8     Gegenargument: „Gefahr des Stolzes auf Werke, Gefahr des Vergleichens, Gefahr des Richtens, Gefahr der Verzweiflung, Gefahr der Entmutigung“

5 Motto

Die Schrift mahnt uns, Vergleichsgedanken unter Nachfolgern Jesu Christi zu meiden. Das Vorbild Jesu als Diener, der sich bis zum Tod hingibt, bewahrt uns vor Stolz und richtenden Gedanken. Selbst der hingegebenste Christ tut nur, was er Gott schuldig ist, und erkennt darin die Gnade Gottes – ein heilsamer Schutz für die Seele.

Gott stärkt auch gegen Minderwertigkeitsgefühle, indem er uns durch seine Liebe und Vergebung trägt. Er bricht das geknickte Rohr nicht und löscht den glimmenden Docht nicht aus. Wer sich reinigen lässt, erfährt Vergebung, wird von aller Ungerechtigkeit befreit und ist in Gottes Augen wertgeachtet. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat, und tun Glaubenswerke aus der Gnade, die uns errettet hat.

Erlösung ist keine Leistung. Wir leben aus der Liebe, die wir empfangen haben, und dürfen aufatmen – ohne Leistungsdruck. Kein Werk eines Unerlösten, mag es äußerlich auch gut erscheinen, führt in den Himmel. Ohne die zuvor empfangene Liebe Gottes bleiben unsere Werke tot, und Rettung ist allein durch Gnade und Glauben möglich. Echter Glaube, der Herz, Arme und Füße bewegt, entspringt der Liebe Gottes und zeigt sich in Hingabe für Gott und Menschen.

Frage nicht, wie viele Werke genug sind, sondern ob du so liebst, wie du geliebt wurdest.

Lk 17, 10  NeÜ
10 So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sagt: ‚Wir sind Sklaven, weiter nichts. Wir haben nur unsere Pflicht getan.'“

Joh 21, 17 Meng
Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?

Joh 21, 21-22 Elb
21 … Herr, was
⟨soll⟩ aber dieser [andere Jünger]? 22 Jesus spricht zu ihm: … was geht es dich an? Folge du mir nach!

Gal 6, 4 Elb
Ein jeder aber prüfe sein eigenes Werk, und dann wird er nur im Blick auf sich selbst Ruhm haben und nicht im Blick auf den anderen.

Mt 23, 11-12 Meng
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich aber selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Mt 12, 20 Meng
Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen.

Lk 17, 10; Joh 21, 17; Mt 23, 11-12; Mt 12,20; Jes 57,15; 1 Joh 1, 9; Joh 21, 21-22; Gal 6, 4


6 Essenz

Wie können wir der Gefahr des Stolzes auf eigenen Werke entgehen?

Allen Vergleichsgedanken unter uns Nachfolgern wehrt die Schrift heftig.

Das dienende Vorbild Jesu anschauen ist heilsam und bewahrt uns vor unguten vergleichenden und richtenden Gedanken und unsere eigene dienstbereite Haltung, bis in den Tod.

Selbst der hingegebenste Christ tut am Ende nur, was er oder sie Gott schuldig ist und was der Liebe Jesu zu ihm selbst würdig ist. Und das zu erkennen, ist Heil für die Seele.

Aber Gotte wehrt auch allen unseren möglichen Minderwertsgefühlen. Wir sind alle von der Liebe, Vergebung und Gnade Gottes abhängig. Und Gott wird das geknickte Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Wenn wir uns jetzt von Jesus reinigen lassen, vergibt er uns und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit und wird sind geliebt und wertgeachtet in seinen Augen.

Es geht immer nur darum das Möglichste aus meinem eigenen Leben für Jesus herauszuholen – und dafür brauchen wir einander und können uns einander helfen.

Es ist geistlich gefährlich, von den eigenen geistlichen Leistungen zu reden – und zwar dann, wenn es um Selbsterhöhung geht oder darum besser dazustehen als andere. Wenn es aber um die Förderung anderer im Glauben geht, ist es durchaus üblich in der Schrift, von dem – in aller Demut – zu berichten, was Gott durch das eigene Leben gewirkt hat.

Außerdem ist es extrem wichtig und heilsam, sich die eigene Errettung aus Gnade und die eigene Versuchlichkeit und Neigung zum Fallen vor Augen zu halten, um den Bruder und die Schwester nicht von oben herab zu richten, sondern in Demut versuchen beizustehen und aufzuhelfen.

Dann könnten wir versucht sein zu denken: Wenn wir nur durch Glaubenswerke ewig gerettet werden, wieviele Glaubenswerke sind dann genug? Daraus würde Angst statt Freiheit in Christus kommen.

Dem beugt Jesus bei Petrus als Beispiel vor: Es in erster Linie nicht um (Glaubens-)Werke, sondern darum, ob wir Jesus lieb haben.

 Wir lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Wir tun Glaubenswerke, weil wir an den glauben, der und aus Gnade errettet hat. Nur wer zuerst selbst die Liebe und Gnade Gottes erfahren hat, kann und wird Gott wiederlieben und so im Rettungsraum Gottes bleiben. Wir sind bereits im Rettungsraum Gottes, deshalb können wir aufatmen, denn wir müssen uns den Himmel nicht erst verdienen. Das nimmt uns unguten Leistungsdruck. Wir können und brauchen nur aus der Liebe heraus leben, die wir selbst erfahren haben, ohne zuerst etwas Gott selber geben zu müssen.

Kein Werk eines Menschen jedoch, der nicht von Christus erlöst wurde und Gott gar nicht kennt wird ihn und sie in den Himmel bringen. Und das ist so, auch wenn die Werke der Unerlösten scheinbar noch so ähnlich wie die aussehen, die die Erlösten tun. Ohne Sündenvergebung und die empfangene Liebe Gottes zuvor gibt es kein Heil und keine Rettung. Ohne zuerst mit Gott versöhnt zu werden aus unserer natürlichen Feindschaft zu ihm sind alle unsere Werke tote Werke. Es ist und bleibt dabei, dass wir nur aus Gnade errettet werden und das aus Glauben, einem echten Glauben, der in das Herz und die Arme und die Füße geht und sich aufgrund der selbst erfahrenen Liebe Gottes für Gott und Menschen einsetzt in dieser Welt.

Frage nicht: Wieviel Werke sind genug? Frage dich lieber: Liebst du so, wie du geliebt wurdest?

Joh 21, 17 Meng
Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?

Und DANN erst folgen Auftrag und Werke für Jesus. Wir dürfen wie Maria zu den Füßen Jesu sitzen (Lk 10, 40-42).

Unsere Motivation aus Liebe zu Jesus, der uns so sehr geliebt hat, ihn einfach wieder zulieben ist der weitaus größte und wichtigste Teil in unserem Leben und in der Schrift, Jesus ganz nachzufolgen.

Erst danach kommen heilige und ernste Worte der Ermahnung.

Wenn wir was wir tun, aus Liebe zu Gott, aus Liebe zu Jesus tun, dann machen wir alles richtig. Und das wird uns vor jeder Art vor unguter Motivation bewahren.

Offb 1, 5-6 Meng
5 Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unsern Sünden erlöst hat 6 und uns zu einer Königsherrschaft gemacht hat, zu Priestern für seinen Gott und Vater: sein ist die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit! Amen

Joh 21, 17 Meng
Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?

Phil 2, 1-11 NeÜ
1 Wenn es bei euch irgendeine Ermutigung durch Christus gibt, einen liebevollen Trost, Gemeinschaft, die der Geist Gottes bewirkt, Barmherzigkeit und Mitgefühl, 2 dann macht meine Freude vollkommen, indem ihr in derselben Einstellung und Liebe von ganzem Herzen zusammensteht. 3 Tut nichts aus Streitsucht oder Ehrgeiz, sondern seid bescheiden und achtet andere höher als euch selbst! 4 Denkt nicht nur an euer eigenes Wohl, sondern auch an das der anderen! 5 Eure Einstellung soll so sein wie die in Christus Jesus: 6 Er war in Gottes Gestalt,  nutzte es aber nicht aus, Gott gleich zu sein, 7 sondern beraubte sich selbst  und wurde einem Sklaven gleich.  Er wurde Mensch  und alle sahen ihn auch so. 8 Er erniedrigte sich selbst  und gehorchte Gott bis zum Tod – zum Verbrechertod am Kreuz. 9 Darum hat Gott ihn über alles erhöht  und ihm den Namen geschenkt,  der über allen Namen steht: 10 Denn vor dem Namen Jesus wird einmal jedes Knie gebeugt;  von allen, ob sie im Himmel sind, auf der Erde oder unter ihr. 11 Und jeder Mund wird anerkennen:  „Jesus Christus ist der Herr!“  So wird Gott, der Vater, geehrt. 

Lk 17, 10  NeÜ
10 So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sagt: ‚Wir sind Sklaven, weiter nichts. Wir haben nur unsere Pflicht getan.'“

Lk 22,25-27 Meng
25 Er aber sagte zu ihnen: »Die Könige der Völker herrschen gewaltsam über sie, und ihre Machthaber lassen sich ›Wohltäter‹ nennen. 26 Bei euch aber darf es nicht so sein, sondern der Größte unter euch muß wie der Jüngste sein und wer obenan sitzt, wie der Aufwartende. 27 Denn wer ist der Größere: der zu Tische sitzt oder der dabei bedient? Doch wohl der zu Tische Sitzende. Ich aber bin in eurer Mitte wie der Aufwartende.

1 Kor 15, 10 Meng
10 Durch Gottes Gnade aber bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich hat sich nicht erfolglos erwiesen, sondern ich habe weit mehr geschafft als sie alle, doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.

Gal 6, 4 Meng
4 Jeder prüfe aber sein eigenes Werk, und dann mag er für sich allein zu rühmen haben, aber nicht dem andern gegenüber.

Mt 6, 1-4 NeÜ
Hütet euch, eure Frömmigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen. Sonst könnt ihr keinen Lohn mehr vom Vater im Himmel erwarten.

Mt 23, 11-12 Meng
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich aber selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Joh 21, 21-22 Elb
21 … Herr, was
⟨soll⟩ aber dieser [andere Jünger]? 22 Jesus spricht zu ihm: … was geht es dich an? Folge du mir nach!

Mt 12, 20 Meng
Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen.

Mt 6, 1-4; Lk 17, 10; Joh 21, 17; Mt 23, 11-12; Phil 2, 1-11; Lk 22,25-27; 1 Kor 15, 10; Gal 6, 4; Offb 1, 5-6; 2 Kor 1, 12; Hebr 13, 18; 2 Kor 12, 19; Gal 6, 1; Jud 1, 22-23; Mt 12,20; Jes 57,15; 1 Joh 1, 9; Joh 21, 21-22

*****

7 Überblick

Wie können wir der Gefahr des Stolzes auf eigenen Werke entgehen?

Die richtige Einstellung

Lk 17, 10  NeÜ
10 So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, dann sagt: ‚Wir sind Sklaven, weiter nichts. Wir haben nur unsere Pflicht getan.'“

Hier geht es vordergründig nicht um Heil oder Verlorenheit. Und doch steckt tiefe Weisheit in der Aufforderung Jesu, gering in unseren Augen zu sein und uns nichts auf was für „geistliche Leistungen“ auch immer für Gott einzubilden. Selbst der hingegebenste Christ tut am Ende nur, was er oder sie Gott schuldig ist. Und das zu erkennen, ist Heil für die Seele.

Lk 22, 25-27 Meng
25 Er aber sagte zu ihnen: »Die Könige der Völker herrschen gewaltsam über sie, und ihre Machthaber lassen sich ›Wohltäter‹ nennen. 26 Bei euch aber darf es nicht so sein, sondern der Größte unter euch muß wie der Jüngste sein und wer obenan sitzt, wie der Aufwartende. 27 Denn wer ist der Größere: der zu Tische sitzt oder der dabei bedient? Doch wohl der zu Tische Sitzende. Ich aber bin in eurer Mitte wie der Aufwartende.

Dienen wie Jesus statt Einbildung

1 Joh 3, 16 Meng
16 Daran haben wir die Liebe erkannt, daß er sein Leben für uns hingegeben hat; so sind nun auch wir verpflichtet, das Leben für die Brüder hinzugeben.

Das dienende Vorbild Jesu anschauen ist heilsam und bewahrt uns vor unguten Gedanken und unsere eigene dienstbereite Haltung, bis in den Tod.

Es ist gefährlich, von den eigenen geistlichen Leistungen zu reden – und zwar dann, wenn es um Selbsterhöhung geht (Mt 6, 1) oder darum besser dazustehen als andere (Mt 23, 11).

Mt 23, 11-12 Meng
11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich aber selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Wenn es aber um die Förderung anderer im Glauben geht, ist es durchaus üblich in der Schrift, von dem – in aller Demut – zu berichten, was Gott durch das eigene Leben gewirkt hat.

1 Kor 15, 10 Meng
10 Durch Gottes Gnade aber bin ich, was ich bin, und seine Gnade gegen mich hat sich nicht erfolglos erwiesen, sondern ich habe weit mehr geschafft als sie alle, doch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.

Ja, es fällt auf: Alle Apostel im Neuen Testament reden von einer Position des eigenen Gehorsams aus und stellen sich NICHT pauschal mit ihrer/einer Schuld unter die Hörer.

Ihr Reden vom eigenen guten Wandel ist normal.

2 Kor 1, 12 Meng
12 Denn darin besteht unser Ruhm: in dem Zeugnis unsers Gewissens, daß wir in Sittenreinheit und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes unsern Wandel in der Welt und ganz besonders euch gegenüber geführt haben.

Hebr 13, 18 Meng
18 Betet für uns; denn wir sind uns bewußt, ein gutes Gewissen zu haben, weil wir bestrebt sind, in allen Beziehungen einen ehrbaren Wandel zu führen.

Aber immer wird Gott dabei die Ehre gegeben, der in seiner Gnade die Quelle für solch ein Leben ist und von dem wir auch durch gegenseitiges Gebet davon abhängig sind, dass es so bleibt.

Und das Reden von den eigenen Erfahrungen ist pädagogisch, zur Auferbauung der Hörer.

2 Kor 12, 19 Meng
19 Schon lange seid ihr der Meinung, daß wir uns euch gegenüber verantworten wollen. Nein, vor Gottes Angesicht in Christus reden wir, und zwar soll das alles, Geliebte, zu eurer Auferbauung dienen.

Allen Vergleichgedanken unter uns Nachfolgern wehrt die Schrift heftig.

Es geht nie darum besser zu sein als andere – damit werden wir genau das Gegenteil erreichen und erniedrigt werden (Mt 23, 11). Es geht immer nur darum das Möglichste aus meinem eigenen Leben herauszuholen – und dafür brauchen wir einander und können und einander helfen.

Gal 6, 4 Meng
4 Jeder prüfe aber sein eigenes Werk, und dann mag er für sich allein zu rühmen haben, aber nicht dem andern gegenüber.

Außerdem ist es extrem wichtig und heilsam, sich die eigene Errettung aus Gnade und die eigene Versuchlichkeit und Neigung zum Fallen vor Augen zu halten, um den Bruder und die Schwester nicht von oben herab zu richten, sondern in Demut versuchen beizustehen und aufzuhelfen.

Mk 13, 20 Meng
Und wenn nicht der Herr die Tage verkürzt hätte, würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt.

Gal 6, 1 Meng
1 Liebe Brüder, wenn auch jemand sich von einem Fehltritt hat übereilen lassen, so bringt ihr Geistesmenschen den Betreffenden mit dem Geist der Sanftmut wieder zurecht, und gib dabei auf dich selbst acht, damit du nicht auch in Versuchung gerätst!

Jud 1, 22-23 Meng
22 Und mit den einen, die sich in Zweifeln befinden, habt Mitleid: 23 reißt sie aus dem Feuer heraus und rettet sie so! Mit den anderen dagegen habt Mitleid in Furcht, indem ihr sogar das Kleid (an ihnen) verabscheut, das vom Fleisch her beschmutzt ist!

Dann könnten wir versucht sein zu denken: Wenn wir nur durch Glaubenswerke ewig gerettet werden, wieviele Glaubenswerke sind dann genug? Angst statt Freiheit in Christus?

Dem beugt Jesus bei Petrus als Beispiel vor: Es in erster Linie nicht um (Glaubens-)Werke, sondern darum, ob wir Jesus lieb haben.

Joh 21, 17 Meng
Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?

Und DANN erst folgen Auftrag und Werke für Jesus. Wir dürfen wie Maria zu den Füßen Jesu sitzen (Lk 10, 40-42).

Aber Gotte wehrt auch allen unseren möglichen Minderwertsgefühlen. Wir sind alle von der Liebe, Vergebung und Gnade Gottes abhängig. Wieviel Schwachheit und/oder Versagen es auch in unserem Leben gibt, Jesus steht zu uns und lässt uns nicht fallen.

Mt 12, 20 Meng
Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen.

Ja, Gott wird das geknickte Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Wenn wir uns jetzt von Jesus reinigen lassen, vergibt er uns und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit und wird sind geliebt und wertgeachtet in seinen Augen.

Unsere Motivation aus Liebe zu Jesus, der uns so sehr geliebt hat, ihn einfach widerzulieben ist der weitaus größte und wichtigste Teil in unserem Leben und in der Schrift.

Nach (m)einer unvollkommenen subjektiven Schätzung rufen uns etwa die Hälfte aller Bibelstellen dazu auf Jesus nachfolgen, weil Jesus uns zuerst geliebt hat.

In der etwa anderen Hälfte der Bibelstellen stehen die Heiligkeit Jesu und Gottes im Vordergrund und die schlimmen Konsequenzen, wenn wir nicht Gottes Willen tun und Jesus nicht nachfolgen. Und bei Jesus selbst ist der %-Satz der Ermahnung ihm und dem Vater aufgrund der Heiligkeit Gottes, mit der niemand spassen kann noch viel größer.

Es sind die Liebe und die Strenge Gottes – beide – die uns auf dem richtigen Weg halten und bringen. Und wir brechen einen wesentlichen Wahrheitspfeiler in Gottes Wort einfach weg, wenn wir die Ermahnungsstellen aufgrund von Gottes Heiligkeit AN UNS GLÄUBIGE einfach unter den Tisch kehren.

Hier nur einige Beispiele.

Lk 12, 4-5 Meng
Ich [Jesus] sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib zwar töten, danach aber euch nichts weiter antun können! 5 Ich will euch aber angeben, vor wem ihr euch zu fürchten habt: Fürchtet euch vor dem, der die Macht besitzt zu töten und dann auch noch in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch: Vor diesem fürchtet euch!

Phil 2, 12 Elb
Bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern.

Röm 11, 20-21 Meng
20 Ganz recht! Infolge ihres Unglaubens sind sie ausgebrochen worden, und du stehst infolge deines Glaubens (an ihrer Stelle). Sei nicht hochmütig, sondern sei auf deiner Hut! 21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er auch dich nicht verschonen.

Und unser ausgewogenes Verhältnis zwischen der Liebe Gottes und der Furcht Gottes wird uns den sicheren Weg zum ewigen Leben führen.

Wie gut, dass Jesus uns in einem ganzen Feuerwerk ermutigt, wenn wir entmutigt, von Sünde, Trauer und Zeifel überwältigt sind – er steht uns bei, hilft uns auf, wird den glimmenden Docht nicht auslöschen und das geknickte Rohr nicht zerbrechen.

Mt 12,20 Meng
Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen.

Jes 57,15 Meng
Denn so hat der Hohe und Erhabene gesprochen, der da ewiglich thront und dessen Name ›der Heilige‹ ist: »In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei denen, die zerschlagenen und gebeugten Geistes sind, um neu zu beleben den Geist der Gebeugten und zu erquicken das Herz der Zerschlagenen.

1 Joh 1, 9 Meng
Wenn wir (aber) unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. 

Und viele, viele mehr.

Jak 2, 26 Meng
26 Denn ebenso wie der Leib ohne Geist tot ist, ebenso ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Glaubenswerke sind wichtig für unsere Errettung, denn sie spiegeln unser Verhältnis zu JESUS wieder. Glaubenswerke sind aber etwas ganz Individuelles. Der eine hat 10 Talente, der ander 5 und einer nur 1 Talent als Möglichkeiten von Gott bekommen. Daher kann es auch keine absolute Zahl an Werken geben die Gott von jedem von uns erwartet und jeder Vergleich zwischen und Jüngern Jesu ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt und uns auch biblisch verboten. Jeder braucht, darf, soll muss und kann Jesus ganz in dem Maße dienen, wie es seiner Lebenssituation und seinen persönlichen Möglichkeiten entspricht.

Und doch Jesus erwartet eine Vollkommenheit in unseren Glaubens-Werken, die sich an unserer ersten Liebe und an unserem Bewusstsein der empfangenen Gnade durch Jesus orientiert. Er hat das Recht dazu und er fordert es auch ein, mit allen Konsequenzen.

Offb 2, 4-5 Meng
4 Aber ich habe an dir auszusetzen, daß du deine erste Liebe aufgegeben hast. 5 Denke also daran, von welcher Höhe du herabgefallen bist; und gehe in dich und tue die ersten Werke wieder! Sonst komme ich über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle rücken, wenn du nicht in dich gehst.

Offb 2, 19 Meng
19 Ich kenne deine Werke: deine Liebe und deine Treue, deine Hilfsbereitschaft und dein standhaftes Ausharren, und weiß, daß deine Werke in letzter Zeit noch zahlreicher sind als die ersten.

Offb 2, 25-26 Meng
[Jesus sagt]  25 nur haltet das fest, was ihr besitzt, bis ich komme! 26 Und
wer da überwindet und in meinen Werken bis ans Ende verharrt, dem will ich Macht über die Heiden geben.

Offb 3, 1-3 Meng
1 »Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: So spricht der, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke: du stehst in dem Rufe, daß du lebst, und bist doch tot. 2 Wache auf und stärke die übrigen (Gemeindeglieder), die nahe am Sterben waren! Denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen vor meinem Gott erfunden. 3 Denke also daran, wie du (die Heilsbotschaft) empfangen und vernommen hast, halte daran fest und gehe in dich! Willst du aber nicht wachsam sein, so werde ich wie ein Dieb kommen, und du sollst sicherlich nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.

Offb 3, 8 Meng
8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe eine offene Tür vor dir angebracht, die niemand zuzuschließen vermag; denn du besitzst zwar nur geringe Kraft, hast aber doch an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet.

Offb 3, 15-16 Meng
15 Ich kenne deine Werke, (ich weiß) daß du weder kalt noch heiß bist. O, daß du kalt oder heiß wärest! 16 So aber, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Munde ausspeien.

Offb 2, 23 Meng
Und ich werde einem jeden von euch nach seinen Werken vergelten.

Jesus ist nicht die Quantität wichtig, sondern die Qualität unserer (Glaubens-)Werke. Und die Qualität unserer Glaubenswerke entspricht dem Maß der Liebe, mit der wir Jesus widerlieben, nachdem wir selbst so sehr von ihm geliebt worden (1Joh 4,10; 1Joh 4,19).

Wenn ich nun zwar allein aus Gnade jetzt gerettet werde, aber nur durch  Glauben(swerke) in den Himmel komme, macht das nicht eine riesen Leistungsdruck auf uns Nachfolger Christi? Und ist dieser Druck angesichts des vielen Versagens, das wir erleben nicht extrem gefährlich, dass wir in die Ungewißheit und Verzweiflung und Entmutigung getrieben werden? So könnten wir fragen.

Joh 15, 10-11 Meng
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und damit in seiner Liebe bleibe. 11 Dies habe ich zu euch geredet, damit die Freude, wie ich sie habe, auch in euch (vorhanden) sei und eure Freude vollkommen werde.

Die Erwartung Jesu ist, dass wir seine Gebote halten, so wir er die Gebote des Vaters gehalten hat. Für Jesus ist dieser Anspruch und eher Zuspruch aber kein Grund für Druck, Verzweiflung und Selbsterlösung durch Werke, sondern zur Freude, weil wir jetzt befreit sind, Gottes Willen zu tun. Und weil es FREUDE MACHT, GOTTES WILLEN ZU TUN. Mir ist die Liebe Gottes schon sicher und ich BLEIBE darin, indem ich Gott(es Geboten) folge – ich muss nicht erst in die Liebe Gottes überhaupt hineinkommen, durch das Befolgen seiner Gebote. Alles fägt mit dem eigenen Empfang der Liebe Gottes an. Insofern ist die anfangs geschenkte Liebe Gottes doch bedingungslos – um den Preis, fortan nicht mehr mehr meinen eigenen, sondern Gottes Willen zu tun.

Wie lautet nun Antwort auf die Frage nach einem Leistungsdruck, um in den Himmel zu kommen?

Erst einmal ist die Frage falsch gestellt. Wir werden nicht durch Werke gerettet, weder jetzt, noch ewig. Wir werden durch Glauben gerettet. Wie? Was? Durch Glauben? Du sprichst doch die ganze Zeit von Werken? Jein. Ich spreche von (Glaubens-)Werken, meine aber Glauben, um nicht falsche Schemata in unserem Denken zu bedienen. Glaube in unserem Sprachgebrauch ist nach Luther und der Reformation dermaßen davon geprägt, selber gar nichts zu tun und alles von Gott zu erwarten, dass wir beim Begriff Glaube automatisch davon ausgehen (würden), dass wir uns zurücklehnen können und selber gar nichts zu tun brauchen.

In der Bibel aber ist Glauben anders definiert. Glaube an Gott ist ein anderes Handeln aufgrund einer neuen gewonnenen Wirklichkeit und eine neue Einstellung durch die Offenbarung der rettenden Liebe Gottes in Jesus Jesus Christus. Glaube heißt entsprechend der von Gott empfangenen Gnade handeln, und zwar nach dem Maß meiner aktuellen aus Gottes Wort erhaltenen Einsicht.

Wer nicht handelt, glaubt in Wirklichkeit nicht. Wer keine Glaubenswerke hat oder tut, hat keinen Glauben oder einen toten Glauben. Glaube und Handeln sind eins und praktisch austauschbar. Das wurde uns in der Reformation nicht so vorgestellt. Und warum?
Weil die uns bekannten Thesen der Reformation praktisch nur den ersten Zeitabschnitt im Leben eines Nachfolgers Jesu beleuchten, die Wiedergeburt. Ja, zu unserer Wiedergeburt können wir selber nichts beitragen. Wir werden ohne eigene Leistung als Kinder Gottes wiedergeboren durch das Wort Gottes, auf unsere Buße zu Gott hin und unsere Bereitschaft, uns ab jetzt Gott zu unterstellen und seine Willen zu tun, aus wahrem Glauben.

Auch im menschlichen Leben kommt ein Kind zuerst als Geschenk ohne eigene Leistung zur Welt. Und erst indem es wächst und Fähigkeiten entwickelt und lernt, kommt immer mehr Verantwortung in sein Leben und werden Dinge von ihm erwartet in der Schule des Lebens. Welch großen Gnadenfreiraum haben wir in unserer wachsenden Gnadenschule Gottes in unserer Nachfolge Christi! Doch in jeden Alter gibt es Klassen, die ein Mindestmaß an eigenem Einsatz und Lernbereitschaft erfordern. Dazu gibt es verschiedene Schultypen, so dass kein Kind überfordert sein muss. Und doch werden auch mal Kinder nicht versetzt oder werden Kinder bei schweren Vergehen auch mal von Schulen verwiesen. Doch das liegt in den allermeisten Fällen nicht an der Schule, sondern am Schüler. So kann auch jeder von uns die Schullaufbahn Gottes durchlaufen und muss keineswegs scheitern – noch dazu bei dem liebevollen und gnädigen Lehrer!
In der Schule mitzumachen und entsprechend unserem Alter und Einsicht zu lernen und Prüfungen zu bestehen entspricht aktiven Glauben. Und zwar einem aktivem Glauben, der an den Sinn der Schule und an den erhofften Abschluss – dem Erhalt der Siegeskrone des ewigen Lebens unbeirrt und nachhaltig festhält und den Weg verfolgt. Wer einmal eine Ermahnung und einen Verweis erhält, mal eine Arbeit verhaut oder sogar mal sitzen bleibt, macht einfach weiter und bleibt dran an diesen wunderbaren und hohen Ziel. Das ist praktischer Glaube. Nur wer sich überhaupt nicht hineingibt, die Schule schwänzt und/ode abhaut wird keinen Schulabschluss erreichen – und so bildlich gesprochen hat er sich nicht an die Regeln der Schule bzw. des geistlichen Wettlaufs gehalten und wird deswegen auch nicht gekrönt werden mit dem ewigen Leben, weil er und weil sie nicht entsprechend bis zum Ende geglaubt haben.

Solcher Glaube ist nicht schwer, sondern normal und wer so glaubt, der wird ganz natürlich die Werke tun, die seiner hohen Berufung entsprechen. Und bei dem großen Gnadenraum Gottes für Versagen und auch mal schlechte Noten zwischendurch kann jeder ans Ziel kommen.

Es ist so und bleibt dabei: Nur Glaube der sich in Werken ausdrückt ist wahrer, wirklicher Glaube. Nur wer Glaubenswerke tut, glaubt wirklich und ist und wird wirklich gerettet. Und deshalb kommen wir auch nur durch GLAUBENS- Werke in den Himmel, die unseren (wahren) Glauben zeigen.

Und deshalb bringt auch ein bloßes Versuchen und Imitieren von Glaubenswerken nichts, wenn nicht eine wirkliche Glaubensbeziehung zum Vater durch Jesus Christus als Grundlage besteht. Wer nur (versucht) Glaubenswerke zu tun, ohne Gott wirklich als Herrn seines Lebens im Mittelpunkt zu haben, wird scheitern. Kein Werk eines solchen Menschen wird ihn in den Himmel bringen. Wir werden und bleiben alleine aus Gnade durch Glauben errettet und unser auf die Liebe Gottes zu uns antwortender Glaube mit seinen Werken bewahrt uns nur in diesem aus Gnade geschenkten Heil.

Frage nicht: Wieviel Werke sind genug? Frage dich lieber: Liebst du so, wie du geliebt wurdest?

*** ***