3.1.24     Wer sich selbst und anderen ein unverletztes Gewissen vor Gott bewahrt, wird errettet werden

5 Motto

Ein unverletztes Gewissen zu bewahren ist entscheidend für unsere endgültige Rettung in der Ewigkeit. Ein Leben mit einem reinen Gewissen bewahrt uns in Gottes Heil, während ein Leben gegen das eigene Gewissen unser geistliches Leben zerstört. 

Als Glaubensgeschwister tragen wir gegenseitig Verantwortung dafür, uns zu ermutigen, ein unverletztes Gewissen zu bewahren. Dabei braucht unser Gewissen kontinuierliche Übung und Orientierung an der Wahrheit aus Gottes Wort, um klar und zuverlässig zu bleiben.

1 Tim 1, 5 Meng
5 Das Endziel der Heilsverkündigung ist aber Liebe, die aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben stammt.

1 Tim 1, 5; 1 Tim 1, 19; Röm 14, 15-23

6 Essenz

Dauerhaft gegen das eigene Gewissen zu handeln, ist geistlich tödlich – sowohl für den Nachfolger Christi, der dies tut, als auch für den, der durch sein Verhalten andere dazu verleitet. Ein unverletztes Gewissen vor Gott bewahrt uns im Heil und ist daher entscheidend. Unser Gewissen braucht kontinuierliche Übung und klare Orientierung durch Gottes Wort, um nach seinem Willen geformt zu werden. 

Jeder Nachfolger Christi hat einen individuellen Gewissensstand, der sich im Laufe des Glaubenslebens entwickelt. Deshalb sollten wir uns gegenseitig nicht über Äußerlichkeiten oder Formalien richten. Die Liebe Christi fordert uns vielmehr dazu auf, unsere Mitgeschwister nicht durch liebloses Verhalten oder mangelnde Rücksicht in Gewissenskonflikte zu bringen. Wer andere dazu verleitet, gegen ihr Gewissen zu handeln, kann sie geistlich zerstören – ein entsetzliches und schwerwiegendes Versagen. 

Die normale Haltung eines Nachfolgers Christi ist es, beständig mit einem reinen, unverletzten Gewissen vor Gott zu leben. Jede dauerhafte Abweichung, die das Gewissen verletzt, gefährdet die Beziehung zu Gott und damit auch das Heil. 

Die Liebe Christi drängt uns, unsere Glaubensgeschwister zu schützen und uns selbst auf dem Weg des Heils zu bewahren. Ein reines Gewissen führt in das Leben, während ein verletztes Gewissen den geistlichen Tod bringt. Deshalb ist es heilsnotwendig, unser Gewissen zu formen und durch Gottes Wort zu stärken, um nach seinem Willen zu leben. So bleiben wir und unsere Geschwister in der Bewahrung und Nähe Gottes.

1 Tim 1, 5 Meng
5 Das Endziel der Heilsverkündigung ist aber Liebe, die aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben stammt.

1 Tim 1, 19 NeÜ
19 Bleib in deinem Glauben fest und bewahre dir ein reines Gewissen. Einige haben das leider von sich gestoßen und dadurch im Glauben Schiffbruch erlitten.

Röm 14, 15-20NeÜ
15 Wenn du also deinen Bruder wegen einer Speise in innere Not bringst, dann lebst du nicht mehr in der Liebe. Bring ihn mit deinem Essen nicht ins Verderben! Christus ist ja auch für ihn gestorben. …
20 Zerstöre nicht wegen einer Essensfrage das Werk Gottes!

Röm 14, 15-23; 1 Kor 8, 13; Mt 18, 6; Mk 9, 42; Apg 24, 16; 1 Tim 1, 5; 1 Tim 1, 19; Hebr 13, 18; 1 Petr 3, 16; 1 Joh 3, 20+21; 1 Tim 4, 1-3; 1 Kor 3, 17; 2 Tim 3, 16; 1 Joh 1, 8-9; 1 Joh 3, 21; 1 Kor 4, 4

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7 Überblick

Röm 14, 15-23NeÜ
15 Wenn du also deinen Bruder wegen einer Speise in innere Not bringst, dann lebst du nicht mehr in der Liebe. Bring ihn mit deinem Essen nicht ins Verderben! Christus ist ja auch für ihn gestorben. …
20 Zerstöre nicht wegen einer Essensfrage das Werk Gottes! Gewiss, es ist alles rein, aber es ist verwerflich, einen anderen durch sein Essen zu Fall zu bringen. 21 Deshalb isst du am besten kein Fleisch und trinkst keinen Wein und vermeidest überhaupt alles, was deinen Bruder zu Fall bringen könnte. … 23 Wer aber beim Essen ein schlechtes Gewissen hat, ist schon verurteilt, denn er handelt nicht aus der Überzeugung des Glaubens. Und alles, was nicht aus dem Glauben kommt, ist Sünde.

Leben mit einem reinen Gewissen bewahrt mich im Heil Gottes, Leben gegen mein Gewissen zerstört mein Leben. Wehe dem, der Glaubensgeschwistern ein Anstoß ist, gegen ihr Gewissen zu handeln. Wohl dem, der ihnen keinen Anstoß gibt, gegen das Gewissen zu handeln. Unser Gewissen ist formbar und auf dem Weg und kann und muss durch gute Lehre aus Gottes Wort immer mehr nach Gottes Willen ausgeformt werden.

1 Tim 1, 5 Meng
5 Das Endziel der Heilsverkündigung ist aber Liebe, die aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben stammt.

Das ist der positive Weg des Glaubens, auf dem man im Heil bleibt.

Aber es gibt auch Stufen des Abstiegs für einen Bruder im Glauben – durch mein mögliches Fehlverhalten, das sie zum Verletzen ihres Gewissen führt:

Es sind Ausdrücke ganz unterschiedlicher Stärke, die Gott hier durch Paulus verwendet werden.

Erst mache ich mich durch mein Verhalten zu einem Anstoß/Ärgernis für meinen Bruder und meine Schwester. Dann haben der Bruder oder die Schwester einen Gewissenskonflikt. Dann fallen sie durch das Handeln gegen ihr eigenes Gewissen, und sie fallen in Sünde und stehen unter dem Urteil Gottes. Nicht explizit sagt Paulus das hier, aber offenbar ist, dass wir immer aus allen Sünden wieder Buße tun und zu Gott umkehren können. Doch wenn das nicht geschieht, so scheint es hier deutlich aus dem Text heraus, dann besteht auch die Gefahr dann noch zwei stärkere Worte und Zustände eintreffen können: Der Bruder und die Schwester, wenn sie in diesem Zustand bleiben, können „verdorben“ werden und sie als Werk Gottes können „zerstört“ werden. Erst werden sie unbrauchbar für Gott, und dann am Ende ist das Gnadenwerk Gottes in ihrem Leben nicht mehr vorhanden. Es ist kaputt und nicht mehr da, wie ein im Krieg von einer Bombe getroffenes und völlig zerstörtes Haus, das dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Was lehrt uns das alles über unsere Rettung durch Gott?

Wenn das passieren kann, dass das Werk Gottes in uns völlig zerstört werden kann, dann haben wir unser Heil noch nicht so sicher, als dass wir es nicht wieder verlieren könnten. Unser Leben mit unverletztem Gewissen ist entscheidend. Jede Tat gegen das Gewissen und die nicht aus Glauben ist, ist Sünde. Aber sie kann vergeben werden. Doch wer beständig gegen sein Gewissen handelt, ohne von seinem falschen Handeln umzukehren und wieder zu einem unverletzten Gewissen zurückzukehren, der steht in der Gefahr, verdorben und als Werk Gottes zerstört zu werden, also sein Heil zu verlieren.

Ein Leben im Heil ist also ein Leben mit unverletztem Gewissen. Und verletzen wir unser Gewissen oder lassen wir zu, dass unser Gewissen verletzt wird, dann kommt es darauf an, umzukehren und baldmöglichst wieder zu einem unverletzten Gewissen zurückzukehren (1 Joh 1, 8-9).

Ein gutes Gewissen Gott gegenüber ist das höchste Bestreben der Apostel (Apg 24, 16; 1 Tim 1, 5, 19; Hebr 13, 18; 1 Petr 3, 16; 1 Joh 3, 20+21) Niemand kann dauerhaft gehen sein Gewissen vor Gott sündigen und heil im Glauben und gerettet bleiben.

1 Tim 1, 19 NeÜ
Bleib in deinem Glauben fest und bewahre dir ein reines Gewissen. Einige haben das leider von sich gestoßen und dadurch im Glauben Schiffbruch erlitten.

Nach einem Schiffbruch ist der (rettende) Glaube nicht mehr da.

Daher kommt alles darauf an, immer wieder zu einem reinen Gewissen zurückzukehren. Und das gilt sowohl für das Essen von Götzenopferfleisch, als auch für jeden anderen Aspekt unseres christlichen Glaubenslebens.

1 Kor 3, 17  NeÜ
Gott wird jeden verderben, der den Tempel Gottes [durch Verleiten zum Handeln gegen sein Gewissen] verdirbt, denn Gottes Tempel ist heilig – und der seid ihr!

Es hat drastische Folgen für den, der das Werk Gottes zerstört, wie für den, der zerstört wird. Es gibt auf beiden Seiten nur völlige Verlierer. Deswegen geht Gott durch Paulus so weit von sich selbst zu sagen, dass er im Extremfall aus reiner Vorsichtsmaßnahme dann sogar bereit wäre, in Ewigkeit kein Fleisch mehr zu essen, um solchen möglichen Schaden zu vermeiden. Dazu muss es gar nicht kommen, denn Paulus lehrt ja gerade, dass man sogar Götzenopferfleisch unbedenklich essen kann, wenn man dabei aufgrund seiner Gotteserkenntnis ein gutes Gewissen hat. Lehre über die Wahrheit hilft also sehr, solchen ewigen Glaubensschaden abzuwenden und wir brauchen dringend richtige Lehre, die uns sagt, was unsere Freiheiten in Christus sind und uns nicht unnötig einengt (1 Tim 4, 3) – so wie es Paulus an dieser Stelle (Röm 14, 15-23) tut. Doch trotz aller Lehre ist immer noch das aktuell ausgebildete Gewissen der Geschwister maßgebend, was ich mit Rücksicht auf sie tun kann oder nicht, damit niemand zu zeitlichem oder ewigen Schaden kommt.

In Bezug auf unser Gewissen warnt Gott darüber hinaus auch alle Menschen vor der Gefahr, dass wir als Menschen durch Götzendienst und Handeln wider besseres Wissen unser Gewissen vergewaltigen und töten und völlig missprägen können (Röm 1; 1 Tim 4, 1-2). Wer dauerhaft und bewusst gegen sein Gewissen handelt und andere Dinge über Gott stellt, dessen Sinn und Gewissen wird verfinstert. Das einzige Heilmittel ist Gottes Wort und leben und handeln nach Gottes Wort (1 Tim 1, 5; 2 Tim 3, 16). Auf diesem Weg wird unser Gewissen nach Gottes Willen zum Guten (um-) geformt. Und das ist der Heilsweg.

In dem allem zeigt sich:

Wer mit Gott leben und auf dem Heilsweg in die Ewigkeit gehen will, muss danach streben, das mit unverletztem Gewissen zu tun und sein verletztes Gewissen auf dem Weg immer wieder reinigen.

Doch es geht nicht nur um uns selbst. Die Liebe zu den Geschwistern ist eines der maßgeblichen Dinge im Glauben, bis hin dazu, dass sie deren und mein eigenes Heil mitbestimmen. Und die Liebe Christi drängt mich, den Mitgeschwistern im Glauben keinen Anstoß zu geben, der sie in ungute Gewissenkonflikte bringt. So bewahre ich sowohl die Geschwister, als auch mich auf dem Weg des Heils.

1 Petr 3, 21 NeÜ
21 Das ist ein Bild für die Taufe, die jetzt euch rettet. Die Taufe dient ja nicht zur körperlichen Reinigung. Sie ist vielmehr Ausdruck einer Bitte an Gott um ein gutes Gewissen. Diese Rettung verdanken wir der Auferstehung von Jesus Christus.

Hebr 9, 14 Meng
14 um wieviel mehr wird das Blut Christi, der kraft ewigen Geistes sich selbst als ein fehlerloses Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen!

Wir sind nicht durch Formalien gerettet, sondern dadurch, dass Gott uns vergibt und wir ein gutes Gewissen vor Gott haben dürfen. Das dürfen wir schon bei unserer Bekehrung erfahren (Hebr 9, 14; Hebr 10, 22) und Gott besonders bei unserer Taufe darum bitten.

Ein unverletztes Gewissen zu bewahren ist heilsnotwendig.

Apg 24, 15-16 Slt 51
15 und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf welche auch sie selbst warten, daß es eine Auferstehung der Toten, sowohl der Gerechten als der Ungerechten, geben wird. 16 Darum übe ich mich auch, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den Menschen.

1 Tim 1, 18 Meng
Kämpfe in ihrer Kraft [der prophetischen Worte] den guten Kampf, 19 indem du am Glauben festhältst und dir ein gutes Gewissen bewahrst! Von diesem haben sich manche leider gewaltsam losgesagt und dadurch am Glauben Schiffbruch erlitten.

Ein Glaubensschiff, dass Schiffbruch erleidet ist fahruntüchtig. Es fährt nicht mehr Richtung Ewigkeit und wird dort nicht ankommen.

Der fortgesetzte Wandel in der Liebe aber bedeutet ewiges Heil für meine Glaubensgeschwister und mich.

Röm 14, 10-23; Röm 15, 1-3 Elb
… 13 Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern haltet vielmehr das für recht, dem Bruder keinen Anstoß oder keinen Fallstrick (o. Anlass zur Sünde) zu bieten! 14 Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an sich unrein (kultisch unrein) ist; nur dem, der etwas als gemein ansieht, dem ist es unrein. 15 Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den Christus gestorben ist! … 19 So lasst uns nun dem nachstreben, was dem Frieden, und dem, was der gegenseitigen Erbauung
⟨dient⟩. 20 Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes! … Es ist gut, …  noch etwas ⟨zu tun⟩, woran dein Bruder sich stößt. 22 Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er gutheißt! 23 Wer aber zweifelt, wenn er isst, der ist verurteilt, weil ⟨er es⟩ nicht aus Glauben ⟨tut⟩. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde. 15, 1 Wir aber, die Starken, sind verpflichtet, die Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und nicht uns selbst zu gefallen. 2 Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung! 3 Denn auch der Christus hat nicht sich selbst gefallen.

Leben mit einem reinen Gewissen bewahrt mich im Heil Gottes, Leben gegen mein Gewissen zerstört mein Leben. Wehe dem, der Glaubensgeschwistern zum Anstoß ist, gegen ihr Gewissen zu handeln.

Nach diesem Text gibt es mehrere Stufen des Abstiegs für einen Bruder und eine Schwester im Glauben – durch mein mögliches Fehlverhalten.

  • betrübt werden/in innere Not bringen (V. 15)
  • Anstoß/Ärgernis nehmen/ zu Fall kommen (V. 13)
  • zum Sündigen gebracht werden und damit unter dem Urteil Gottes stehen (V. 23)
  • verdorben werden (V. 15)
  • zerstört werden (V. 20)

Es sind Ausdrücke ganz unterschiedlicher Stärke, die von Gott hier durch Paulus verwendet werden.

Erst mache ich mich durch mein Verhalten zu einem Anstoß/Ärgernis für meinen Bruder und meine Schwester. Ich bringe sie in innere Not. Dann haben der Bruder oder die Schwester einen Gewissenskonflikt. Dann fallen sie durch das Handeln gegen ihr eigenes Gewissen, und sie fallen in Sünde und stehen unter dem Urteil Gottes. Nicht explizit sagt Paulus das hier, aber offenbar ist, dass wir immer aus allen Sünden wieder Buße tun und zu Gott umkehren können. Doch wenn das nicht geschieht, so scheint es hier deutlich aus dem Text heraus, dann besteht auch die Gefahr dann noch zwei stärkere Worte und Zustände eintreffen können: Der Bruder und die Schwester, wenn sie in diesem Zustand bleiben, können „verdorben“ werden und sie als Werk Gottes können „zerstört“ werden. Das hier von Paulus gebrauchte griechische Wort „zerstören“ (G2647 κατάλυε kataluo) ist das gleiche Wort, das von Jesus für die Zerstörung des sichtbaren Tempels durch das Gericht Gottes gebraucht wird (Mt 24, 2; Mk 13, 2; Lk 21, 16). Und wir als Nachfolger Jesu SIND der wahre Tempel Gottes (1 Kor 3, 16-17).

Das zeigt: Durch unseren nicht ausgeübten Wandel in der Liebe und dadurch, dass wir Glaubensgeschwistern so Anstoß geben, dass ihr schwaches Gewissen verletzt wird, passiert folgendes: Erst werden sie unbrauchbar für Gott, und dann am Ende ist das Gnadenwerk Gottes in ihrem Leben nicht mehr vorhanden. Es ist kaputt und nicht mehr da, wie ein im Krieg von einer Bombe getroffenes und völlig zerstörtes Haus, das dem Erdboden gleichgemacht wurde. Was lehrt uns das alles über unsere Rettung durch Gott?

Wenn das passieren kann, dass das Werk Gottes in uns völlig zerstört werden kann, dann haben wir unser Heil noch nicht so sicher, als dass wir es nicht wieder verlieren könnten. Jede Tat gegen das Gewissen und die nicht aus Glauben ist, ist Sünde. Aber sie kann vergeben werden. Aber wer beständig gegen sein Gewissen handelt, ohne von seinem falschen Handeln umzukehren und wieder zu einem unverletzten Gewissen zurückzukehren, der steht in der Gefahr, verdorben und als Werk Gottes zerstört zu werden, also sein Heil zu verlieren.

Damit ist ein Leben mit Gott in dem wir durch Buße und Vergebung immer wieder zu einem unverletzten Gewissen zurückkehren die Voraussetzung für einen unbeschadeten Glauben, der am Ende die Errettung erfährt. Niemand kann dauerhaft gegen sein Gewissen vor Gott sündigen und heil im Glauben bleiben. Es kommt alles darauf an, immer wieder zu einem reinen Gewissen zurückzukehren. Und das gilt sowohl für das Essen von Götzenopferfleisch, als auch für jeden anderen Aspekt unseres christlichen Glaubenslebens.

Und es ist nicht nur der, der sich durch sein verletztes Gewissen von Gott entfernen lässt, der sich in Gefahr bringt. Jesus hat schon gesagt:

Mt 18,6 Slt
Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Anstoß [zur Sünde] gibt, für den wäre es besser, dass ein großer Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

Hier gebraucht Jesus ein Wort vom gleichen Stamm (G4624 skandalizo) wie Paulus in Römer 14, 21 (G4635 skandalon). Und Paulus selbst sagt an anderer Stelle:

1 Kor 3, 17 Elb
Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben.

Röm 14, 15 Elb
Verdirb (
ἀπόλλυμι ) nicht mit deiner Speise den, für den Christus gestorben ist!

Strong G 622 – ἀπόλλυμι – apollymi verlieren; umkommen; verloren gehen.

Das gleiche Wort wird am Anfang des Römerbriefes von Paulus für das Verlorengehen der Unerretteten verwendet (Röm 2, 12), und von Jesus zuvor ständig, wenn Jesus sagen wollte, dass sowohl Ungläubige, als auch dauerhaft sündigende Nachfolger Jesu für immer im Gericht Gottes umkommen werden (Mt 5, 29+30; Mt 10, 28+39; Mt 21, 41; Mt 22, 7; Lk 13, 3; Lk 17, 27). Und Joh 3, 16 sagt uns, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt NICHT VERLOREN GEHT (o. umkomme ἀπόλλυμι – apollymi), sondern ewiges Leben hat. „Umkommen“ ἀπόλλυμι – apollymi ist also das Gegenteil von ewiges Leben haben. Und ein Bruder oder eine Schwester, die ich durch mein Fehlverhalten ihres guten Gewissens vor Gott beraube, die bringe ich geistlich gesehen um und lasse sie umkommen – ich beraube sie des ewigen Lebens.

Jesus warnt uns drastisch davor, ein Anstoß zu Sünde für Glaubensgeschwister zu geben oder zu sein.

Mt 18, 5-6 Elb
Wenn jemand ein solches Kind aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt er mich auf. 6 Wenn aber jemand eines dieser Kleinen, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

Weil es also genauso drastische Folgen haben kann für den, der das Werk Gottes zerstört, wie für den, der zerstört wird, es also auf beiden Seiten nur völlige Verlierer gibt, deswegen geht Gott durch Paulus so weit von sich selbst zu sagen, dass er im Extremfall aus reiner Vorsichtsmaßnahme dann sogar bereit wäre, in Ewigkeit kein Fleisch mehr zu essen (und keinen Wein zu trinken), um solchen möglichen Schaden zu vermeiden. Dazu muss es gar nicht kommen, denn Paulus lehrt ja auch (1 Kor 8), dass man sogar Götzenopferfleisch unbedenklich essen kann, wenn man dabei aufgrund seiner Gotteserkenntnis ein gutes Gewissen hat. Lehre über die Wahrheit hilft also sehr, solchen ewigen Glaubensschaden abzuwenden und wir brauchen dringend richtige Lehre, die uns sagt, was unsere Freiheiten in Christus sind und die uns nicht unnötig einengt – so wie es Paulus an dieser Stelle tut. Doch trotz aller Lehre ist immer noch das aktuell ausgebildete Gewissen der Geschwister maßgebend, was ich mit Rücksicht auf sie tun kann oder nicht, damit niemand zu zeitlichem oder ewigen Schaden kommt.

In dem allem zeigt sich: Unsere Liebe zu den Geschwistern ist eines der maßgeblichen Dinge im Glauben, bis hin dazu, dass sie das Heil der Geschwister und mein eigenes Heil mitbestimmen.

1 Kor 8, 8-13 Elb
8 Speise aber macht uns nicht angenehm vor Gott; weder sind wir, wenn wir nicht essen, geringer, noch sind wir, wenn wir essen, besser. 9 Seht aber zu, dass nicht etwa diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß wird! 10 Denn wenn jemand dich, der du Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch liegen sieht, wird nicht sein Gewissen, da er schwach ist, bestärkt werden, die Götzenopfer zu essen? 11 Und durch deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um dessentwillen Christus gestorben ist. 12 Wenn ihr aber so gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündigt ihr gegen Christus. 13 Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Anstoß gibt, so will ich nie und nimmermehr Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe.

Hier greift Paulus noch einmal das Verletzen des schwachen Gewissens von Geschwistern auf. Und er bestätigt: Wir als Christen können tatsächlich schuld daran sein, dass andere Christen (V. 11) „zugrunde gehen“. Das hier verwendete griechische Wort apollumi (Strong G622) kommt auch in Mt 10, 28; Lk 6, 9; Röm 14, 25; Jak 4, 12 vor und bedeutet: verlieren, umkommen, verderben, umbringen, töten, ruinieren, in die Hölle bringen. Das alleine zeigt deutlich, dass ein Nachfolger Christi aus seinem festen Stand geworfen und verloren gehen kann. Und das passiert dann, wenn er oder sie dazu gebracht oder verführt wird, dauerhaft gegen sein und ihr Gewissen zu handeln. Das ist eine so schreckliche Vorstellung für Paulus, dass er in der Ichform die Korinther eindringlich davor warnt, kein solcher Stolperstein für andere Glaubensgeschwister zu werden. Und er unterstreicht die Wichtigkeit und Eindringlichkeit mit seiner eigenen Bereitschaft, notfalls sein Leben lang überhaupt kein Fleisch mehr zu essen, damit das nicht passiert. Das ist eine Übererfüllung der gegebenen Notwendigkeit, nicht vor den Augen im Gewissen Schwacher Götzenopferfleisch zu essen, um deutlich zu machen, dass es hier wirklich um alles oder nichts für die gefährdeten Geschwister geht. Sein eigenes Schicksal, wenn er den Schwachen solchen Anstoß gäbe, beleuchtet Paulus nicht an dieser Stelle. Aber seine entsetzte Reaktion allein auf die bloße Vorstellung lässt sich nur mit seiner aufopferungsvollen Liebe zu jedem einzelnen Glied Christi (2 Kor 11, 29) und mit den schneidenden Worten Jesu erklären:

Mk 9, 42 NeÜ
42 Doch wer Schuld daran ist, dass einer von diesen Geringgeachteten, die an mich glauben, zu Fall kommt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. .

Daraus folgert Paulus:

Freie Zusammenfassung
Und wenn dein Handeln deine Glaubensgeschwister dazu verführt, gegen ihr Gewissen zu handeln und zugrunde zu gehen, dann gib es lieber und dauerhaft auf! Es ist besser, du verzichtest auf etwas, dass du für dich alleine betrachtet mit gutem Gewissen tun könntest und gehst ins Leben ein und deine Glaubensgeschwister auch, als dass ihr beide in die Hölle kommt, in das nie erlöschende Feuer.

Nachfolger Christi können sich also gegenseitig zum geistlichen Tod bringen – wie entsetzlich!

Dauerhaft gegen das eigene Gewissen zu sündigen ist tödlich – sowohl für den Nachfolger Christi, der das tut, als auch für den der daran schuld ist, dass andere Nachfolger Christi das tun.

1 Tim 1, 18 Meng
Kämpfe in ihrer Kraft [der prophetischen Worte] den guten Kampf, 19 indem du am Glauben festhältst und dir ein gutes Gewissen bewahrst! Von diesem haben sich manche leider gewaltsam losgesagt und dadurch am Glauben Schiffbruch erlitten.

Das Leben in der Nachfolge Christi ist ein Kampf, bis wir in der Ewigkeit und Herrlichkeit angekommen sind. Auf dem Weg brauchen wir / stärkt uns Ermutigung durch das Wort Gottes und durch Menschen, die es prophetisch in unser Leben sprechen. Es geht darum, den guten Kampf zu kämpfen. Wir kämpfen dann gut, wenn wir uns den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus und ein gutes Gewissen bewahren. Jesus als Nr. 1 in unserem Leben ist die erste Voraussetzung. Und die andere, die daraus folgt ist: Dass wir uns ein gutes Gewissen bewahren. Das heißt möglichst nicht oder wenig sündigen, aber am allermeisten schnell umkehren, wenn wir in Sünde gefallen sind. Das wichtigste ist, dass wir unser Gewissen nicht verhärten und nicht dauerhaft gegen unser Gewissen handeln. Und dazu brauchen wir wiederum das Wort Gottes – schriftlich und durch Prediger, die unser Gewissen so schärfen, dass es den Maßstäben Gottes entspricht. Wer dauerhaft gegen sein Gewissen handelt, riskiert und verliert bei Verhärtung sein Heil. Sein Glaubensschiff zerschellt dann an der Untiefe eines dauerhaft verletzten Gewissens.

Merksatz

Dauerhaft gegen das eigene Gewissen zu sündigen ist tödlich – sowohl für den Nachfolger Christi, der das tut, als auch für den der daran schuld ist, dass andere Nachfolger Christi das tun.

Mein unverletztes Gewissen Gott gegenüber bewahrt mich im Heil Gottes.

Mein Gewissen braucht Übung und Erkenntnis aus dem Wort Gottes.

Jeder Nachfolger Christi hat seinen eigenen augenblicklichen Gewissensstand. Daher brauchen sollen und dürfen wir uns nicht gegenseitig über Formalien richten.

Ein dauerhaft verletztes Gewissen zerstört das Werk Gottes in mir und bringt mich in den geistlichen Tod.

Durch liebloses Verhalten und mangelnde Rücksicht auf meine Glaubensgeschwister kann ich sie dazu bringen, gegen ihr Gewissen zu handeln und zu sündigen und in der Konsequenz sie als Tempel des Heiligen Geistes zu zerstören.

Nachfolger Christi können sich also gegenseitig zum geistlichen Tod bringen – wie entsetzlich!

Die normale und heilsverheißende Haltung eines Nachfolgers Christi ist, sich allzeit darin zu üben, mit unverletztem Gewissen vor Gott zu leben.

Jede dauerhafte Abweichung auf einen Weg des verletzten Gewissens gegenüber Gott ist gottesbeziehungs- und am Ende heilsgefährdend.

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