der Sünde, gehorcht jetzt von Herzen der Lehre, von der ihr inzwischen geprägt worden seid. 18 Von der Sünde befreit seid ihr nun in den Dienst der Gerechtigkeit gestellt. 19 Ich gebrauche das Bild vom Sklavendienst, damit ihr versteht, was ich meine. Früher hattet ihr eure Glieder in den Sklavendienst von Unmoral und Zügellosigkeit gestellt und führtet ein Leben gegen Gottes Gesetz. Jetzt sollt ihr eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit stellen, was euch zu einem Leben in Übereinstimmung mit Gott führt. 20 Als ihr Sklaven der Sünde wart, wart ihr von jeder Gerechtigkeit frei. 21 Und was kam dabei heraus? Ihr habt Dinge getan, für die ihr euch jetzt schämt und die euch letztlich nur den Tod gebracht hätten. 22 Aber jetzt seid ihr vom Dienst der Sünde befreit und Sklaven Gottes geworden. Das bringt euch den Gewinn eines geheiligten Lebens und im Endergebnis das ewige Leben. 23 Denn der Lohn, den die Sünde ‹ihren Sklaven› zahlt, ist der Tod; das Gnadengeschenk Gottes aber ist das ewige Leben in ‹Verbindung mit› Christus Jesus, unserem Herrn. .
Zweimal erwähnt Paulus das ewige Leben hier. Beim ersten Mal ist es das Endergebnis der Befreiung Gottes von der Sünde, die zu einem geheiligten Leben führt. Die Korinther tun nicht mehr die gleichen Dinge wie früher, für die sie den Tod verdient hätten. Jetzt sind sie Sklaven Gottes und führen ein geheiligtes Leben, dass ihnen im Endergebnis ewiges Leben bringt. Es ist also AUCH ihre geänderte Lebensführung, der sie das ewige Leben zu verdanken haben.
Auf der anderen Seite haben sie aus sich heraus kein Anrecht auf dieses ewige Leben. Es ist ein Gnadengeschenk Gottes, wird ihnen also nicht aufgrund ihrer Werke, sondern aus reiner Gnade verliehen.
Ist das ein Widerspruch? Nein, ich muss mit meinem Scheck zur Bank gehen, um ihn einzulösen. Wenn ich nicht auf die Bank zugehe und dort ankomme, werde ich nichts bekommen. Aber wenn ich dort ankomme, ist es der Scheck, der den Wert hat, der Scheck alleine sichert die Auszahlung. Wenn ich bei der Bank ohne Check ankomme, werde ich nichts bekommen, mit Check aber schon.
Und so ist der Grund für die Auszahlung des Checks des ewigen Lebens an mich Gottes Gnade alleine. Aber die Voraussetzung ist, dass ich den Weg zur Bank gehe und dort ankomme. In gleicher Weise kann auch ein menschliches Geschenk oder Erbe an bestimmte Bedingungen gebunden sein. Die Einhaltung der Bedingungen sichert das Geschenk – aber alleine der Schenkende mit seinem Geschenk an mich macht es möglich, dass ich das Geschenk bekomme. Ich für meinen Teil möchte die Voraussetzungen erfüllen, um dieses Geschenk zu erhalten. Ich trage den Scheck des ewiges Lebens mit mir und gehe so gut mich Gott führt bewusst auf die himmlische Bank zu, um den Check einzulösen.
Es gibt eine falsches Denken über das Alte Testament im Wort Gottes. Das Alte Testament zeige nur auf, was mich alles verdammt und im Neuen Testament herrscht alleine Gnade. Aber im Neuen Testament verschärft Jesus noch das Gesetz im Alten Testament. Alle seine Gebote in der Bergpredigt und darüber hinaus zeigen nur, dass ich nur aus Gnade lebe. Auch die Bergpredigt wird eher als Sündenoffenbarungspredigt gesehen, als dass wirklich verloren geht, wer die Bestandteile daraus nicht tut, die Jesus besonders als solche gekennzeichnet hat. Das ist falsch – wir werden immer durch unser Tun gerettet – so wie Jakobus es sagt durch Tun von Glaubenswerken, die zeigen, dass ich überhaupt richtig und und wirklich glaube!
Nach unserer 1. Errettung braucht es keine (toten) Werke mehr, um gerettet zu werden, aber dringend Werke um gerettet zu bleiben. Beispiel: Wer für seine Hausgenossen nicht sorgt hat den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger (1 Tim 5, 8). Und Jakobus verneint: Ein bloßer theoretischer Glaube kann niemanden retten. Es braucht Glaubenswerke, um gerettet zu werden bzw. gerettet zu bleiben (Jak 2, 14-26).
Die Gnade Gottes durch Jesus Christus hat nach diesen beiden Abschnitten 4 Wirkungen und Absichten mit uns Gläubigen – und alle sind Teil von Gottes Programm zum Erwerb des ewigen Lebens. Mit unserer Bekehrung fangen wir an und die Gnade Gottes unterweist uns
- dem lebendigen und wahren Gott zu dienen
- die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden zu verleugnen
- besonnen und gerecht und gottesfürchtig zu leben in dem jetzigen Zeitlauf
- die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten
Ist dabei auf unseren Herrn zu warten wirklich heilsnotwendig? Ja, es ist ein von Gott verordneter Bestandteil unserer Rettung.
Hebr 9, 28 Meng
28 ebenso wird auch Christus, nachdem er ein einziges Mal als Opfer dargebracht worden ist, um die Sünden vieler wegzunehmen, zum zweitenmal ohne (Beziehung zur) Sünde denen, die auf ihn warten, zum Heil erscheinen.
Joh 5, 24 Slt
[Jesus Christus spricht] 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.
Wer Christi Wort hört und glaubt, hat sofort ewiges Leben. Er und sie müssen nicht erst noch irgend etwas Gutes tun. Sie sind im richtigen Verhältnis zu Gott.
Die Botschaft Jesu, dass bei wem das passiert, ewiges Leben hat und nicht mehr ins Gericht kommt, ist so überzeugt, so absolut, dass sie nichts mehr zu erschüttern können scheint. Alles hängt von diesem einen Augenblick an, in dem Jesus uns Tote ruft und wir ihn hören und auf ihn hören und an ihn glauben. Reicht also dieses eine Hören, dieses eine Folgen aus, um ewig gerettet zu werden? So will es Jesus hier an dieser Stelle verstanden haben. Niemand braucht mehr zu zweifeln, niemand braucht mehr zu fürchten, niemand braucht noch etwas selbst dazu zu tun, um ewiges Leben zu bekommen. Es ist ein freies Geschenk Jesu durch seinen Ruf, das durch die hörende Glaubensantwort des Gerufenen angenommen wird.
Brauchen so Gerettete also bis in die Ewigkeit nichts mehr zu tun, da sie ja schon gerettet sind?
Ein paar Verse später schon stellt Jesus an der Schranke zur Ewigkeit dieses Gesetz auf.
Joh 5, 28-29 Meng
28 Wundert euch nicht hierüber! Denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern ruhen, seine Stimme hören werden, 29 und es werden hervorgehen: die einen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung für das Leben, die anderen aber, die das Böse betrieben haben, zur Auferstehung für das Gericht.
Auf einmal entscheidet sich (doch wieder) an unserem Tun, ob wir ewig leben werden oder in das Gericht der Verdammnis gehen.
Wie kann das sein?
Rettender Glaube ist hörender, ist gehorchender Glaube. Und wer ein Leben des bewussten Hörens auf Gott und des Gehorchens anfängt, kommt vom Tod zum Leben. Er ist vom ersten Augenblick an errettet. Und diejenigen, die so angefangen haben zu glauben und durch ihren rettenden Glauben fortan das Gute in ihrem Leben tun, werden am Ende zum ewigen Leben auferweckt werden.
Die die Stimme des Sohnes Gottes nicht hören (wollen oder können) werden das Böse getan haben in ihrem Leben, werden am Ende der Tage die Stimme ihres Richters hören und zu ihrer Verurteilung auferstehen.
Denn wir müssen verstehen: Das Wort Hören spielt hier eine maßgebliche Rolle in dem ganzen Geschehen.
In unserem westlichen kulturellen Verständnis ist Hören neutral möglich, ohne mit dem Leben von der Botschaft betroffen zu sein. So hören wir die Nachrichten oder den neuesten Klatsch oder eine Vorlesung zum Thema Religion.
Im Hebräischen Denken aber hat Hören vielmehr die Bedeutung von Horchen – Hinhorchen um zu gehorchen.
Nach Mk 12, 28-31
Höre Israel – der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn deinen Gott lieben von ganzem Herzen mit aller Seele und mit all deiner Kraft – und deinen Nächsten wie dich selbst.
Das ist das Evangelium. Jesus ruft die Herrschaft Gottes aus und wer ge-horcht, Buße tut und umkehrt und auf Gott hört und Gott zu seinem Gott macht, Gott allein – der wird gerettet. Jesus ruft die Toten, die Gott nicht gehorchen und weil Gott selber ihnen das Ohr weckt (Jes 50, 4; Joh 5, 25) horchen sie hin und werden zu Lebenden, die gehorchen. Ist das so und gibt es dafür noch mehr Anhaltspunkte im Text?
Ja es gibt sie: In Joh 5, 29 sagt Jesus, dass diejenigen, die das Gute getan haben, zum ewigen Leben auferweckt werden, und diejenigen, die das Böse getan haben, zu ihrer Verurteilung. Die, die wirklich die Stimme des Sohnes Gottes gehört haben, werden das Gute getan haben – und ewig leben. Hier verknüpft Jesus Glaube und Tun. Die, die Böses getan haben, werden zum Gericht auferstehen. Aber wie kann das sein, wenn doch der Glaube allein rettet und wenn es keinen Menschen gibt, der Gutes tut, auch nicht einen (Röm 3, 12)?
Jesus spricht hier summarisch vom Leben der Menschen. Wer grundsätzlich auf Gott hört und ihm gehorcht, tut Gutes – aber eben auch sichtbar Gutes. Es kann nach Jesus nicht sein, dass jemand grundsätzlich in seiner Lebenstendenz Böses tut und gerettet ist – ein solcher Mensch hat Gott nicht gesehen und lebt noch immer in der Finsternis (1 Joh 1, 6; 3 Joh 1, 11). Das alles zeigt: Rettender Glaube ist hörender, ist gehorchender Glaube – und der Gehorsam zeigt, dass das Hören echt war. Deshalb ist auch bei Johannes der Gegensatz zu Glauben sowohl Unglaube (Joh 6, 64), als auch willentlich nicht glauben, also nicht gehorchen wollen (Joh 3, 36). Wer nicht glaubt, gehorcht nicht und wer nicht gehorcht glaubt nicht. Deswegen wird an vielen Stellen Glauben auch mit Gehorsam Gott gegenüber gleichgesetzt (Hebr 5, 9; Hebr 11, 8; Hebr 13, 17) und das Neue Testament spricht sogar vom „Glaubensgehorsam“ (Röm 1, 5) und „dem Glauben gehorsam werden“ (Apg 6, 7).
Aus all dem wird deutlich – ein wahres Erkennen Jesu und wahrer Glaube an Jesus erfasst die ganze Persönlichkeit und hat feste und bestimmte Auswirkungen – auf Gott mit dem Leben zu hören und Gutes tun. Ja Gutes tun als Lebensausrichtung ist der göttliche Gradmesser für wirklichen rettenden Glauben. Wer von seiner Lebensausrichtung her Gutes tut beweist die Echtheit seines Glaubens und ist und bleibt weil er wirklich glaubt errettet. Wer Böses tut glaubt nicht an Jesus und geht verloren. Er und sie haben den Weckruf Jesu aus den Toten nie gehört.